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Deutsch-italienisches Symposium I   > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
Italien und Deutschland als Motor Europas

Es gibt viele offene Zweierbeziehungen zwischen den Staaten Europas: die vielbeschworene deutsch-französische, aber auch die deutsch-italienische. Letztere hat sich als eine der stabilsten seit der Renaissance herausgestellt.

 

Von links der italienische Generalkonsul Faiti Salvadori, der Prorektor für Lehre und Weiterbildung Wolfgang Schlicht und der geschäftsführende Direktor des IZKT Georg Maag

 
Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer

Aufmerksame Zuhörer: Von links der italienische Generalkonsul Faiti Salvadori, der Prorektor für Lehre und Weiterbildung Wolfgang Schlicht und der geschäftsführende Direktor des IZKT Georg Maag.
                                                                          (Foto: Eppler)

Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer

In welcher Weise kann diese zentrale geopolitische Mittelachse nach der großen Erweiterungswelle der letzten Jahre zum Motor und Mittler der notwendigen Erneuerung des Einigungsprozesses Europas werden? Zu diesem Thema veranstaltete das Internationale Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der Universität Stuttgart mit dem Italienischen Generalkonsulat und dem Italienischen Kulturinstitut sowie dem Europa Zentrum Baden-Württemberg am 30. November und 1. Dezember 2006 ein binationales Symposium. Im Mittelpunkt stand der Gedankenaustausch zwischen Wissenschaft und Politik.

  Die Zustimmung zu Europa ist in Italien trotz der langen Periode der rechtsnationalen Regierung größer als in den anderen traditionellen EU-Staaten, größer sogar als in Deutschland. Beide Staaten bemühen sich jetzt verstärkt, den ins Stocken geratenen Einigungs- und Fortentwicklungsprozess neu zu beleben. Nach dem Abtritt Berlusconis herrscht wieder Tauwetter zwischen Berlin und Rom.

  Einer der Gründe für die Europamüdigkeit bei den Bürgern beider Länder war sicherlich das zufällige Zusammentreffen des wirtschaftlichen Einbruchs mit der Einführung des Euro. In beiden Ländern hat die Währungsreform zu einer deutlich gefühlten und teilweise tatsächlich zu einer erheblichen Verteuerung des täglichen Lebens, vor allem in Italien, geführt und damit zu einer verstärkten Ablehnung des Europagedankens. Doch gibt es in Italien große Unterschiede zwischen den einzelnen Volksgruppen in Nord und Süd.

 

von links Roman Arens (Frankfurter Rundschau), Paolo Valentiono (Corriere della Sera), Wieland Backes als Moderator (SWR-International), Roberto Giardina (La Nazione - Il Resto del Carlino) und Karl Hoffmann (ARD)

 
Prof. Wolfram Ressel (rechts) gratuliert dem neuen Ehrendoktor Reint de Boer

Italien und Deutschland in Europa war auch Thema einer Podiumsdiskussion mit Journalisten beider Länder. Unser Foto zeigt von links Roman Arens (Frankfurter Rundschau), Paolo Valentiono (Corriere della Sera), Wieland Backes als Moderator (SWR-International), Roberto Giardina (La Nazione - Il Resto del Carlino) und Karl Hoffmann (ARD).     (Foto: Eppler)

  Das zentrale politische Thema der nächsten Jahre ist die Integrations- und Zuwanderungspolitik. Das Bild von der „Festung Europa“ ist an den mediterranen Außengrenzen Illusion. Der Flüchtlingsstrom aus Nordafrika trifft auf Italien in besonderem Maß. Die Diskussion zur EU-Erweiterung wird immer geführt in Hinblick auf die Türkei und Osteuropa, doch erfolgt die eigentliche Erweiterung längst auf anderer Ebene: durch Immigration. Von der deutschen EU-Ratspräsidentschaft erwartet gerade Italien wichtige Impulse, um Menschen, die Europa nicht mehr verlassen werden, sinnvoll zu beider Vorteil zu integrieren, auch in Hinblick auf die demographische Entwicklung der europäischen Staaten. In Deutschland gilt Italien als Vorbild für Integration auf unbürokratische Art, für die Duldung und Respektierung im Sinne christlicher Nächstenliebe und ethischer Zusammenarbeit – trotz des Schlagwortes „Extra-Comunitari“ für Nicht-EU-Bürger.

  Das Symposium „Italien und Deutschland in Europa“ stand unter der Schirmherrschaft des italienischen Botschafters Puri Purini und des Baden-Württembergischen Landtagspräsidenten Peter Straub.

Sophie-Gabriele Schreiner

 

 

 

KONTAKT

 
                                                                      
Dr. Elke Uhl, Internationales Zentrum für Kultur- und
Technikforschung (IZKT)
Tel. 0711/685-82379
e-mail: elke.uhl@izkt.uni-stuttgart.de
> > > www.uni-stuttgart.de/izkt

 

 

 

 
last change: 30.06.07 / yj
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