Einladung zum Pressetreff

21. Juni 2010, Nr. 61

26. Juni – Tag der Wissenschaft an der Uni Stuttgart „Entdecken – Forschen – Faszinieren“

„Entdecken, Forschen, Faszinieren“ – das Motto ist Programm am Tag der Wissenschaft an der Uni Stuttgart. Am Samstag, 26. Juni von 13 bis 19 Uhr können Besucher jeden Alters auf dem Campus in Vaihingen selbst zum Forscher werden und die „Faszination Wissenschaft“ erleben. Sie können sich im Zähmen wilder Roboter üben, einen Schokokuss im luftleeren Raum beobachten, Innovationen für das Alter 50 Plus aufspüren, das Universum erforschen und Energieprobleme lösen. Unschlagbar programmierte Ballkünstler geben einen Vorgeschmack auf das Finale der Fußball-WM, und passend zum aktuellen Wissenschaftsjahr steht die Zukunft der Energie im Blickpunkt.

Medienvertretern möchten wir ausgewählte Highlights im Rahmen eines Pressetreffs vorstellen. Hierzu laden wir Sie sehr herzlich ein.
Zeit:    13:00 Uhr
Ort:     Institut für Plasmaforschung (Pfaffenwaldring 31, Foyer Erdgeschoss)
(siehe Lageplan letzte Seite; Gehzeit ab S-Bahn 5 Minuten)
Wir bitten um Anmeldung unter presse@uni-stuttgart.de

Sonnenfeuer auf der Erde
Zum Auftakt der Pressepräsentation öffnen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler des Instituts für Plasmaforschung die Labortüren und zeigen ihre „guten Geister“, die Plasmen. Der Begriff bezeichnet einen „vierten Aggregatszustand“, in dem sich die Materie bei Temperaturen von über 10.000 Grad Celsius befindet. Die Sonne ist ein Plasmaball; auf der Erde begegnen uns Plasmen beispielsweise in Blitzen und in Alltagsgegenständen wie Plasmadisplays oder Energiesparlampen.
Bei der auch für Bildjournalisten attraktiven Führung wird deutlich, an welchen neuen Konzepten zur Herstellung von Solarzellen die Institutsmitarbeiter forschen, wie sie Plasmaquellen entwickeln, die zur Sterilisation von Verpackungen und medizinischem Gerät, vielleicht sogar einmal für Wunden eingesetzt werden können. Zukunftsweisend für die Energieversorgung ist ein Experiment zur Kernfusion an der institutseigenen Versuchsanlage „Torsatron TJ-K“. Weltweit forschen Wissenschaftler daran, auf der Erde Energie nach dem Vorbild der Sonne zu erzeugen. Beim „ Sonnenfeuer auf der Erde“ werden die Wasserstoffisotope Deuterium und Tritium kontrolliert zu Helium verschmolzen. Ein Gramm des ausreichend verfügbaren Brennstoffs könnte in einem Kraftwerk – wie etwa in dem derzeit in Südfrankreich im Bau befindlichen „Internationalen thermonuklearen Experimentierreaktor“ (ITER) – rund 90.000 Kilowattstunden Energie erzeugen, das entspricht der Verbrennungswärme von elf Tonnen Kohle.

Zurück auf dem Campus-Zentrum empfehlen wir Ihnen, auf eigene Faust die folgenden Stationen zu erkunden:

„Trendy Radeln“ mit Pedelecs (Außenbereich, unter dem Schirmzelt)
Eine neues Gefühl des Fahrradfahrens – mit Elektromotor und Muskelkraft - kann beim Institut für Straßen- und Verkehrswesen getestet werden: Pedelecs (Pedal Electric Cycle), die bis zu einer Geschwindigkeit von 25 Stundenkilometern von einem Elektromotor unterstützt werden, gelten im Gegensatz zu konventionellen Elektrorädern rechtlich als Fahrrad und können mit einer „Akkufüllung“ Strecken zwischen 50 bis 80 Kilometer zurücklegen. Im Rahmen des EU-Projekts GoPedelec! haben sich neun Projektpartner aus sechs Ländern das Ziel gesetzt, diese umweltfreundliche und gesunde Form der Fortbewegung in Europa bekannter zu machen und für eine umweltfreundliche Stadtpolitik mit fahrradfreundlicher Infrastruktur zu werben. Bei Roadshows werden Nutzern, Händlern wie auch politischen Entscheidungsträgern verschiedenste Pedelecs präsentiert und auf die vielfältigen Einsatzmöglichkeiten dieser Fortbewegungsmittel hingewiesen, deren Fahrer weder Stau noch Parkplatzsorgen kennen; etwa im Tourismus, als Mitarbeiterfahrzeuge oder Lastfahrzeuge in Altstadtbereichen. Das Institut für Straßen- und Verkehrswesen erstellt anhand von Interviews und Fragebogen eine Akzeptanzstudie – erste Ergebnisse sollen noch in diesem Jahr vorliegen.

