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Stuttgarter unikurier Nr. 94 Dezember 2004
Klavierlöwen und mehr:
Sang und Klang an der Universität
 

Große Zettel verkündeten es an den gläsernen Eingangstüren des Züblinhauses in Möhringen: Ausverkauft! Wer keine Karte ergattert hatte, musste am 18. Juli auf die Klavierlöwen verzichten, die an diesem Tag zum dritten und letzen Mal in diesem Jahr die Bühne „unsicher“ machten. Die Solisten der Stuttgarter Musikhochschule, begleitet vom Akademischen Orchester der Universität Stuttgart, waren mal Schmuse-katzen, mal gefährliche Löwen, je nachdem, was Beethoven, Mendelssohn-Bartholdy oder Gershwin forderten, und begeisterten das Publikum. Als zum Schluss Chor und Orchester der Universität mit Bernsteins Chichester Psalms brillierten, war der Funke schon längst übergesprungen - nach andächtigem Schweigen brandete der Applaus auf.

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Einblick in eine lebendige Universität gaben den Gästen die musikalisch untermalten Metamorphosen.
                                                                          (Foto: Eppler)

Veronika Stoertzenbach führte die Musiker souverän.
                                                                         (Foto: Murat)
 

 

 

 

 

 

 

 

 

Akademischer Chor und Akademisches Orchester sind aus der Stuttgarter Hochschullandschaft nicht mehr wegzudenken. Die rund 200 Mitglieder, Studierende aller Fakultäten und Musikfreunde aus dem Stuttgarter Raum, verbindet die Begeisterung für die Musik und das gemeinsame Musizieren. Professionelle Musiker oder Sänger sucht man unter ihnen vergebens, auch wenn dies so mancher Zuhörer nur schwer glauben mag. Und obwohl das Engagement „reines Freizeitvergnügen“ ist, kennt Universitätsmusikdirektorin Veronika Stoertzenbach keine Nachwuchsprobleme: „Bei manchen Instrumenten haben wir sogar Wartelisten“, erzählt sie.

Begeistertes Publikum, hier bei einem Konzert in der Musikhochschule.

Kaum einer glaubt, dass die Mitwirkenden keine Profimusiker sind. (Fotos: Murat)
 

 

 

 

 

 

 

Guter Kontakt zur Musikhochschule

Auf 15 bis 20 Veranstaltungen kommen Chor und Orchester im Jubiläumsjahr der Universität. „Da muss ich schon aufpassen, dass es nicht zu viel wird für das Ensemble“, ist sich Veronika Stoertzenbach bewusst. „Drei Klavierlöwen“ - eine eigens zum Jubiläumsjahr ins Leben gerufene Konzertreihe - kamen schon zur Aufführung, mal im Audimax der Universität, mal im Turm der Musikhochschule, zu der die Universitätsmusikdirektorin eine gute Beziehung pflegt, sucht und findet sie dort doch immer wieder ihre Solisten für die Aufführungen von Chor und Orchester. „Den Außenstehenden ist oft nicht klar, wie viel Arbeit dahinter steckt, bis man mit einem Stück auf die Bühne kann“, bemerkt Veronika Stoertzenbach immer wieder. Gerne wählt sie deshalb auch für ihre Arbeit und die des Ensembles den Vergleich mit einem Sportler, der Monate um Monate übt, um dann nur an seinem Auftritt gemessen zu werden, der manchmal wenige Sekunden dauert. Für den Festakt zum Jubiläumsjahr hatte sie sich aber etwas Besonderes überlegt: Mit dem Film „Metamorphosen“, der, unterlegt mit einer Symphonie von Sibelius, Menschen im Ensemble und an der Uni zeigte, ging sie der „menschlichen Seite der Uni“ auf den Grund. Auch im Wintersemester gab es Gelegenheit, die Uni-Musiker zu hören, etwa bei Uni Inside am 28. Oktober, einem Festabend für die Mitarbeiter der Universität, beim Universitätsball am 19. November oder bei der „Stunde der Kirchenmusik“ am 26. November in der Stuttgarter Stiftskirche. Und nicht zu vergessen, auch bei Ehrungen, bei Diplom- und Promotionsfeiern oder sonstigen universitären Veranstaltungen tragen Mitglieder des Orchesters immer wieder zur musikalischen Umrahmung bei.

 Pläne für das Jahr 2005 gibt es längst, auch wenn es das Jubiläumsjahr in sich hatte. So denkt Veronika Stoertzen-bach zum Beispiel an einen musikalischen Uniabend, an dem die Uniangehörigen zusammenkommen, sich kennen lernen können, oder an eine kleine Konzertreihe im Audimax, das seit seiner Renovierung zur Freude von Veronika Stoertzenbach zu einem der besten akustischen Säle in Stuttgart geworden ist. Eine besondere Herausforderung wird vermutlich der Festabend zu „20 Jahre Sommer im Züblinhaus“, eine Veranstaltung, die Veronika Stoertzenbach einst mit ins Leben rief. Geplant ist es, den „Fliegenden Holländer“ von Wagner auf die Bühne zu bringen - na dann: toi, toi, toi.

 Übrigens: FACOUS, der Förderverein des Akademischen Chores und Orchesters der Universität Stuttgart, freut sich immer über Mitglieder und Spenden. Die Mitgliedschaft ist kostenlos, Spenden sind steuerlich absetzbar (www. uni-stuttgart.de/akaorch/facous).

Julia Alber

 

 


last change: 22.12.04 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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