„himmelwärts“ – 450 Jahre Johannes Kepler

28. Januar 2022, Nr. 6

Mitmach-Ausstellung im Haus der Wirtschaft

Vom 14. bis 26. Februar ist die Ausstellung „himmelwärts“ im Haus der Wirtschaft in Stuttgart zu sehen. Anlass ist der 450. Geburtstag des Astronomen und Naturphilosophen Johannes Kepler (1571–1630). Besucherinnen und Besucher können sich auf seine Spur begeben: Experimentell lassen sich Erfindungen und Gedanken des berühmten Forschers in den Feldern Mathematik, Astronomie und Weltharmonie nachvollziehen.

Wie lässt sich mit Hilfe eines Jakobsstabs die Position eines Sterns bestimmen? Wie funktioniert das Kepler-Teleskop? – „himmelwärts“ lädt zum Experimentieren ein. Es lässt sich sogar erfahren, wie das Badezimmer nach Keplers Art gekachelt werden kann.

Neben den Experimenten steht Johannes Keplers Leben im Fokus der Ausstellung. Ende 1571 kam er in der damaligen Reichsstadt Weil der Stadt zur Welt. Sein Studium absolvierte er in Tübingen. Gerne wäre er dort Professor geworden, doch wurden Graz, Prag und Linz seine Wirkungsorte. Das war selten freiwillig: Reformation und Gegenreformation, Vertreibung, ausbleibende Gehaltszahlungen, hohe Kindersterblichkeit, Krieg und Hexenverfolgung ermöglichten ihm kein ruhiges Forscherdasein.

Für Kunstliebende bietet „himmelwärts“ auch neue Werke in der Auseinandersetzung mit dem abwechslungsreichen Leben. „Somnium“, eine phantasievolle Bildergeschichte und ein Animationsfilm, greift Keplers Traum von einer Reise zum Mond auf. Musikalisch nimmt „Fernbeziehung“ mit elektronischen Klängen Keplers Fernbeziehung zu den Planeten auf und verbindet sie mit Musik aus Tübingen des 17. Jahrhunderts.

Presserundgang

Achtung – neuer Termin: Medienschaffende sind herzlich zu einem Rundgang am 14. Februar um 14 Uhr im Haus der Wirtschaft eingeladen. Die Veranstaltenden bitten um Anmeldung per E-Mail.

Alle Daten auf einen Blick

Zeitraum:
14.02.2022–26.02.2022
Ort:
Haus der Wirtschaft
Willi-Bleicher-Straße 19
70174 Stuttgart

Geöffnet:

Montag - Samstag 10 bis 18 Uhr
Donnerstag bis 20 Uhr
Eintritt:
6 €
3 € ermäßigt

Webseite zur Ausstellung

Keplers Bedeutung für die jüngste Forschung

Die gegenwärtige Astrophysik steht bis heute auf Keplers Schultern. Seine Gesetze der Planetenbewegung halten jede Raumfahrtmission auf Kurs. Forschende bauen auf Keplers Erkenntnissen auf, um Exoplaneten und schwarze Löcher nachzuweisen. Für diese Nachweise gab es zuletzt 2019 und 2020 Nobelpreise. Auch außerhalb des Weltalls prägt er unsere Wissenschaft: Er steht am Anfang der Festkörperphysik, begründete die moderne Optik und seine Methoden machen ihn zu einem der Väter des mathematischen Teilgebiets der Analysis.

Realisierung der Ausstellung

Die Ausstellung haben Mitglieder des 5. Physikalischen Instituts der Universität Stuttgart, der Kepler-Gesellschaft e. V. Weil der Stadt sowie der Technischen Universität Darmstadt kuratiert.

Unterstützung durch die Universitäten Stuttgart und Tübingen, das Zentrum für Integrierte Quantenwissenschaft und –technologie (IQST) sowie die Förderung der Wilhelm und Else Heraeus-Stiftung und der Klaus Tschira Stiftung ermöglichen es, die Mitmach-Ausstellung zu realisieren.

Johannes Kepler ein Mann mit dunklem Bart, Talar und Renaissancekragen steht an einem Tisch mit roter Decke. Seine Linke Hand berührt einen bronzenem Himmelsglobus. Seine rechte Hand stützt er in die Seite. Auf dem Tisch liegen alte Bücher und Schriften.
Johannes Kepler auf einem 1910 entstandenen Ölgemälde von August Köhler (1881–1964) nach einer älteren Vorlage.

Begleitprogramm und weitere Stationen

Vorträge begleiten die Ausstellung in Stuttgart. Unter dem Titel „Dem Bauplan Gottes auf der Spur - Auf Zeitreise zu Johannes Kepler“ referiert Prof. Dr. Burkhard Kümmerer von der TU Darmstadt am 11. Februar um 19 Uhr; der Vortrag wird online übertragen. Zum Thema „Das James-Webb-Space-Telescope – Von der Idee zur Mission“ wird Prof. Dr. Dietrich Lemke vom Max-Planck-Institut für Astronomie aus Heidelberg am 17. Februar um 19 Uhr im Planetarium vortragen. Zu „Weltraumschrott: Ortung und Analyse mit laseroptischen Verfahren“ redet Dr. Wolfgang Riede vom Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) Stuttgart am 25. Februar um 20 Uhr, ebenfalls im Planetarium. Dort ist auch die Planetariumsshow „Explore! Mit Kepler ins All“ zu sehen.

Im Anschluss an die Station im Haus der Wirtschaft wird die Wanderausstellung in Regensburg und Tübingen zu sehen sein. Weitere Stationen sollen folgen.

Begleitband

Ein Begleitband mit 32 Aufsätzen erscheint zur Ausstellung. Die Autorinnen und Autoren geben Einblicke in die Gedankenwelt Keplers als Mensch und Wissenschaftler auf der Schwelle zur Neuzeit sowie seine Bedeutung für aktuelle Forschungsthemen in der Astrophysik und Raumfahrt. Der Begleitband wird voraussichtlich ab Ende Februar auch online auf der Projekt-Website uni-stuttgart.de/kepler verfügbar sein. In gedruckter Form ist das Buch in der Ausstellung erhältlich.

Fachlicher Kontakt:

Karin Otter, Universität Stuttgart, 5. Physikalisches Institut,
Tel.: +49 711 685-64846

E-Mail an Karin Otter

Webseite: uni-stuttgart.de/kepler

Kontakt

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Ulrich Fries

 

Wissenschaftsmanager

 

Hochschul­kommunikation

Keplerstraße 7, 70174 Stuttgart

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