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Über 80 Wissenschaftler und Studierende aus ganz Europa waren vom 27. bis zum 29. März 2007 zum ersten Eurocourse zur modularen Hochtemperaturreaktortechnologie nach Stuttgart gereist. Der Kurs, den das Institut für Kernenergetik und Energiesysteme (IKE) im Auftrag der Europäischen Union innerhalb des Projekts RAPHAEL (ReActor for Process Heat, hydrogen And ELectricity generation) durchführte, fand großen Anklang.
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Modulare Hochtemperaturreaktoren (HTR) sind in Fachkreisen als sichere Kernreaktoren anerkannt. Sie wurden schon vor fast 30 Jahren von Siemens entwickelt und haben 1989 das Genehmigungsverfahren nach §7 des Atomgesetzes erfolgreich abgeschlossen. Gebaut wurde das HTR-Modul in Deutschland nie. Heute wird dieser Reaktortyp hauptsächlich von China, Südafrika und Frankreich weiterentwickelt. Diese Kernreaktoren sind nach einer vollständig anderen Sicherheitsphilosophie als herkömmliche Kernreaktoren konzipiert. Sie erzielen ihre Sicherheit für alle denkbaren Störfälle ausschließlich durch die Ausnutzung naturgesetzlicher ablaufender, unveränderbarer physikalischer Eigenschaften. Eigenschaften wie Schwerkraft, Wärmeleitung, Wärmestrahlung, Resonanzverbreitung und dergleichen sind inhärent gegeben und können somit auch niemals ‚versagen’. Der erste dieser Reaktoren, der HTR-10, wird als Prototypreaktor seit vier Jahren erfolgreich in China betrieben und hat bis jetzt alle Sicherheitseigenschaften vollständig bestätigt.
Ziel des Eurocourses war es, den Studierenden die Grundlagen dieses Reaktortyps nahezubringen. Das Spektrum reichte von den technologischen Grundlagen und Vorläuferkonzepten des modularen HTRs über kernphysikalische Aspekte bis zu thermohydraulischen Fragestellungen. Abschließend stand eine Übung auf dem Programm, bei der die Teilnehmer selbständig Simulationsberechnungen an einem virtuellen, modularen Hochtemperaturreaktor durchführen konnten.
G.L./uk
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