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Öffentliche Sitzung des Senats >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Neuausrichtung wird erfolgreich umgesetzt

Die Universität Stuttgart definiert sich als Forschungsuniversität und will innerhalb von zehn Jahren eine der weltweit führenden Forschungsuniversitäten werden – so sind im Struktur- und Entwicklungsplan der Uni Stuttgart die Ziele für die Jahre 2008 bis 2012 definiert. Wie die Umsetzung bisher vorangekommen ist, erläuterte Rektor Prof. Wolfram Ressel in seinem Rechenschaftsbericht am 10. Dezember 2008 vor dem öffentlichen Senat.

Das neue Forschungsprofil der Uni Stuttgart, das auf den Schwerpunkten Modellierung und Simulationstechnologien, Neue Materialien, Komplexe Systeme und Kommunikation, Technologiekonzepte und Technologiebewertung, Nachhaltige Energieversorgung und Umwelt, Mobilität, Integrierte Produkt- und Produktionsgestaltung sowie der Gestaltung und Technologie nachhaltiger Lebensräume basiert, soll ebenso zu mehr internationaler Sichtbarkeit beitragen wie die im Oktober 2007 gestartete Allianz mit den Universitäten Hohenheim, Tübingen und Ulm.   Uni_Senatssitzung

Ein dickes Arbeitsprogramm präsentierte Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel in seinem Rechenschaftsbericht vor dem öffentlichen Senat.
 (Foto: Eppler)

 

Als eine wichtige strukturelle Änderung nannte Ressel die inzwischen weitgehend abgeschlossene Neuordnung von zwei der insgesamt zehn Fakultäten: Die bisherige Fakultät 4 „Geo- und Biowissenschaften“ wurde zur Fakultät für „Energie-, Verfahrens- und Biotechnik“ und arbeitet an der Schnittstelle zu den Naturwissenschaften. Die Fakultät 7, vormals „Maschinenbau“, gab einige Bereiche an die neue Fakultät 4 ab und widmet sich nun als Fakultät für „Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik“ dem so genannten „kalten“ Maschinenbau.

 

 

Ressel erwähnte in diesem Zusammenhang die neuen Forschungszentren der Uni, allen voran das Simulation Research Center, in das der im Rahmen der Exzellenzinitiative des Bundes und der Länder eingerichtete Exzellenzcluster „Simulation Technology“ (SimTech) eingebettet ist. Zusammen mit der Industrie wurde das Automotive Simulation Center Stuttgart (ASCS) ins Leben gerufen. Weitere Gemeinschaftseinrichtungen sind das Interuniversitäre Zentrum für Medizinische Technologien (IZST) sowie der Forschungsverbund Aktivitätsbezogene Präventionsforschung, die beide von den Universitäten Stuttgart und Tübingen getragen werden. In Vorbereitung ist die Wasserallianz Metropolregion Stuttgart (WAMS), an der das Umweltforschungszentrum der Helmholtz-Gesellschaft sowie die Universitäten Stuttgart, Tübingen und Hohenheim beteiligt sein sollen.
Beim Förderranking der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) gehört die Uni Stuttgart in den Geistes- und Sozialwissenschaften wie auch den Natur- und Ingenieurwissenschaften zu den Top Ten. Den Rückgang in der Gesamtwertung begründete Ressel mit zwei ausgelaufenen Sonderforschungsbereichen sowie mit der verstärkten Ausrichtung der Mittelgeber an den Lebenswissenschaften. An diesem „großen Kuchen“ kann die Uni aufgrund fehlender Forschungsaktivitäten in der Medizin nur begrenzt teilhaben.
Weiterhin einen Spitzenplatz hält die Uni bei den Drittmitteln: 135 Millionen Euro standen 2007 auf der Einnahmeseite – 26 Prozent mehr als im Vorjahr. Stärkster Drittmittelgeber ist die Industrie (39,2 Prozent), gefolgt vom Bund (23,4 Prozent) und der DFG (10,5 Prozent). Im Gesamthaushalt der Uni in Höhe von 372 Millionen Euro sind erstmals auch die Studiengebühren enthalten. „Ein beachtlicher Batzen Geld“, sagte Wolfram Ressel angesichts der Summe von 13,7 Millionen Euro, die zielgerichtet in der Lehre eingesetzt wird.
Die Zahl der Studierenden ist nach Rückgängen im Vorjahr wieder leicht auf knapp 20.000 angestiegen. Zum Wintersemester 2008/9 waren 4.336 Studierende aus dem Ausland eingeschrieben, etwa 1.000 weniger als vor vier Jahren. „Das entspricht dem bundesweiten Trend“, betonte Wolfram Ressel.

Frauenanteil unter den Erwartungen
Die ausgeschiedene Gleichstellungsbeauftragte, Dr. Karin Thöne, konnte in ihrem letzten Jahresbericht auf viele erfolgreiche Projekte für Schülerinnen und Studentinnen hinweisen, auf Programme für Nachwuchswissenschaftlerinnen und Ausbaupläne hinsichtlich der Kinderbetreuung. „Mit 14 Professorinnen und zwei Juniorprofessorinnen steht die Uni Stuttgart im Vergleich zu anderen Hochschulen in Deutschland allerdings ziemlich schlecht da“, bedauerte die Nachfolgerin im Amt der Gleichstellungsbeauftragten, Dr. Gabriele Hardtmann. Nur bei den Habilitationen hat die Uni Stuttgart mit einem Frauenanteil von 33,3 Prozent den Bundesdurchschnitt (24,3 Prozent) überflügelt. Unter den Professoren beträgt der Frauenanteil gerade mal 6,3 Prozent (Bund: 16,2 Prozent), im akademischen Mittelbau 23 Prozent (Bund 37,1 Prozent), bei den Promotionen 19,3 Prozent (Bund 42,2 Prozent) und unter den Studierenden 32,9 Prozent (Bund 47,7 Prozent). Da auch die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) ihre Mittelvergabe in Zukunft von einem schlüssigen Genderkonzept und dessen Umsetzung abhängig macht, wurde an der Uni Stuttgart ein Gender-Beirat eingerichtet werden, der ein nachhaltiges Gesamtkonzept mit Einzelmaßnahmen für die verschiedenen Zielgruppen erarbeitet.*)        Julia Alber/amg

*) Mehr zum Genderkonzept erfahren Sie unter: Uni auf dem Weg zur Familienfreundlichen Hochschule