Die Universität Stuttgart hatte über den Lehrstuhl von Prof. Renn als eine der ersten bundesdeutschen Forschungseinrichtungen diese Initiative aufgenommen. Ein DFG-Stipendium ermöglichte der türkischen Wissenschaftlerin den Aufenthalt in Stuttgart. Die promovierte Biologin untersuchte – betreut von Prof. Renn und Dr. Uwe Pfennig – Fragen der didaktischen und pädagogischen Wissensvermittlung über die Gentechnik bei Jugendlichen, etwa im Biologie- oder Ethikunterricht sowie in universitären Studiengängen. Eine Besonderheit ihrer Forschung war der interkulturelle Vergleich der Einstellungen zur Gentechnik bei Jugendlichen in der Türkei, in Deutschland aufgewachsenen türkischen Jugendlichen und deutschen Jugendlichen. Nach ersten Ergebnissen der Untersuchung betonen deutsche Jugendliche ethische Aspekte stärker, während ihre türkischen Altersgenossen ihre Aufmerksamkeit eher auf praktische Probleme wie Allergien oder Unverträglichkeiten richten. Beide Gruppen sind aber den neuen Techniken durchaus in ähnlicher Weise aufgeschlossen, verlangen aber ständige Wachsamkeit durch die Behörden und ein durchgreifendes Monitoring.
Die Arbeit war eingebunden in ein DFG-Projekt des Lehrstuhls über die Meta-Analyse von Einstellungen und zur Technikgenese der Gentechnologie. Die Stuttgarter Sozialwissenschaftler wollen den Austausch mit türkischen Kollegen an der Hacettepe Universität fortsetzen.
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