Über 130 Teilnehmer, zum Teil aus dem außereuropäischen Raum,
nahmen die Gelegenheit wahr, an den thematisch gegliederten
Sitzungen der Konferenz teilzunehmen. In den einzelnen
Vorträgen und der anschließenden Diskussion berichteten
nationale und internationale Experten über aktuelle
Entwicklungen und Probleme bei der modellhaften Untersuchung
von Reibungsmaterialien wie Sand, Kies, Beton, Granulate und
Schüttgüter. Das Spektrum der Vorträge reichte von
Grundlagenbetrachtungen über die verschiedenen numerischen
Methoden der Modellierung bis hin zur Simulation von
praxisrelevanten Erscheinungen wie Riss- und
Gleitzonenbildung.
Die Sprecher der Stuttgarter
Forschergruppe, einer interdisziplinären Einrichtung von
Ingenieuren und Naturwissen-schaftlern
der Institute für Geotechnik, Prof. Vermeer, für Mechanik (Bauwesen),
Prof. Ehlers, für Computerphysik, Prof. Herrmann sowie für
Baustatik, Prof. Ramm, gaben einen Überblick über ihre
sechsjährige Tätigkeit, die mit diesem Symposium einen
Abschluss fand.
Materialeigenschaften verstehen
Im Zentrum des Interesses der Stuttgarter Wissenschaftler
stand die mehrstufige Modellierung von Materialien mit
körniger Struktur. Mit ihrer Forschung wollten die
Wissenschaftler zum Verständnis der mechanischen
Eigenschaften dieser bisher wenig beachteten Materialklasse
beitragen; zudem lassen sich hiermit auch praktische
Anliegen verbinden, wie etwa die realistische Vorhersage der
Belastbarkeit von Böden bei Baumaßnahmen. Das Symposium
zeigte, dass es der Forscher-gruppe unter dem Vorsitz von
Prof. Vermeer gelungen ist, die in der Vergangenheit in
Deutschland nur unzureichend vertretene Arbeitsrichtung zu
etablieren.
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