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Stuttgarter unikurier Nr. 87 April 2001
Jahresversammlung der Freundesvereinigung:
Altrektor Pritschow stellt Stipendienfonds vor - Neuer Vorstand gewählt
 

Im Zeichen personeller Veränderungen stand die 66. Mitgliederversammlung der Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart am 20. Oktober. Altrektor Prof. Dr.-Ing. Günter Pritschow zog in seiner Abschiedsrede eine positive Bilanz seiner vierjährigen Amtszeit. Dr. Claus Dieter Hoffmann, Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, wurde als Nachfolger von Dr. Marcus Bierich [1]) zum Vorsitzenden der Vereinigung gewählt. Die Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik als Gastgeberin hatte so viele Freunde angesprochen wie schon lange nicht mehr: Der Hörsaal im Gebäude Pfaffenwaldring 27 war brechend voll.

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„Wenn man die Uni richtig behandelt, ist sie zu schnellen, flexiblen Lösungen fähig“, war Prof. Günter Pritschows Resümee seiner vierjährigen Amtszeit als Rektor. In seiner Abschiedsrede stellte er den Freunden das Konzept eines Stipendienfonds für bedürftige Studierende vor. Studierende seien zur Sicherung ihres Lebensunterhalts häufig zur Nebenarbeit gezwungen, Angebote zur finanziellen Unterstützung jedoch rar. Ein von der Universität und der Freundesvereinigung organisiertes Unterstützungsprogramm zöge für alle Beteiligten viele Vorteile nach sich, wie beispielsweise frühzeitige Kontakte zu Führungspersönlichkeiten, Steigerung des Bekanntheitsgrads und dadurch nicht zuletzt auch eine steigende Mitgliederzahl der Vereinigung.

Drei neue Professuren
Das zurückliegende Jahr leite durch das neue Universitätsgesetz auch ein neues Stück Universitätsgeschichte ein, sagte der scheidende Rektor. Gut abgeschnitten habe die Universität bei der leistungs- und belastungsbezogenen Mittelverteilung: die Universität habe dabei zusätzlich 600.000 Mark erzielt. Drei neue Professuren konnte die Universität in zukunftsträchtigen Bereichen schaffen, da sie im Rahmen des Solidarpakts von 1997 bis 2000 nicht nur jährlich für 2,5 Millionen Mark Stellen an das Ministerium abgegeben habe, sondern zusätzlich weitere vier Prozent eingespart hat. Dies sind die C3-Stellen für „Adaptive Strukturen in der Luft- und Raumfahrttechnik“, „Neue optische Materialien und Technologien“ und „Eingebettete Systeme“. Zum Thema Internationalisierung hob Pritschow das große Interesse an den sechs Masterstudiengängen hervor. Kritisch äußerte er sich zur Auflage des Ministeriums, für jeden Masterstudiengang auch den entsprechenden Bachelor anzubieten. Die Universität wolle Anreize für Ausländer durch attraktive Masterstudiengänge bieten und nicht etwa eine Alternative zu Diplomstudiengängen erproben. Mit knapp 16.000 Immatrikulierten im Wintersemester sei die Anzahl der Studierenden auf niedrigem Niveau stabil. Während Informatik, Softwaretechnik und Maschinenwesen wieder vermehrten Zulauf aufwiesen und das Interesse an Luft- und Raumfahrttechnik ungebrochen sei, herrsche dagegen noch immer Flaute bei den Elektrotechnikern. Positives konnte Pritschow auch aus Forschung und Technik berichten. Im bundesweiten Ranking der DFG nehme die Universität mit einem Volumen von 220.000 Mark pro Jahr und Professor eine absolute Spitzenstellung ein. Die Technologie-Transfer-Initiative (TTI) habe sich bewährt, viele Bauvorhaben konnten realisiert oder begonnen werden, das EDV-gestützte Controlling des Globalhaushalts sei in Bearbeitung und auch kulturell habe sich einiges getan: Sonntagsmatinee, Erstsemesterabend und der Kulturkeller K4.

Prof. Fritsch: Spitzenposition ausbauen
Der neue Rektor, Prof. Dieter Fritsch, nahm die Gelegenheit wahr, sich den Mitgliedern der Freundesvereinigung vorzustellen. Als Prorektor für Lehre habe er sich - einem Auswechselspieler ähnlich - „warm gelaufen“, um sich nun als Libero zu bewähren. Das neue Universitätsgesetz sieht Fritsch als Chance und möchte die Leistung der Universität positiv hervorheben. Die Spitzenstellung der Universität in Deutschland als auch die gute Position im europäischen Wettbewerb gilt es, so Fritsch, nicht nur zu verteidigen, sondern weiter auszubauen. Controlling-Mechanismen sollen es erleichtern, die eigenen Stärken und Schwächen zu erkennen. Für eine positive Gesamtbilanz benötige die Uni jedoch „neben dem Ingenieur mit dem großen Drittmittelaufkommen auch den Orchideenzüchter, der den Nobelpreis gewinnt“. Neben den Universitätsstandorten Stuttgart und Vaihingen setzt Fritsch auf den dritten Campusstandort - auch mit der virtuellen Universität möchte er in der Spitzenliga spielen.

Wahlen und Preise
Nach dem Festvortrag von Prof. Bernd-Helmut Kröplin, Dekan der Fakultät für Luft- und Raumfahrttechnik, zum Thema „Luftschiffe - Renaissance eines Mythos?“ wurde Dr. Claus Dieter Hoffmann [2]), Geschäftsführer der Robert Bosch GmbH, zum ersten Vorsitzenden der Freundesvereinigung, gewählt. Zweiter Vorsitzender wurde Prof. Dr.-Ing. Jens Weitkamp vom Institut für Technische Chemie; er trat damit die Nachfolge des Physikers Prof. Dr. Hans Christoph Wolf an. Dr.-Ing. Thomas Wagner, Direktor der Robert Bosch GmbH, wurde in seiner Funktion als Schatzmeister bestätigt. Und wie immer wurde der „Preis der Freunde“ für besondere wissenschaftliche Leistungen vergeben. Die mit jeweils 5.000 DM dotierten Dissertationspreise erhielten Dr.-Ing. Peter Ellsiepen, Dr. Peter Storz und Dr. Herbert Schroth. Für ihre Abschlußarbeiten gingen die mit 1.000 DM dotierten Preise an: Rüdiger Diener, Holger Frey, Annett Kunz, Rüdiger Kopp, Thomas C. Maier, Stefan Miller, Alessandro Pagella, Annette Schäfer, Dominik Schäfer, Thorsten Schmitt, Jan-Arne Sohns und Tobias Spribille.

J. Alber/zi

1) Prof. Dr. Marcus Bierich, Vorsitzender der Freundesvereinigung seit 1989, ist am 25. November nach schwerer Krankheit im Alter von 74 Jahren verstorben. Eine Würdigung finden Sie in der Rubrik Personalia. [zurück]

2) Dr. Claus Hoffmann stellen wir in der Rubrik Personalia kurz vor. [zurück]

Weitere Informationen finden Sie im Jahresbericht 2000 der Freundesvereinigung, der bei der Geschäftsstelle bezogen werden kann: Vereinigung von Freunden der Universität Stuttgart e.V., Postfach 10 50 28, 70044 Stuttgart, Tel. 0711/851053, Fax 0711/811-33085, e-mail: Margit.Wirth@pcm.bosch.de sowie auch unter www.uni-stuttgart.de/vereinigung

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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