„Gutes kann immer noch besser werden“

17. November 2014, Nr. 082

Universität Stuttgart schließt Maschinenhaus-Transfer-Projekt mit VDMA ab

Es kann als Erfolg für beide Seiten gewertet werden: Der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) hat das Maschinenhaus-Transfer-Projekt im Bachelor-Studiengang Maschinenbau der Universität Stuttgart abgeschlossen. „Maschinenhaus“ heißt die VDMA-Initiative zur Erhöhung des Studienerfolgs im Maschinenbau- und Elektrotechnikstudium, die zurzeit an mehreren deutschen Hochschulen läuft. „Die Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart war für unsere Maschinenhaus-Initiative in jeder Hinsicht eine Pionierleistung“, sagte Dr. Dietrich Birk, Geschäftsführer des VDMA Baden-Württemberg. „Die Uni Stuttgart zählte Anfang 2013 zu den ersten Hochschulen, mit denen wir ein Transfer-Projekt gestartet haben. In Sachen Qualitätsmanagement war sie schon damals ein Vorreiter unter deutschen Hochschulen, und ihre Erfahrungen waren für die Ausgestaltung unserer Transfer-Projekte sehr wertvoll. Aber da ja bekanntlich Gutes immer noch besser werden kann, haben auch unsere Experten Anregungen für Verbesserungen geben können.“

Seit März 2013 hatten sich Vertreter des VDMA und von HIS-Hochschulentwicklung im Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung (DZHW) im Rahmen mehrerer Workshops mit Verantwortlichen, Lehrenden und Studierenden des Studiengangs getroffen. „Wir haben im Zuge der Status-quo-Analyse Faktoren identifiziert, die den Studienerfolg beeinträchtigen oder fördern, sowie über bestehende und neue Verfahren der Qualitätssicherung diskutiert“, erläuterte Thilo Weber, Referent im Bereich Bildung des VDMA. Mit dem Abschluss des Projekts gehört die Universität Stuttgart nun zum Kreis der Transfer-Hochschulen des Maschinenhaus-Projekts.

Mehr Unterstützung für Studienanfänger
„Die Gespräche mit den Experten haben uns in unserem Weg bestätigt, uns aber auch gezeigt, wo wir noch besser werden müssen“, sagte Prof. Dr.-Ing. Hansgeorg Binz, Studiendekan Maschinenbau und Leiter des Instituts für Konstruktionstechnik und Technisches Design an der Universität Stuttgart. „ So werden wir zum Beispiel unsere vielfältigen Informationsangebote für Studieninteressierte weiterentwickeln.“ Denn davon profitieren beide: die Studieninteressierten, die besser einschätzen können, ob ihre Neigungen und Interessen zu den Studieninhalten und -anforderungen passen, und die Hochschule, die gut informierte und damit „passende“ Studienbewerber bekommt. Zudem sollen die Unterstützungsangebote rund um den Übergang von der Schule an die Universität ausgebaut werden.

„Wegweisend ist zudem, wie die beiden Maschinenbau-Fakultäten der Uni Stuttgart ihre Angelegenheiten im Rahmen der sogenannten Gemeinsamen Kommission Maschinenbau koordinieren“, lobte Weber. Im Rahmen der GKM stimmen die Fakultät 4 (Energie-, Verfahrens- und Biotechnik) und die Fakultät 7 (Konstruktions-, Produktions- und Fahrzeugtechnik) nicht nur organisatorische Fragen und die Gremienarbeit untereinander ab, sondern bieten mit dem Studienbüro Maschinenbau eine zentrale Anlaufstelle für die Beratung von Studierenden. Mit dem Modell der GKM gehörte die Universität Stuttgart im Jahr 2013 zu den sechs Finalisten des Wettbewerbs um den VDMA-Hochschulpreis „Bestes Maschinenhaus“.

„Maschinenhaus – Campus für Ingenieure“ im zweiten Projektjahr
27 weitere Maschinenhaus-Transfers werden zurzeit an deutschen Hochschulen durchgeführt bzw. vorbereitet oder sind bereits abgeschlossen. Bis Mitte 2015 sollen es mindestens 32 Projekte in ganz Deutschland gewesen sein. Alle teilnehmenden Hochschulen erhalten zum Abschluss das „ Maschinenhaus-Teilnahmezertifikat“ und werden damit in den Kreis der Transfer-Hochschulen aufgenommen.

