Uni-Sprecherin wechselt in den Ruhestand

12. April 2010, Nr. 31

Zum Abschied von Ursula Zitzler

Über zwei Jahrzehnte  hat Ursula Zitzler als Sprecherin der Universität Stuttgart und Leiterin der Pressestelle die Außendarstellung der Universität und die interne Kommunikation verantwortet. Nun hat sie sich aus gesundheitlichen Gründen zum Rückzug ins Privatleben entschlossen. Mitte April wechselt sie in den Ruhestand. 

Zitzler studierte Politikwissenschaft, Kommunikationswissenschaft und Soziologie in Erlangen, Berlin und München, absolvierte die Deutsche Journalistenschule in München und verdiente ihre ersten journalistischen Sporen bei der Frankfurter Allgemeinen Zeitung. Schon während der Studienjahre begann sie, für die frühere Gesellschaft für Strahlen- und Umweltforschung, das heutige Deutsche Forschungszentrum für Gesundheit und Umwelt, im Bereich Wissenschaftskommunikation zu arbeiten. Nach dem Studium war sie acht Jahre als Wissenschaftsredakteurin in der Pressestelle der Universität Erlangen-Nürnberg tätig, bevor sie im November 1988 nach Stuttgart wechselte. 

In diesen Jahren hat sie in enger Zusammenarbeit mit sechs Rektoren und drei Kanzlern die Entwicklungen und Ereignisse an der Universität in die Öffentlichkeit getragen. Der Hauptaspekt ihrer Arbeit lag in der Außenkommunikation und der Kontaktpflege mit Medienvertretern. Regelmäßig ist es ihr gelungen, Themen aus der Universität in den Medien zu positionieren und für die Wahrnehmung der Universität Stuttgart als leistungsstarke Forschungsstätte in der Öffentlichkeit zu sorgen. Dafür  entwickelte sie auch neue Instrumente wie die Reihe „Forschung hinter den Kulissen“. Auch bei kritischen Themen hat sie versucht, den Medien eine verlässliche Ansprechpartnerin zu sein. Die Universitätszeitung, den Stuttgarter uni kurier, entwickelte sie zu einem modernen Medium, das sowohl von Angehörigen der Universität als auch von Externen gerne gelesen wird. Gemeinsam mit ihrem Team und weiteren Kollegen trug sie wesentlich zum Gelingen des 175-jährigen Jubiläums der Universität Stuttgart im Jahr 2004 bei. Unter anderem war sie Mitherausgeberin des bei Thorbecke erschienen Jubiläumsbandes „ Universität Stuttgart – Innovation ist Tradition“. 

Die Entwicklung der Kommunikationstechnik in den beiden letzten Jahrzehnten hat die Arbeitsbedingungen in der Kommunikation stark verändert. Vieles ist schneller und einfacher, jedoch auch oberflächlicher geworden. Ursula Zitzler bedauert den seit Jahren in vielen Medien zu beobachtenden Prozess einer zunehmenden Verflachung. „Dies macht es leider immer schwieriger, Themen aus Wissenschaft und Universität in den Medien angemessen darzustellen“, betont sie, „die Plattformen werden immer weniger“. Positiv bewertet sie, dass die jüngere Wissenschaftlergeneration sehr wohl um die Bedeutung der Öffentlichkeitsarbeit weiß und für den Dialog mit den Medien offen ist. 

Ein großes Anliegen war und ist ihr, das Bewusstsein für den Wissenschaftsstandort Stuttgart zu schärfen. „Der Standort Stuttgart hat ein Imageproblem. Man assoziiert Stuttgart mit Automobil, Technologie oder Industrie, aber viel zu wenig mit Universität und Wissenschaft“, stellt sie fest. Und dabei verfüge  Stuttgart neben weiteren Hochschulen mit Instituten der Fraunhofer- und Max-Planck-Gesellschaft über ein großes Potential an Forschungseinrichtungen. Mit diesem Pfund, so der Wunsch der scheidenden Pressesprecherin, sollten sowohl die Stadt als auch die Medien wuchern. 

Der Universität wird Ursula Zitzler, die auch der Freundesvereinigung der Hochschule angehört, verbunden bleiben. Nun freut sie sich darauf, gemeinsam mit ihrem Mann ihr Leben unabhängig von beruflichen Verpflichtungen zu gestalten.            

 
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