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Uni entwickelt Genderkonzept >>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>>

Chancen für die Chancengleichheit

Ein höherer Frauenanteil in Forschung und Wissenschaft ist seit langem ein erklärtes Ziel der Universität. Forciert wird es nun auch von Seiten der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG). Diese wird die Bewilligung von Fördermitteln künftig an die Einhaltung von Standards zur Chancengleichheit von Männern und Frauen knüpfen. Vor diesem Hintergrund konstituierte sich an der Uni im Januar ein Genderbeirat. Er soll die Einzelmaßnahmen für die verschiedenen Zielgruppen zu einem umfassenden und nachhaltigen Gesamtkonzept zusammenführen.

Grundlage für die Arbeit des Beirats sind die „Forschungsorientierten Gleichstellungsstandards“, die die DFG im Juli 2008 verabschiedet hat. „Die unzureichende Beteiligung von Frauen bedeutet ein Effizienz- und Exzellenzdefizit für den Hochschulbereich, denn das in Wissenschaft und Forschung liegende Innovationspotenzial kann zur Gänze nur genutzt werden, wenn herausragende Talente unabhängig vom Geschlecht in möglichst großer Zahl im Wissenschaftsbereich verbleiben“, konstatieren die Autoren und folgern: „Männer und Frauen müssen auf allen Ebenen des wissenschaftlichen Erkenntnisprozesses gleichberechtigt beteiligt werden.“ Darüber hinaus müsse auch an den Universitäten vor dem Hintergrund des demographischen Wandels mit drohendem Nachwuchsmangel gerechnet werden. Deshalb müsse man junge Menschen generell und insbesondere Frauen für ein Studium gerade auch mathematisch-naturwissenschaftlicher beziehungsweise technologischer Fächer gewinnen und den wissenschaftlichen Nachwuchs optimal ausbilden und unterstützen.
Die DFG-Standards zeigen auf, welche strukturellen und personellen Veränderungen innerhalb der Universitäten vorgenommen werden sollten. Bei der Bewilligung von Fördermitteln wird die Einhaltung dieser Standards künftig eine entscheidende Rolle spielen. Dies gilt für Forschungsprojekte und Sonderforschungsbereiche ebenso wie für die nächste Ausschreibung der Exzellenzinitiative. Daher erwartete die DFG von ihren Mitgliedern zunächst eine Stellungnahme zur Umsetzung der Standards und fordert sie auf, quantitative Ziele für die Steigerung der Frauenanteile auf den verschiedenen Qualifikationsebenen verbindlich zu definieren und für deren Realisierung zu sorgen.
Zur Umsetzung dieser Vorgaben an der Uni Stuttgart wurde bereits im Herbst letzten Jahres eine Arbeitsgruppe unter Leitung von Uni-Rektor Prof. Wolfram Ressel und der Gleichstellungsbeauftragten Dr. Gabriele Hartmann gegründet. In Kooperation mit der CHE Consult GmbH unternahm sie die ersten Schritte, um ein Genderkonzept, also ein Konzept zur Verwirklichung der Chancengleichheit von Frauen und Männern, in der gesamten Universität auf den Weg zu bringen. Diese Aktivitäten mündeten in die Konstituierung des Genderbeirats, dessen Einrichtung bereits im Struktur- und Entwicklungsplan der Universität Stuttgart (SEPUS) beschlossen wurde. Dem Gremium gehören neben dem Rektor, der Gleichstellungsbeauftragten und Kanzlerin Dr. Bettina Buhlmann fünf weitere Professorinnen und Professoren, ein Vertreter des Mittelbaus sowie eine Studentin an. Sie haben sich auf die vorrangige Ziele verständigt, weiblichen wissenschaftlichen Nachwuchs zu rekrutieren und zu fördern und den Professorinnenanteil zu erhöhen. Diskutiert werden unter anderem Maßnahmen wie die aktive Suche nach geeigneten Bewerberinnen bei Berufungsverfahren, den Aufbau von Serviceleistungen für Dual Career-Paare, den Ausbau der familienfreundlichen Maßnahmen oder die gezielte Unterstützung begabter Studentinnen insbesondere in den MINT-Fächern. Das Genderkonzept soll noch im Sommer dem Senat zu Beschlussfassung vorgelegt werden.                      amg

 

KONTAKT
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Dr. Barbara Unteutsch
Geschäftsführerin Genderbeirat
Tel. 0711/685-82156
e-mail: unteutsch@verwaltung.uni-stuttgart.de
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