Kontakte für die Medien:


Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA) e.V.

Thilo Weber
Lyoner Straße 18
60528 Frankfurt
Telefon +49 69 6603-1787
Fax +49 69 6603-2787
E-Mail thilo.weber(at)vdma.org

Universität Stuttgart
Dr. Hans-Herwig Geyer
Leiter Hochschulkommunikation und Pressesprecher
Keplerstraße 7
70174 Stuttgart
Telefon +49 711 685-82555
E-Mail hans-herwig.geyer(at)kom.uni-stuttgart.de

 

Über das Maschinenhaus – die VDMA-Initiative für Studienerfolg
Das Maschinenhaus als Campus für Ingenieure besteht aus zwei Phasen: Gemeinsam mit dem Partner, dem Deutschen Zentrum für Hochschul- und Wissenschaftsforschung, wurde das theoretische Fundament gelegt. Zunächst wurden die Studienbedingungen in den Fachbereichen und Fakultäten des Maschinenbaus und der Elektrotechnik analysiert. Darauf aufbauend entstand das Referenzmodell für gute Lehre, das mithilfe einer Befragung aller Hochschulen weiter ausgearbeitet wurde. Fallstudien an ausgewählten Pionierhochschulen stellten das zentrale Element zur Praxiserprobung dar. Phase zwei läuft seit Jahresbeginn 2013. Mit mehreren VDMA-finanzierten Beratertagen an je einer Fachhochschule und Universität pro Bundesland gelangt die Theorie in die Hochschulpraxis. Im „ Erfahrungsaustausch (ERFA) Maschinenhaus“ kommen Fachleute von Hochschulen zweimal jährlich zusammen, um über aktuelle Fragen rund um das Thema Qualitätsmanagement und Lehre zu diskutieren. Die Erkenntnisse aus den wissenschaftlichen Studien, den Austauschtreffen und den Transfer-Projekten mit den Hochschulen fließen in die Maschinenhaus-Toolbox ein, die die überzeugendsten Instrumente und Good-Practice-Beispiele aus Studium und Lehre versammelt und ab November 2014 online zugänglich ist. Darüber hinaus verleiht der VDMA im Mai 2015 zum zweiten Mal den mit 100.000 Euro dotierten Hochschulpreis „Bestes Maschinenhaus“. www.vdma.org/maschinenhaus

Die Universität Stuttgart pflegt ein interdisziplinäres Profil mit Schwerpunkten in den Natur- und Ingenieurwissenschaften. Gegründet 1829, hat sich die frühere Technische Hochschule zu einer weltweit nachgefragten Ausbildungs- und Forschungsstätte mit heute über 27.000 Studierenden und 5.000 Mitarbeitern entwickelt. Ihre herausragende Stellung spiegelt sich unter anderem in dem Exzellenzcluster „Simulation Technology“ (SimTech) und der Graduiertenschule „ Advanced Manufacturing Engineering“ (GSaME) sowie in zahlreichen Sonderforschungsbereichen, Schwerpunktprojekten und Graduiertenkollegs. Die Forschungsaktivitäten konzentrieren sich auf die Bereiche Modellierung und Simulationstechnologie, Neue Materialien, Komplexe Systeme und Kommunikation, Technologiekonzepte, -kontexte und -bewertungen, Nachhaltige Energieversorgung und Umwelt, Mobilität, Integrierte Produkt- und Produktionsgestaltung sowie die Gestaltung und Technologie nachhaltiger Lebensräume. Dahinter steht die Vision, den gesamten Produktentstehungs- und Produktlebenszyklus umfassend zu erforschen. Hierzu gehören auch die ingenieurtechnische Realisierung sowie die Bewertung der Nachhaltigkeit technischer Innovationen.

Prof. Dr.-Ing. Hansgeorg Binz (links), Studiendekan Maschinenbau und Leiter des Instituts für Konstruktionstechnik und Technisches Design, mit Thilo Weber, Referent im Bereich Bildung des VDMA. (Foto: Regenscheit)
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