Ingenieur im Weltenraum

20. Februar 2015, Nr. 8

Festkolloquium zum 65. Geburtstag von Prof. Hans-Peter Röser

Mit einem Festakt und wissenschaftlichen Kurzvorträgen begeht die Universität Stuttgart am heutigen Freitag, den 20. Februar 2015 den 65. Geburtstag von Prof. Hans-Peter Röser. Röser leitete von 2002 bis Februar 2014 das Institut für Raumfahrtsysteme (IRS) der Universität Stuttgart, ist Gründer des Deutschen SOFIA-Instituts und Initiator des Raumfahrtzentrums Baden-Württemberg. Selbst ein Kleinplanet im Asteroidengürtel ist nach dem Wissenschaftler benannt.

Nach Grußworten durch den Prorektor für Lehre und Weiterbildung der Universität Stuttgart, Prof. Alfred Kleusberg sowie dem heutigen Direktor des IRS, Prof. Stefanos Fasoulas, hält Prof. Dieter Fritsch, Direktor des Instituts für Photogrammetrie den Festvortrag mit dem Titel „Der ‚Weltenraum‘ des Hans-Peter Röser“. Im vorgeschalteten wissenschaftlichen Teil des Kolloquiums geben Weggefährten und Doktoranden Rösers einen Einblick in die unterschiedlichsten Forschungsbereiche des Instituts, von der Astronomie über den studentischen Kleinsatelliten „Flying Laptop“ bis zu Supraleitungen für Raumfahrtsysteme.

Hans-Peter Röser wurde am 8. Oktober 1949 in Polch (bei Koblenz) geboren. Nach dem Studium der Physik promovierte er in Physik und Astronomie an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn und dem Max-Planck-Institut für Radioastronomie (MPIfR) in Bonn. Zu Beginn seiner wissenschaftlichen Laufbahn arbeitete er am MPIfR an der Entwicklung von Beobachtungsinstrumenten (Heterodyn-Spektrometer) für den Einsatz an Bodenteleskopen und auf dem Kuiper Airborne Observatory (KAO). 1994 wechselte Röser an die Technische Universität Berlin, wo er die Professur für Weltraumsensorik übernahm. Bis 2002 war er zugleich Direktor des Instituts für Weltraumsensorik des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR).

Im September 2002 wurde Röser zum geschäftsführenden Direktor des Instituts für Raumfahrtsysteme (IRS) der Universität Stuttgart berufen und übernahm den Lehrstuhl für Raumfahrtsysteme und Anwendungen. Er leitete das IRS bis Februar 2014 und ist seither stellvertretender Institutsdirektor. Röser ist Gründer des Deutschen SOFIA Instituts (DSI) an der Universität Stuttgart, welches verantwortlich ist für die Erfüllung des deutschen Anteils am deutsch-amerikanischen Stratosphären Observatorium für Infrarot Astronomie (SOFIA). Er initiierte das Raumfahrtzentrum Baden-Württemberg (RZBW) an der Universität Stuttgart, mit rund 170 Mitarbeitern eines der größten europäischen universitären Forschungseinrichtungen in der Raumfahrt, und ist Gründer des Stuttgarter Kleinsatellitenprogramms.

Zu Ehren von Hans-Peter Röser hat die Internationale Astronomische Union einen Kleinplaneten im Asteroidengürtel auf seinen Namen getauft: (52308) Hanspeterröser. Seine Distanz zur Erde betrug an Rösers 65. Geburtstag am 8.Oktober 2014 rund 548 Millionen Kilometer.

Die Forschungsgebiete des IRS liegen in den Bereichen Raumfahrtsysteme, Raumfahrtantriebe und Raumfahrtanwendungen. In der universitären Ausbildung bietet das IRS ein europaweit einzigartiges Angebot an Vorlesungen, Praktika und Übungen in Raumfahrttechnik und Raumfahrtanwendungen an.

Weitere Informationen:
Heidi-Maria Götz, Universität Stuttgart, Institut für Raumfahrtsysteme, Tel. 0711/685-69628, E-Mail: goetz (at) irs.uni-stuttgart.de
Andrea Mayer-Grenu, Universität Stuttgart, Abt. Hochschulkommunikation, Tel. 0711/685-82176,
E-Mail: andrea.mayer-grenu (at) hkom.uni-stuttgart.de

 
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