Zeit: | 7. Juni 2018, 19:30 – 21:00 Uhr |
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Veranstaltungsort: | Universität Stuttgart Campus Vaihingen Hörsaal V47.03 Pfaffenwaldring 47 70569 Stuttgart |
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Vergleicht man die Debatten um das SÄNGER-Projekt Anfang der 90er Jahre mit der heutigen Entwicklung der Raumfahrt, so scheint der Zug abgefahren. Eine (einst falsch verstandene) Technikethik als „Fahrradbremse am Airbus“ (Ulrich Beck) scheint angesichts der „Technikevolution ins Extraterrestrische“ (Stanislaw Lem) erst Recht bedeutungslos geworden zu sein. Freilich bleiben die seinerzeit aufgebrochenen Wertkonflikte (realer Nutzen der Technik, konkurrierende Optionswerte, Opportunitätskosten) weiter virulent. Was können technikethische Überlegungen hier überhaupt zur Orientierung beitragen? Wie verhalten sie sich zu einer Ingenieurethik (angesichts der Arbeitsteiligkeit der Entwicklungsprozesse)? Und inwiefern gewinnt womöglich die „Technik selbst“ angesichts der Tendenz zur Verantwortungsdelegation an autonome Systeme neue Macht und Verantwortungsträgerschaft, wie es die Science Fiction-Literatur suggeriert?
Der Vortrag entwirft eine „Landkarte“ der Argumentationslinien und untersucht Strategien des Abwägens in technikethischer Absicht.
Referent: Prof. Dr. Christoph Hubig, Universität Darmstadt