60 Jahre K I und K II

14. September 2020

Die Kollegiengebäude I und II stehen seit 60 Jahren auf dem Campus Stadtmitte. Ein K III war ebenfalls geplant, wurde aber nie gebaut.

Sie waren nicht unumstritten, die beiden Uni-Hochhäuser Kollegiengebäude I und II (K I und K II) auf dem Campus Stadtmitte. Nachdem 1944 die Innenstadt von Stuttgart weitgehend zerstört war, sah das Bild bei der Universität entsprechend aus: Institute, Hörsäle und Laboratorien zerstört, der Bedarf an Räumen und Flächen hoch. 1956 wurde mit dem Bau des Hochhauses K I in der Keplerstraße begonnen.

Nach vier Jahren Bauzeit konnten im Juni 1960 die Institute für Architektur sowie für das Bauingenieur- und Vermessungswesen einziehen. Doch die Raumnot blieb. Die Planer entwarfen einen Zwillingsbau K II mit gleichem Grundriss von 25 auf 60 Meter – nicht weniger umstritten. Im gleichen Jahr begann der Bau des K II auf der Basis der Baupläne für das K I, ergänzt durch die Tiefenhörsäle und Trafogebäude.

K III: geplant, aber nie gebaut

Vier Jahre später, 1964 war auch dieses Gebäude fertig, zunächst für die Fakultät Maschinenbau bestimmt, die später auf dem Campus Vaihingen ein neues Zuhause bekam und dafür Platz für die Philosophisch-Historische Fakultät und für die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften machte. Die Überlegung, in der Stadtmitte noch ein „K III“ zu bauen, wurde 1971 endgültig fallen gelassen.

Die Hochhäuser waren nicht die ersten Unibauten in der Stadtmitte. Zuvor entstanden das Max-Kade-Heim (1953), die Mensa (1956) und Gebäude in der Azenbergstraße. Über das K I schreibt Elisabeth Szymczyk, Honorarprofessorin am Institut für Architekturgeschichte: "Unschwer erkennbar, aus welcher Tradition das Bauwerk stammt: Die Lehren des Bauhauses sind hier so lebendig und gültig wie zur Zeit ihrer Postulierung." Bei der Architektur der Bauhaus-Zeit standen Effizienz, Nützlichkeit und Funktionalität im Vordergrund. 

Das Kollegiengebäude I
Zum Seitenanfang