Festliche Übergabe des zweiten Forschungsneubaus für die Informatik

25. Mai 2012, Nr. 32

Internationale Spitzenforschung der Informatik aus Stuttgart unter neuem Dach

Die Universität Stuttgart bezieht auf dem Vaihinger Campus nach wenigen Jahren ihren zweiten Informatikneubau in unmittelbarer Nachbarschaft zum Forschungszentrum für Simulationstechnologie. Für die international erfolgreiche und expandierende Informatikforschung und -Lehre der Universität Stuttgart wird damit mehr Raum geschaffen. Zudem ist im Erdgeschoss des Gebäudes ein integrierter, mit flexibler Architektur und Einrichtung gestalteter Veranstaltungsbereich entstanden, der als neues Informatik-Forum Stuttgart der Kommunikation zwischen Wissenschaft, Wirtschaft und Gesellschaft dient.

Am Freitag, dem 25. Mai 2012, fand die feierliche Übergabe des Gebäudes auf Einladung der Leiterin des Universitätsbauamtes Stuttgart und Hohenheim, Sybille Müller, im Auftrag des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg in Anwesenheit zahlreicher Festgäste auf dem Vaihinger Campus statt. Das Gebäude beherbergt auf dem Großteil der rund 1700 qm umfassenden Gesamtfläche künftig die drei Lehrstühle Grundlagen der Computerlinguistik (Prof. Jonas Kuhn), Experimentelle Phonetik (Prof. Grzegorz Dogil) und Theoretische Computerlinguistik (Prof. Hinrich Schütze), die im Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung (IMS) zusammengefasst sind. Ferner ist die Abteilung Embedded Systems Engineering (Prof. Martin Radetzki) des Instituts für technische Informatik (ITI) im Neubau untergebracht. Darüber hinaus steht ein Raumpool für Informatikforschung zur Verfügung, der dem erfolgreichen Drittmittelaufkommen der Informatik Rechnung trägt.

Prof. Wolfram Ressel, Rektor der Universität Stuttgart, unterstrich in seinem Grußwort die stetig wachsende Bedeutung der Informatikforschung als eine für Wissenschaft und Wirtschaft wichtigen Querschnittstechnologie: „Unser Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung ist eines der weltweit angesehensten Forschungsinstitute für Computerlinguistik. Wir freuen uns daher sehr, dass wir auch mit diesem Neubau dafür Sorge tragen können, angemessene Rahmenbedingungen für künftige Erfolge dieses Instituts zu schaffen.“

Wolfgang Leidig, Ministerialdirektor im Ministerium für Finanzen und Wirtschaft sagte in seiner Ansprache: „Für den Forschungsneubau Informatik wurden 5,5 Millionen Euro investiert. Das Projekt entstand im Rahmen des Zukunftsinvestitionsprogramms. Die Universität und der Förderverein Informatikforum Stuttgart haben sich mit insgesamt 500.000 Euro an den Baukosten beteiligt. Durch das neue Gebäude werden die räumlichen Voraussetzungen für Forschung und Lehre an der Universität Stuttgart weiter verbessert. Auch hat es sich die Landesregierung zum Ziel gesetzt, den Sanierungsstau abzubauen. Noch in diesem Jahr wollen wir daher mit der Sanierung und Modernisierung des Instituts für Statik und Dynamik beginnen. Darüber hinaus wird mit den Vorbereitungen für die Sanierung des Naturwissenschaftlichen Zentrums begonnen. Zudem ist der Neubau eines Praktikums- und Laborgebäudes in Planung.“

Prof. Erhard Plödereder, Institut für Softwaretechnologie der Universität Stuttgart, betonte in seinem Grußwort, dass Maschinen erstaunlicherweise immer besser darin würden, Teile der menschlichen Kommunikation nachzuahmen: „Zunehmend werden Sprache und Text in unserer arbeitsteiligen Informationsgesellschaft von Rechnern automatisch verarbeitet und immer besser auch verstanden. Gerade in diesem Bereich zwischen Informatik und Sprachwissenschaft sind die interdisziplinären Studiengänge angesiedelt, die am Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung (IMS) angeboten werden.“
Der Vorsitzende des Informatik-Forum Stuttgart e.V. (infos), Prof. Ludwig Hieber, überreichte Rektor Wolfram Ressel einen Scheck in Höhe von 250.000 EUR als Spende für den Neubau.

Das Forschungsneubau für die Informatik hat seinen Betrieb zum Sommersemester 2012 aufgenommen. Mit dem neuen Gebäude rückt das bisher in der Stadtmitte untergebrachte Institut für Maschinelle Sprachverarbeitung in die räumliche Nähe zum Informatikgebäude in Vaihingen. Dies bringt neben kurzen Wegen auch organisatorische Vorteile, wovon nicht nur die Studierenden des kleinen, aber hoch angesehenen Studiengangs Computerlinguistik profitieren, sondern die mehr als 1.000 Studierenden der Informatik insgesamt, denen sich mit der Computerlinguistik ein weiteres Vertiefungsgebiet Ihres Studiums eröffnet.

Der durch das Büro Hartwig Schneider Architekten realisierte Neubau beherbergt an der Ost- und Westseite Büroarbeitsplätze und PC-Pools. Die Mittelzone bleibt der vertikalen Erschließung sowie tageslichtunabhängigen Räumen, zum Beispiel für die Technik, vorbehalten. Im Erdgeschoss des dreigeschossigen Gebäudes weicht die strukturelle Strenge einer fließenden Raumanordnung. Durch mobile Trennwände lassen sich das Foyer, die beiden nach Norden gerichteten Seminarräume sowie die südlich an das Foyer angelagerten PC-Bereiche zu einem großen Veranstaltungsraum zusammenfassen. Im Untergeschoß sind weitere Technikräume, Lager, Archive und Labore untergebracht.

Weitere Informationen:
Prof. Erhard Plödereder, Institut für Softwaretechnologie, Universität Stuttgart, Tel. 0711/685-88355, e-Mail: ploedere@informatik.uni-stuttgart.de
Pressestelle des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft, Tel. 0711/279-3511,
E-Mail: presssestelle@mfw.bwl.de
 

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