Welchen Weg nimmt das Wasser? (Institut für Wasserbau, Pfaffenwaldring 7)
Viele Faktoren können Einfluss auf einen Wasserlauf nehmen – doch was passiert im Einzelfall genau? Wie wirken sich Wehre aus? Steigt der Wasserspiegel über einem Hindernis oder sinkt er? Am Institut für Wasserbau lernen die angehenden Ingenieure in der Vorlesung Fluidmechanik I, alle Eventualitäten, denen ein fließendes Gewässer ausgesetzt sein kann, in Formeln und Gleichungen zu packen. Sich bildlich vorzustellen, was da errechnet wurde, fällt nicht immer leicht – ein neuer „ Hydraulic Flow Demonstrator“ macht dies nun aber möglich. Das in nur geringer Stückzahl in England produzierte und aus Studiengebühren finanzierte Hightech-Gerät lässt die Studierenden sehen, was sich wann und wie im Wasserverlauf ändert, und ermöglicht es ihnen, ihre Gleichungen anschaulich nachzuvollziehen. Beim Tag der Wissenschaft können auch die Besucher den Lauf des Wassers beeinflussen…
Tipp: Über aktuelle Forschungsergebnisse zum Thema CO2-Speicherung in geologischen Formationen berichtet Dr. Rainer Helmig, Inhaber des Lehrstuhls für Hydromechanik und Hydrosystemmodellierung am Institut für Wasserbau, von 17.00 bis 17.30 Uhr im Hörsaal V 7.03, Pfaffenwaldring 7.

Heute die Welt von Morgen erleben (Pfaffenwaldring 9, Erdgeschoss, hinter dem Eingang rechts)
Gebäude auskundschaften, die es noch gar nicht gibt? Das Institut für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) macht´s möglich und lädt mit Hilfe der Virtuellen Realität (VR) zu einer Reise in die Zukunft. Im Mittelpunkt steht ein neuer 3-D Infopoint. Dieses vielseitige und kostengünstige VR-System basiert auf einem handelsüblichen 3-D Fernsehgerät und der am IAT entwickelten Softwareplattform „Lightning“, die diese Hardware erstmals für VR-Anwendungen nutzen kann. Der 3-D Infopoint ist ein wichtiger Meilenstein, um hochwertige VR-Anwendungen in Bereichen einzusetzen, wo dies aufgrund der Kosten bislang nicht möglich war.

Ferrari der Ventomobile (Vor dem Gebäude Pfaffenwaldring 47)
Das Studententeam InVentus der Universität stellt beim Tag der Wissenschaft erstmals sein neues Ventomobil der Öffentlichkeit vor, ein windgetriebenes Fahrzeug, dessen Vorgängermodell beim Aelos Race 2008 den ersten Platz errang. Im vergangenen Jahr hat das Team vor allem daran gearbeitet, die Aerodynamik der Karosserie zu verbessern und das Fahrzeug noch leichter zu machen.

Land der Ideen - ca. 13.50 Uhr, Bühne:
Der Baubotanische Turm des Instituts Grundlagen Moderner Architektur wird mit der Urkunde des Bundespräsidenten als „Ausgewählter Ort im Land der Ideen 2010" ausgezeichnet.

Insgesamt laden beim Tag der Wissenschaft über 120 Institute der Universität und benachbarte Forschungseinrichtungen – mehr denn je zuvor - zu Rundgängen, Vorträgen, Vorlesungen, Schauexperimenten, Mitmach-Aktionen und Workshops. Die jüngsten Forscher erwartet ein eigener Kindercampus. Schülerinnen und Schüler finden Infos rund um das Studium und die Angebote der Uni für sie noch vor dem Abitur. Hierzu zählen zum Beispiel das Schülerlabor „Spiel der Kräfte“, in dem Schulklassen ab Herbst physikalische Methoden anschaulich und unkonventionell kennenlernen und selbstständig experimentieren können, oder NASSY, das Schülerinnenlabor, das einlädt, dem Wasser auf den Grund zu gehen.

Ein kostenloses Busshuttle hilft den Besuchern am Tag der Wissenschaft, den großen Campus zu entdecken, für das leibliche Wohl sorgen studentische Gruppen aus aller Herren Länder, und ab 19 Uhr unterhält das „Johnny Trouble Trio“ mit Rock ,n’ Roll und Country Musik.

Weitere Informationen und Programm unter http://www.uni-stuttgart.de/tag

Wegbeschreibung zum Institut für Plasmaforschung Institut für Plasmaforschung, Pfaffenwaldring 31, Treffpunkt Foyer Erdgeschoss
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