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Stuttgarter unikurier Nr.79/Juni 1998
Das Thema
Profile der Forschung - Sonderforschungsbereiche
 

Der Ruf nach einer deutlichen Profilbildung der Universitäten ist seit längerem zu vernehmen, und dies mit anschwellender Lautstärke. Es wird in Zukunft viel Kraft und Phantasie erforderlich sein, eine Hochschule am internationalen Bildungsmarkt erfolgreich zu „positionieren" - so ein heute gängiger Terminus für den Wettbewerb und die Konkurrenz von Produkten und Ideen. Ein nicht unwesentliches, wenn auch längst nicht das einzige, Kennzeichen für die Wiedererkennbarkeit einer Hochschule sind die dort eingerichteten Sonderforschungsbereiche, sie bilden per definitionem „Profile der Forschung".

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"Sonderforschungsbereiche sind Centers of Excellence, die bei strikter zeitlicher Begrenzung und regelmäßiger strenger Begutachtung der Ergebnisse eine langfristige, projektförmige Kooperation von Forschern mit unterschiedlicher fachlicher Schwerpunktsetzung erlauben. Sie tragen entscheidend zur Leistungsfähigkeit der Hochschulforschung und ihrer örtlichen Schwerpunktbildung bei und erhöhen die internationale Sichtbarkeit der durchgeführten Forschungsarbeiten." Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) und der Wissenschaftsrat sprechen in diesem Zitat über die Bewertung der Sonderforschungsbereiche für das fachliche Profil einer Hochschule mit einer Stimme.

Seit dem Ende der sechziger Jahre besteht das Programm der DFG zur Einrichtung der Sonderforschungsbereiche, eingerichtet mit dem Ziel, die Hochschulforschung bei steigender Lehrbelastung durch eine Konzentration der Kräfte und fachübergreifende Schwerpunkte auch gegenüber außeruniversitären Einrichtungen zu behaupten. Die Universität Stuttgart hat diese Chancen früh genutzt: bereits 1975 sind acht Sonderforschungsbereiche eingerichtet.

Seit dem 1. Januar 1998 bestehen insgesamt 13 Sonderforschungsbereiche an der Universität Stuttgart (siehe auch den Beitrag „Drei neue SFBs" im Uni-Kurier Nr. 77/78). Eine Evaluation der mittelvergebenden DFG, die Anfang diesen Jahres nach Daten von 1997 veröffentlicht wurde, setzt die Zahl der Sonderforschungsbereiche zur Zahl der Professoren ins Verhältnis; denn bei der Bildung von SFBs kommt es nach einer Untersuchung des Wissenschaftsrates nicht auf die Größe einer Hochschule an, sondern auf die Fächerstruktur, die Qualität der Forschung und die Initiative der Wissenschaftler. In bundesweitem Vergleich landete die Universität Stuttgart mit einer Kennziffer von 3,4 (SFB pro 100 Professoren) knapp hinter Konstanz mit 3,6 auf dem zweiten Platz. Eine aktuelle Berechnung müßte allerdings die drei neuen SFBs hinzunehmen, was zu einer Kennziffer von 4,4 führen würde.

In den dreizehn SFBs sind mit fast fünfzig Instituten mehr als ein Drittel aller wissenschaftlichen Einrichtungen der Universität Stuttgart vertreten, zahlreiche Institute sind an mehreren, manche an bis zu fünf SFBs beteiligt. Mit zwei Ausnahmen sind alle Fakultäten an SFBs beteiligt, mit einer besonders starken Präsenz der Fakultäten Konstruktions- und Fertigungstechnik, der Luft- und Raumfahrttechnik und der Verfahrenstechnik und Technischen Kybernetik.

Auch der Beitrag der SFBs zur Gesamtsumme aller eingeworbenen Drittmittel ist beachtlich. Von den 225,4 Mio. Mark Drittmitteln der Universität Stuttgart im Jahr 1997 stammten 26,4 Mio. Mark aus Sonderforschungsbereichen, also ein Anteil von fast zwölf Prozent.

Bei nunmehr dreizehn Sonderforschungsbereichen ist es nicht einfach, den Überblick zu behalten. Im Schwerpunktthema dieser Ausgabe des Uni-Kuriers stellen wir deshalb alle derzeit aktiven Sonderforschungsbereiche nach einem einheitlichen Muster vor. Nach der Angabe der zugrundeliegenden Thematik wird die Forschungsarbeit an einem konkreten Beispiel dargestellt und werden die noch anstehenden Aufgaben skizziert. Das Ganze wird abgerundet mit einem Serviceabschnitt, der die beteiligten Institute und Ansprechpartner enthält.

Prof. Ernst Messerschmid / eng

 

 


last change: 09.06.98 / eng
Pressestelle der Universität Stuttgart

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