Terabytes in wenigen Sekunden

23. März 2015, Nr. 20

Erste Demonstration der Übertragung von ultrahohen Datenraten mit steuerbaren Antennen bei Terahertz-Frequenzen

Im Rahmen der NGMN Industry Conference & Exhibition, die vom 24. bis 25. März 2015 in Frankfurt am Main stattfindet, demonstriert das deutsche TERAPAN (Terahertz Communication for future Personal Area Networks) Konsortium eine Multi-Gigabit-Datenübertragung bei einer Trägerfrequenz von 300 Gigahertz. Zum ersten Mal kommen steuerbare Antennen in diesen hohen Frequenzbändern zum Einsatz, um Anwendungen für zukünftige drahtlose Kommunikation in Gebäuden, wie beispielsweise in intelligenten Büros und Rechenzentren, zu erschließen. An dem Projekt beteiligt sind die Universität Braunschweig, die Universität Stuttgart und das Fraunhofer-Institut für angewandte Festkörperphysik in Freiburg.

Die Nutzung des Terahertz-Frequenzspektrums (300 Gigahertz bis 3 Terahertz) ermöglicht drahtlose Kommunikationsverbindungen, die innerhalb weniger Sekunden Terabyte an Daten übertragen können. Erstmals ist eine wirtschaftliche Anwendung durch den Einsatz von neuartigen, monolithisch integrierten Sender-Empfänger-Chips im Terahertz-Bereich möglich und dies ebnet den Weg für zukünftige drahtlose Kommunikation im Multi-Gigabit-Bereich.

Das Ziel des TERAPAN-Projektes ist die Demonstration eines adaptiven drahtlosen Punkt-zu-Punkt-Terahertz-Kommunikationssystems in Räumen und die Validierung seiner Leistung für Entfernungen bis zu 10 Metern mit Datenraten bis zu 100 Gigabyte pro Sekunde. Dies beinhaltet den Aufbau eines Demonstrators mit 35 Nanometer InGaAs/GaAs-basierten Chips. Das Validierungsprojekt ist ein Meilenstein auf dem Weg zur Entwicklung von kommerziellen Anwendungen für die drahtlose Übertragung bei Terahertz-Frequenzen und ergänzt die laufenden Standardisierungsaktivitäten auf diesem Gebiet.

Das TERAPAN-Projekt wird vom deutschen Bundesministerium für Bildung und Forschung im Rahmen der Initiative VIP (Validierung des technologischen und gesellschaftlichen Innovationspotenzials wissenschaftlicher Forschung) gefördert und läuft von August 2013 bis Juli 2016. Die Partner in diesem Projekt sind das Institut für Nachrichtentechnik der Technischen Universität Braunschweig, das Institut für Robuste Leistungshalbleitersysteme der Universität Stuttgart und das Fraunhofer-Institut für angewandte Festkörperphysik in Freiburg. Sie vereinen dafür ihre Kompetenzen aus der Planung und Fertigung von monolithisch integrierten Sender- und Empfänger-Chips und deren Charakterisierung mit dem Entwurf von drahtlosen Funksystemen bei Terahertz-Frequenzen.

Weitere Informationen: www.terapan.de

Kontakt

Prof. Dr.-Ing. Ingmar Kallfass, Universität Stuttgart, Institut für Robuste Leistungshalbleitersysteme
Tel.: 0711/685-68747, E-Mail: ingmar.kallfass (at) ilh.uni-stuttgart.de
http://www.uni-stuttgart.de/hkom/experten/experten/kallfass.html

Prof. Dr.-Ing. Thomas Kürner, Technische Universität Braunschweig, Institut für Nachrichtentechnik
Tel.: 0531/391-2416, E-Mail: t.kuerner (at) tu-braunschweig.de, http://www.ifn.ing.tu-bs.de

Dr.-Ing. Thomas Merkle, Fraunhofer IAF, Institut für angewandte Festkörperphysik
Tel.: 0761/5159-555, E-Mail: thomas.merkle@iaf.fraunhofer.de, www.iaf.fraunhofer.de

Sender auf mechanischer Rotationseinheit. Im Hintergrund Konstellationsdiagramme (Messdaten) auf dem Monitor. Foto: TU Braunschweig/IfN
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