Lehmhütte oder Glasfassade?

31. März 2011, Nr. 25

Symposium zu Ehren von Prof. Schew-Ram Mehra

Egal ob es draußen gerade schneit oder die Sonne vom Himmel herunterbrutzelt: Ein Gebäude soll den Nutzern das ganze Jahr über das Wohnen und Arbeiten in behaglicher Atmosphäre erlauben – ganz gleich, ob das Gebäude im feuchtheißen Jemen oder in der gemäßigten Klimazone Deutschlands steht. Das Symposium „Lehmhütte oder Glasfassade?“ am 6. April beschäftigt sich damit, wie traditionelle regionalspezifische Bauweisen genutzt werden können, um zukünftig sowohl umweltschonende als auch an das jeweilige Klima angepasste Gebäude zu bauen. Die Grundlagen für klimagerechtes Bauen erforschen derzeit Doktoranden aus unterschiedlichen Ländern im internationalen Promotionskolleg „ Climate – Culture – Building“ an der Uni Stuttgart. Die aktuelle Veranstaltung widmen der Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart und das Fraunhofer-Institut für Bauphysik (IBP) dem 60. Geburtstag von Prof. Schew-Ram Mehra.

 
Zeit: 6. April 2011, 9:30 – 15:00 Uhr
Ort: Universität Stuttgart, Campus Vaihingen, Pfaffenwaldring 47, Hörsaal V 47.03
Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen!

   

Die Grußworte und Laudatio auf Prof. Schew-Ram Mehra spricht Prof. Klaus Sedlbauer, Leiter des IBP und des Lehrstuhls für Bauphysik der Universität Stuttgart. Sedlbauer hält auch einen Fachvortrag über „Klimagerechtes Bauen“. Hans-Dieter Hegner vom Bundesministerium für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung stellt die Initiativen des Bundes zu nachhaltigem und innovativem Bauen vor. Über Architektur für Mensch und Klima referiert Sabine Djahanschah von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Markus Zwerger von der Sto AG berichtet von Erfahrungen mit Bauprodukten am Beispiel Fassadendämmungen. Den Vortragsreigen schließt Prof. Mehra mit einem Rück- und Ausblick.

 
Bereits als 20-Jähriger kam der in Afghanistan geborene Mehra nach Deutschland, um an der RWTH Aachen Elektrotechnik zu studieren. Nach dem Studium beschäftigte er sich fortan mit der Bauphysik, zunächst an der Universität in Essen und bis jetzt am (IBP) und dem Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart, den er stellvertretend leitet. Sein Interesse für Bau- und Raumakustik brachte ihn auf die Idee, die erste aufblasbare Lärmschutzwand für Baustellen zu entwickeln, die seit 2008 kommerziell erhältlich ist. Seit 2002 ist der an der Uni Stuttgart promovierte Ingenieur auch Honorarprofessor der Uni. Sein langjähriges Wissen gibt der 60-Jährige nun als Leiter des Studiengangs „Master Online Bauphysik“ an den wissenschaftlichen Nachwuchs weiter.
 
Ein Beispiel für traditionelle Bauweisen: Die Festung Hisn Tamah in der Oasenstadt Bahla im Sultanat Oman. (Foto: Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart)
In dem im Oktober 2010 am Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart eingerichteten internationalen Promotionskolleg „Climate – Culture – Building“ untersuchen Doktoranden die Bauphysik traditioneller Bauten. Mit den Erkenntnissen aus dieser Forschung können Ingenieure moderne klimaangepasste Bauten konzipieren, die sich an der örtlichen landestypischen Baukultur orientieren und von den Bewohnern akzeptiert werden. Moderne Architektur missachtet häufig grundlegende klimagerechte Prinzipien und kompensiert dies beispielsweise durch energieaufwändige Klimaanlagen oder hohe Heizkosten. Die Einzelarbeiten der internationalen Doktoranden werden sowohl an der Universität Stuttgart als auch an der jeweiligen Hochschule im Herkunftsland durchgeführt und betreut.
 
Ansprechpartner für Medienvertreter:
Angela Kohler, Lehrstuhl für Bauphysik der Universität Stuttgart, Tel. 0711/685-60412, e-Mail: angela.kohler@lbp.uni-stuttgart.de
 
Prof. Schew-Ram Mehra vor einer thermografischen Aufnahme einer Wohnhausfassade. (Foto: Fraunhofer Academy, Fraunhofer Gesellschaft)
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