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Institut für Philosophie am Schiller-Jahr beteiligt > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > > >
 
Kein Elfenbeinturm...

„Schiller lockt", lautet das Motto, unter dem das Kulturamt der Stadt Stuttgart die Vielzahl der Veranstaltungen zum diesjährigen Schiller-Jahr vereint. Zu dem interdisziplinären Netzwerk aus kulturellen Einrichtungen, Institutionen und Vereinen gehört auch das Uni-Institut für Philosophie, das sich mit einem eigenen Beitrag beteiligt hat.

  Barbara Stoll und Matthias Neumann  

Schiller lockte auch die Zuhörer ins Seminar des Instituts für Philosophie: Barbara Stoll, deren Stimme dem deutschen Publikum von ARTE wohlvertraut ist, gelang es bei der Lesung, den leisen Wechsel von Stimm-ungen angesichts des Schönen perfekt zu modulieren. Matthias Neumann sorgte für die theoretische Einbettung.           (Foto: Institut)

In Zusammenarbeit mit dem Kulturamt der Stadt Stuttgart haben die Stuttgarter Philosophen das Seminar „Friedrich Schillers Philosophie des Schönen“ für die breite Öffentlichkeit im Rahmen des Studium generale geöffnet und gute Resonanz gefunden. Insbesondere die letzte Seminarsitzung am 13. Juli konnte sich größerer Aufmerksamkeit erfreuen: diese schloss das Seminar mit einer Lesung und Rezitation ab, die Barbara Stoll – die deutsche ARTE-Stimme – und der Seminarleiter Matthias Neumann gemeinsam gestalteten. Im Zentrum der Lesung stand die Rezitation der Gedichte „Resignation", „Die Götter Griechenlands“ und „Der Spaziergang". Barbara Stoll trug diese Gedichte vor, ohne der Gefahr des Schiller-Pathos zu erliegen. Es war nicht der Moraltrompeter von Säckingen zu hören, sondern leise Wechsel von Stimmungen angesichts des Schönen. Die Gedichte waren in einen Essay des Seminarleiters eingebunden. Sein Thema war das allen drei Gedichten zu Grunde liegende Verhältnis von Gott und Mensch und die Mediatisierung dieses Verhältnisses in einer Philosophie des Schönen. Den Kern dieser Philosophie hat Schiller selbst in einem Brief vom 4. November 1795 an Charlotte von Schimmelmann so bestimmt: „Die höchste Filosofie endigt in einer poetischen Idee, so die höchste Moralität, die höchste Politik. Der dichterische Geist ist es, der allen Dreien das Ideal vorzeichnet, welchem sich anzunähern ihre höchste Vollkommenheit ist."

   Die rege Teilnahme an dieser Veranstaltung war ein Beweis dafür, dass der angebliche Elfenbeinturm immer auch die Möglichkeit in sich birgt, sich nicht nur einer breiten Öffentlichkeit zu öffnen, sondern dieser auch verständlich zu machen, was in ihm seine theoretische Form erhält. Da viele Teilnehmer ihr Interesse am Manuskript dieser Lesung bekundet haben, hat das Institut sowohl eine Text- als auch eine Audiodatei der Schillerlesung ins Internet gestellt. Diese können (ab Mitte Oktober) über die Homepage des Instituts kostenlos heruntergeladen werden.                                                          uk

 

  

 
 

 

KONTAKT

 


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Tel. 0711/121 2491
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www.uni-stuttgart.de/philo

 

 

 

last change: 08.01.06 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart