Teilnehmerinnen der Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft in einem Chemielabor.

Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft zu Gast im Fehling-Lab

2. März 2022

[Bild: Barbara Schüpp-Niewa]

Endlich experimentieren, endlich in einem echten Universitätslabor stehen und selbst Versuche durchführen – das dachten die Schülerinnen und Schüler der Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaften, als sie am 15. und 16. Februar 2022 zum Experimentiernachmittag für Schüler*innen ins Fehling-Lab nach Stuttgart anreisten. Hätte man sie nach „Fehling“ gefragt, hätten sicherlich viele geantwortet, dass dies der Entwickler der Fehling-Probe zum Nachweis von Aldehyden und reduzierenden Zuckern war. Die Bedeutung Hermann von Fehlings für die Universität Stuttgart – die vereinigte Real- und Gewerbeschule in Stuttgart wurde unter seiner Mitwirkung zur polytechnischen Schule und 1876 zur Technischen Hochschule, der heutigen Universität Stuttgart – und sein Einsatz für eine gründliche, praktische Ausbildung seiner Schüler, hat wohl kaum einer der Teilnehmenden gekannt. Nach wem könnte also besser ein Schülerversuchslabor an der Universität Stuttgart benannt sein?

Thema des Experimentiernachmittags war die Säure-Base-Titration. Wie man den Endpunkt einer solchen Titration erkennt, wussten bereits viele Schülerinnen und Schüler: „Da braucht man einen Indikator!“, war die einhellige Meinung. Deshalb wurde zunächst ausprobiert, welche Färbungen unterschiedliche Indikatoren im sauren, neutralen und alkalischen Milieu zeigen. Die erste Neutralisation wurde anhand eines kleinen Vorversuchs durchgeführt. In eine kleine Petrischale gaben die Schülerinnen und Schüler Wasser und wenige Tropfen Universalindikatorlösung und fügten dann auf entgegengesetzten Seiten gleichzeitig je eine Spatelspitze Zitronensäure bzw. Soda dazu. Während durch die Zugabe von Zitronensäure eine rote Färbung entstand, war bei Soda eine Blaufärbung zu beobachten. Schließlich trafen sich die saure und die alkalische Lösung in der Mitte. Hier zeigte sich die Neutralisation durch Gelbfärbung sowie die Freisetzung von CO2 durch das Entstehen von Gasbläschen.

Ergebnis des Vorversuchs: Grenzfläche bei einer Neutralisation

Anschließend ging es an die erste richtige Titration von Salzsäure mit Natronlauge. Dazu wurde erst einmal in die richtige Benutzung einer Bürette eingeführt. Wie fülle ich die Maßlösung genau bis zum Nullpunkt ein? Wie lese ich richtig ab? Diese Fragen mussten zuerst geklärt werden, damit im Anschluss auch exakt gearbeitet werden konnte. Ebenso wurde in die Arbeit mit Vollpipette und Peleusball eingeführt. Nach durchgeführter Titration verglichen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Ergebnisse und berechneten gemeinsam die Konzentration der Salzsäure. In einer weiteren Titration bestimmten die Schülerinnen und Schüler dann noch, ob die Konzentrationsangabe an Essigsäure auf einer Flasche herkömmlichen Haushaltsessig richtig ist.

Nicht nur die Teilnehmenden, sondern auch die betreuenden Lehrkräfte waren begeistert: „Endlich wieder experimentieren mit einer größeren Gruppe in Präsenz, das hat mir in den letzten zwei Jahren so gefehlt. Und die Gruppe ist so motiviert und toll!“

Ein besonderer Dank gilt Dr. Marco Spurk, dem Geschäftsführer des Fehling-Labs sowie den betreuenden Lehrkräften, Frau Frank, Frau Leuthner, Frau Paparone, Frau Pilz sowie Frau Rambach für die gelungenen Experimentiernachmittage. Die Eliteakademie Chemie und Materialwissenschaft ist ein Projekt der School for Talents an der Universität Stuttgart.

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