In einem Gespräch mit dem zypriotischen Minister für Bildung und Kultur, Ourenios M. Ioannides, wurde die Anerkennung von Diplomabschlüssen an deutschen Universitäten diskutiert. Die bisherige Verfahrensweise durch die neu geschaffene zypriotische Anerkennungskommission KYSATS bewertet deutsche Universitätsabschlüsse als zu gering, setzt die Diplom-, Magister-, Lizentiatenprüfung lediglich einem britischen Bachelor-Abschluß gleich. Als Grund wird angegeben, es handle sich dabei um erste Hochschulabschlüsse. Außerdem gewährleiste das föderative Bildungswesen Deutschlands keine Homogenität. Prof. Fritsch konnte den Minister überzeugen, daß dieser Vergleich im Hinblick auf Dauer, Struktur und Inhalte der Studiengänge nicht stimmig ist. Zumindest sei ein deutscher Uniabschluß mit einem Master zu vergleichen. Wie sonst, argumentierte er, hätte Deutschland mit seinem Bildungssystem sich einen weltweit anerkannten Ruf verschaffen können? Auch renommierte US-amerikanische Universitäten wie das Massachusetts Institute of Technology oder die University of California hätten mittlerweile einzügige, den deutschen Diplom-Studiengängen sehr ähnliche Masters-Studiengänge eingeführt. Der Minister will sich nun dafür einsetzen, die für die Absolventen deutscher Universitäten nachteilige Situation zu ändern. „Notfalls muß das derzeitige Gesetz geändert werden“, betonte er nach einer ausführlichen Diskussion. Bei einer Veranstaltung „Studieren in Deutschland“ des Zyprisch-Deutschen Kulturvereins in der Universität Nikosia hatten die Gastgeber Gelegenheit, mehr über das deutsche Hochschulsystem zu erfahren. In seinem Eröffnungsvortrag hob Prof. Fritsch das Niveau der deutschen Universitäten hervor.