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Internationaler Umwelttag mit ausländischen Studierenden > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Global denken – lokal handeln

Rund 330 ausländische Studierende von den Hochschulen des Landes fanden sich am 29. März auf dem Vaihinger Campus zum zweiten Internationalen Umwelttag ein, zu dem unter dem Motto „Global denken – lokal handeln“ das Umweltministerium Baden-Württemberg in Zusammenarbeit mit der Universität Stuttgart geladen hatte. Die Aussage, Musik kenne keine Grenzen und verbinde die Völker, möge auch einmal für Umweltthemen zutreffen, sagte Umweltministerin Tanja Gönner. Der Umwelttag, bei dem sich „musikalische Grüße aus aller Welt“, präsentiert von der chinesischen Pianistin Meilu Wu, mit Umweltthemen abwechselten, trug seinen Teil sicherlich dazu bei.

  von links Min Li aus China, Moderator Matthias Holtmann, Marta Escoto aus El Salvador sowie Been Ang aus Singapur  

Teilnehmer aus aller Welt berichteten in einer engagiert geführten Diskussionsrunde über Umweltthemen in ihren Heimatländern. Unser Foto zeigt von links Min Li aus China, Moderator Matthias Holtmann, Marta Escoto aus El Salvador sowie Been Ang aus Singapur.
                                                           (Foto: Eppler)

 

„Die zentralen Herausforderungen in der Umweltpolitik haben eine Dimension erreicht, die über die Grenzen einzelner Länder hinausreicht“, betonte die Umweltministerin. Eine bislang viel zu wenig genutzte Chance sei es, die 20.000 ausländischen Studierenden im Land als Botschafter für den Umweltschutz und eine nachhaltige Entwicklung zu gewinnen. Diese jungen Leute, die nach der Rückkehr in ihre Heimat häufig Schlüsselpositionen in Industrie, Wirtschaft und Politik übernehmen, seien dafür die besten Verbündeten.

„Der globale Klimawandel ist Realität“

Prof. Dr. Mojib Latif vom Leibnizinstitut für Meereswissenschaften der Uni Kiel ließ keinen Zweifel: „Der globale Klimawandel ist Realität.“ Die Erde erwärmt sich - im günstigsten Fall um plus 1,4 Grad, im schlechtesten um plus 5,8 Grad bis zum Jahr 2100. Die Natur, so Latif, hat 20.000 Jahre für fünf Grad benötigt, die Menschen „könnten es in 100 Jahren schaffen“. Packeis und Gletscher schmelzen, Hurrikans nehmen zu, der Meeresspiegel steigt. „Der Zug rollt, aber aber noch nicht mit voller Geschwindigkeit“, mahnte Mojib Latif und betonte, es lohne sich, etwas zu tun, „denn das Klima ist träge“.

   Von der Theologie bis zur Verfahrenstechnik, jeder Wissenszweig habe etwas zum Thema Umweltschutz beizutragen, begrüßte Prorektor Prof. Horst Thomé die Studierenden. Die Uni Stuttgart sei als technisch orientierte Hochschule besonders gefordert. 1994 wurde hier der gut nachgefragte und gute Berufschancen bietende Diplom-Studiengang Umweltschutztechnik eingerichtet, interdisziplinär von 40 Instituten und zehn Fakultäten getragen. Und auch drei internationale Studiengänge widmen sich dem Umweltschutz: der Master of Infratructure Planning (MIP), WAREM (Water Resources Engineering and Management) und seit 2002 WASTE (Air Quality Control, Solid Waste and Waste Water Process Engineering).

Vorreiter in Sachen Umweltschutz

Von seiner Heimat, der „fine City“ Singapur, wo das Rauchen und Kaugummikauen in der Öffentlichkeit unter Strafe stehen, erzählte Keng Been Ang, WASTE-Student an der Uni Stuttgart, in einer Diskussionsrunde unter Leitung des SWR-Moderators Matthias Holtmann. Keng Been Ang berichtete auch vom notwendigen Trinkwasserimport aus Malaysia und der Abfalllagerung auf künstlichen Inseln vor der Küste. Seine Studienkollegin Kavitha Pathmanathan erinnerte sich ihrer Überraschung, als sie aus Malaysia kommend auf dem Vaihinger Campus mit mehr Müll konfrontiert wurde, als sie vom sauberen Deutschland erwartet hatte. In ihrem Wohnheim geht die Studentin nun mit gutem Beispiel voran; Vorreiter in Sachen Umweltschutz will sie nicht erst in ihrem Heimatland sein*). Den Masterstudiengang Umweltschutz an der FH Stuttgart in der Tasche, entschloss sich Min Li für ein weiterführendes MBA-Studium an der FH Reutlingen. Zurück in China, will sie in einem Betrieb zeigen, dass sich Umweltschutz durchaus auch finanziell lohnen kann.

International gute Arbeitschancen

Mit einer guten Ausbildung im Bereich Umweltschutz habe man international gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt, berichtete Guido Prick, Leiter des Strategiefeldes „Innovation und Technologien“ bei BMW und Absolvent der Uni Stuttgart, der beim Aufbau eines BMW-Werkes in Südafrika mit dabei war. Den Studierenden riet er, bei der Wahl ihres Arbeitgebers darauf zu achten, dass sich das Unternehmen den Umweltschutz nicht nur auf die Fahnen geschrieben habe, sondern diesen auch umsetze.

   Die Organisatoren des Studiengangs WASTE, die den Umwelttag an die Uni Stuttgart geholt haben, wollen die Zusammenarbeit mit dem baden-württembergischen Umweltministerium bei der umwelttechnischen Ausbildung internationaler Studierender weiter ausbauen.

Julia Alber/zi

*) Mehr dazu finden Sie auf Seite 91

 
   

 

KONTAKT

                                                                  

Dr. Michael Waldbauer
Masterstudiengang WASTE
Tel. 0711/685-65493
e-mail: waldbauer@waste.uni-stuttgart.de

Internationale Stuttgarter Umwelt-Studiengänge:
MIP – > > > www.uni-stuttgart.de/zip
WAREM – > > > www.msc.warem.uni-stuttgart.de
WASTE – > > > www.waste.uni-stuttgart.de
 

 

 

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Pressestelle der Universität Stuttgart