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Stuttgarter unikurier Nr. 87 April 2001
Weiterer Baustein zur Internationalisierung:
Start für Masterstudiengang COMMAS
 

Gefeiert wurde am 2. November 2000 der Start des internationalen Masterstudiengangs „Computational Mechanics of Materials and Structures” (COMMAS) an der Universität Stuttgart. Mit diesem neuen Studienangebot setzt die Universität Stuttgart einen weiteren Baustein in ihrer Internationalisierungsinitiative: die Attraktivität des Studiums in Stuttgart wird für junge Leute aus aller Welt weiter wachsen. Weitere Masterstudiengänge sind in Vorbereitung.

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Als weiteren Baustein für die Internationalisierungsaktivitäten der Universität Stuttgart bezeichnete Rektor Prof. Dieter Fritsch den englischsprachigen Studiengang. Die Universität reagiere durch die Einrichtung neuer Studiengänge wie COMMAS auf die Anforderungen, die die Internationalisierung der Wissenschaftsmärkte an unser Bildungssystem stelle. Prof. Fritsch gab der Hoffnung Ausdruck, daß die Absolventen von COMMAS der Universität Stuttgart verbunden bleiben werden und nach Rückkehr in ihre Heimatländer dort für die Unversität werben würden.

„Computational Mechanics” expandierendes Wissensgebiet
Ziel des Masterprogramms sei, betonte der Koordinator von COMMAS, Prof. Christian Miehe, die Ausbildung von Ingenieurinnen und Ingenieuren mit sehr guten theoretischen Grundlagenkenntnissen, die zur Anwendung und Weiterentwicklung hochspezialisierter, computerorientierter Berechnungsverfahren der Material- und Strukturmechanik in der Lage seien. Die Einrichtung des dreisemestrigen Studiengangs geschehe vor dem Hintergrund des weltweit ständig steigenden Bedarfs an Ingenieurinnen und Ingenieuren mit solidem Grundwissen in theoretischen und numerischen Methoden der angewandten Mechanik und vertieften Kenntnissen auf dem Gebiet der „Computational Mechanics”. Die Universität Stuttgart, hob Prof. Miehe hervor, habe eine große Tradition im Bereich der „Computational Mechanics” und verfüge auf diesem Forschungsfeld über eine starke Gruppe ausgewiesener Wissenschaftler mit vielfältigen Auslandskontakten. Dieses außergewöhnliche Umfeld werde Studenten aus dem In- und Ausland motivieren, sich für das straff organisierte COMMAS-Lehrprogramm zu entscheiden. Prof. Miehe dankte der Hilti AG Liechtenstein für die Bereitstellung zweier Studienstipendien und zeigte sich davon überzeugt, daß schon bald weitere Unternehmen diesem Beispiel folgen werden.


Zwei Stipendien hat die Hilti AG Liechtenstein für COMMAS zur Verfügung gestellt. Unser Foto zeigt die Unternehmensangehörigen Professor Winfried Huppmann (zweiter von rechts) und Dr. Fritz Wall (vierter von rechts) bei der Eröffnungsveranstaltung. (Foto: Eppler)

Global orientierte Ausbildung
Den Initiatoren von COMMAS ist es gelungen, Prof. D. Roger J. Owen von der University of Wales in Swansea als international angesehenen Vertreter der „Computational Mechanics“ für einen Vortrag zu gewinnen. Prof. Owen bestätigte die äußerst attraktive Konzeption von COMMAS, die durch die global orientierte Ausbildung der ganzheitlichen Behandlung mechanischer Probleme Rechnung trage. Der Vortrag von Prof. Owen befaßte sich mit der Modellierung von Verformungsprozessen bei großen Deformationen und deren numerischen Lösung mit der Methode der Finiten Elemente. Besonders beeindruckten in seinem Vortrag die anspruchsvollen Simulationen von Vielkörpersystemen und Randwertproblemen aus der Umformtechnik. Den Studierenden empfahl Prof. Owen, mit dem Lernen nie aufzuhören und alles zu hinterfragen.

Wirtschaft befürwortet Internationalisierungsinitiative
Der Geschäftsführer der CAD-FEM GmbH, Dr. Günther Müller, begrüßte die Gründung von COMMAS. Er unterstrich den Bedarf der Wirtschaft an Ingenieurinnen und Ingenieuren, die in der Lage seien, anspruchsvolle Entwürfe und Analysen auf der Grundlage immer komplexerer mechanischer Modellbildungen und numerischer Verfahren zu lösen. In seinem Vortrag präsentierte Dr. Müller ein breites Spektrum eindrucksvoller Beispiele numerischer Simulationsrechnungen, die die CAD-FEM GmbH als führendes Dienstleistungsunternehmen für industrielle Anwendungen durchgeführt hat.

Bündelung der Ressourcen
Der Dekan der Fakultät Bauingenieur- und Vermessungswesen, Prof. Wolfram Ressel, hob den interdisziplinären Aspekt des neuen Masterstudiengangs hervor, bei dem die Fakultäten Energietechnik, Konstruktions- und Fertigungstechnik sowie Verfahrenstechnik und Technische Kybernetik unter Federführung der Fakultät Bauingenieur- und Vermessungswesen zusammenarbeiten. Dies bündele, so Prof. Ressel, die Ressourcen der Universität Stuttgart.

Studierende aus zehn Ländern
An COMMAS nehmen im Wintersemester 2000/2001 insgesamt 23 Studierende aus zehn Nationen teil. Die zwei Studentinnen und 21 Studenten kommen aus Brasilien, China, Deutschland, Indien, Jordanien, Jugoslawien, Kanada, Mexiko, Pakistan und der Türkei. Zulassungsvoraussetzung für die ausländischen Studenten war das fachspezifische „Qualified Bachelor Degree” und für deutsche mindestens das Uni-Vordiplom plus zwei Semster im jeweiligen Fachgebiet oder ein FH-/BH-Abschluß. In die einjährige Studienzeit integriert sind eine jeweils zweiwöchige „Winter und Summer School”, in der externe Gastdozenten in das Lehrprogramm integriert werden. Damit den ausländischen Studenten der Start in Stuttgart erleichtert wird, bieten Universität und Studentenwerk den Neuankömmlingen „Paten”, die das Einleben im neuen Umfeld begleiten. Es ist vorgesehen, die Sprachangebote für Ausländer und Deutsche zu erweitern.

KONTAKT
Prof. Dr.-Ing. Christian Miehe, Institut für Mechanik (Bauwesen), Pfaffenwaldring 7, 70550 Stuttgart, Tel. 0711/685-6378, Fax 0711/685-6347; e-mail: info@commas.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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