Chancengleichheit für Paare in der Wissenschaft

29. April 2010, Nr. 41

Hochschulen der Region Stuttgart gründen Netzwerk „DualCareerSolutions“

Wenn ein/e Wissenschaftler/in den Ruf einer Hochschule in einer fremden Stadt annimmt, bedeutet dies für mitziehende, meist ebenfalls gut ausgebildete Lebenspartner oft einen Karriereknick. Um Doppelkarriere-Paare (Dual Career Couples) gezielt zu unterstützen und ihnen ein berufliches Weiterkommen im Gleichschritt zu ermöglichen, schließen sich neun Hochschulen in der Region Stuttgart zu dem Netzwerk „DualCareerSolutions“ zusammen. Die wechselseitige Kooperation ermöglicht den Paaren unter anderem den schnelleren Kontakt zu den beteiligten Hochschulen und dadurch eine bessere Übersicht über Stellenangebote und Fortbildungsmöglichkeiten.

Um das Netzwerk  zu besiegeln, haben die Rektoren der Universitäten Stuttgart und Hohenheim, der Dualen Hochschule Baden-Württemberg, der Hochschule der Medien in Stuttgart, der Hochschule für Technik Stuttgart und der Hochschule Esslingen, der Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen in Ludwigsburg sowie der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste und der Staatlichen Hochschule für Musik und Darstellende Kunst Stuttgart Anfang April ein gemeinsames Memorandum of Understanding unterzeichnet. Ziel des Netzwerks ist es zunächst, innerhalb der Hochschulen für die Unterstützung hoch qualifizierter und karriereorientierter Paare zu sensibilisieren und die Möglichkeiten einer konstruktiven Zusammenarbeit zwischen den Kooperationspartnern auszuloten. Hierfür haben bereits im Vorfeld der Unterzeichnung mehrere gemeinsame Arbeitstreffen mit Vertreterinnen und Vertretern der regionalen Hochschulen stattgefunden.

Unter der Leitung von Dr. Selma Speith-Kölbl, der Projektleiterin des Dual Career Programms der Universität Stuttgart, werden nun weitere zentrale Fragestellungen wie etwa die Integration der Dual Career Arbeit in die Berufungsabläufe von Hochschulen diskutiert und hochschulübergreifend fallspezifische Lösungen entwickelt. Zentrales Anliegen des Netzwerks ist dabei die berufliche Integration beider Partner eines Dual Career Couple in der Region Stuttgart. Mögliche Instrumente sind beispielsweise die Identifikation von Ansprechpartnern in Institutionen und Unternehmen sowie die Aufnahme erster Kontakte, die Weitergabe von Kontakten zu einschlägigen Netzwerken, die Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Stipendien sowie nach wissenschaftlichen Qualifizierungsstellen und Lehraufträgen, nach Workshopangeboten zur Karriereorientierung in der Region Stuttgart sowie die Unterstützung bei der Zusammenstellung der Bewerbungsunterlagen.

Darüber hinaus wollen sich die Hochschulen wechselseitig bei der Suche nach geeigneten Kinderbetreuungsmöglichkeiten sowie bei der Wohnraumvermittlung für Dual Career Couples unterstützen. Weitere Kooperationsziele sind der gemeinsame Auftritt als Netzwerk gegenüber der Industrie, der Stadt Stuttgart, den Kommunen und Ministerien sowie das wechselseitige Lernen voneinander. Dies ist wesentlich, um die im Memorandum of Understanding bekundete Kooperation zu einem tragfähigen Netzwerk für Karrieren in und um Stuttgart auszubauen. So sollen beispielsweise Unternehmen, Verbände und Forschungseinrichtungen angesprochen und als Partner im Netzwerk geworben werden.
Das neue Netzwerk kommt nicht nur der Chancengleichheit gut ausgebildeter Paare zugute. Den Hochschulen selbst hilft die Mitgliedschaft im DualCareerSolutions Netzwerk unter anderem, um sich als attraktive Arbeitgeber in der Region Stuttgart zu positionieren.

Weitere Informationen bei Dr. Selma Speith-Kölbl, Koordination DualCareerSolutions – Das Netzwerk für Karrieren in und um Stuttgart,
Tel. 0711/685-84107, e-mail: DCCProgramm@uni-stuttgart.de

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