Zwischen Geschichte, Theorie und Praxis der Künste

24. Januar 2011, Nr. 6

Internationale Tagung „Universalismen verhandeln“

Universalismus beruht auf der Vorstellung einer Welt, in der man für alle Menschen gültige Gesetze, Rechte und Normen formulieren kann – auch auf ethischem und ästhetischem Gebiet. Nach der postkolonialen Kritik am eurozentrischen Entwurf des Universalismus der Aufklärung stellte sich die Frage nach interkulturellen Gemeinsamkeiten neu. Heute prägen ein globaler Kunstmarkt sowie ein reger kultureller Austausch in Theater und Literatur die Fragen des Universalismus. Kann die Kunst mit Nachdruck eine universale Sprache sprechen und somit ein kritisches oder ein utopisches Potential behaupten? 

 

Fragen wie diese stehen im Mittelpunkt des Symposiums „Dealing with the Universal – between History, Theory and Practice of Arts“ (Universalismen verhandeln – zwischen Geschichte, Theorie und Praxis der Künste) am 3. und 4. Februar 2011 in Stuttgart.

Die Veranstaltung wird getragen von Wissenschaftlerinnen der Universität Stuttgart und der Hochschule für Gestaltung, Karlsruhe, in Kooperation mit der Akademie Schloss Solitude, dem Deutsch-Amerikanischen Zentrum/James-F. Byrnes-Institut e.V., dem Institut français de Stuttgart, dem IFA-Institut für Auslandsbeziehungen, dem Internationalen Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart, dem Literaturhaus und der Staatlichen Akademie der bildenden Künste, mit freundlicher Unterstützung der DVA Stiftung.

 
Für die Tagung konnten internationale Kuratoren, Wissenschaftler und Künstler gewonnen werden, darunter die Kuratorinnen Catherine David (Paris) und Nora Sternfeld (Wien), Maguèye Kassé (Dakar), der Schriftsteller Sami Tchak (Paris) und der Künstler Mansour Ciss (Dakar/Berlin), Rolf C. Hemke vom Theater an der Ruhr (Mülheim), Thorsten Schüller als Romanist (Mainz) sowie die Mitbegründerin postkolonialer Forschung Gayatri Chakravorty Spivak (New York). Konferenzsprachen sind Deutsch, Englisch und Französisch.

  

Festvortrag von Gayatri Chakravorty Spivak
Ein besonderes Highlight dürfte der Vortrag von Gayatri Chakravorty Spivak, einer der international bedeutendsten Kulturwissenschaftlerinnen, werden. In der Reihe „Kulturtheorie“ spricht sie am Freitag, den 4. Februar um 20.00 Uhr in der Stadtbücherei Stuttgart, Konrad-Adenauer-Str. 2, über „The Future as neighbor and vernacular cosmopolitanism“ [Die Zukunft als Nachbar und Kosmopolitismus des Lokalen und Alltäglichen]. Sie geht der Frage nach, ob ein dem Umgangsprachlichen und Alltäglichen entspringenden Kosmopolitismus ("vernacular cosmopolitanism") eine Alternative zum europäischen Universalismus darstellt. Vortrag in englischer Sprache.

  

Termine, Veranstaltungsorte und weitere Informationen in beiliegendem Flyer sowie bei Françoise Joly, Universität Stuttgart, Romanische Literaturen I, Tel. 0711/685-83111,
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