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Impulse für das Jubiläumsjahr: Uni-Rektor Dieter
Fritsch gab den Anstoß. |
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Der Bildband zur Universität Stuttgart ist in
deutscher und englischer Sprache erschienen. (Fotos:
Eppler) |
Um die „Stuttgarter Impulse“ aufzuspüren, stöberte
Projektleiterin Dr. Beate Ceranski zunächst in alten
Uniball-Broschüren. Dort stellten die Fakultäten im
jährlichen Wechsel sich selbst und ihre klugen Köpfe vor.
Aus dieser Vorauswahl pickten sich die Studierenden sechs
Wissenschaftler und Themengebiete heraus. „Die Entscheidung
ist keine Wertung“, betont Beate Ceranski, „sie spiegelt
vielmehr die persönlichen Neigungen der Studierenden.
Außerdem wollten wir zeitlich wie auch thematisch ein
möglichst breites wissenschaftliches Spektrum aufarbeiten.“
Eingebettet in einen Zeitstrahl präsentiert die
Ausstellung den Ingenieur Carl Julius von Bach, der es vom
Sohn eines Sattlermeisters zum Universitätsprofessor
gebracht hat und ohne den es vielleicht nie einen
Diesel-Motor gegeben hätte. Der Chemiker Hermann Fehling
wurde aufgenommen, weil sich hinter dem Namen mehr verbirgt
als die bekannte Fehlingsche Lösung. „Fehling machte die
Chemie in Stuttgart groß und begleitete die
Industrialisierung in Württemberg. Damit verkörpert er ganz
typisch das Stuttgarter Erfolgsmodell einer Hochschule, von
der Impulse für das Land ausgehen“, sagt Beate Ceranski.
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Einzug der Geisteswissenschaften
Wie das „Schöne“ in Stuttgart Einzug hielt, wird am
Beispiel der Ästhetik-Professoren Friedrich Theodor Vischer,
Käte Hamburger und Max Bense beleuchtet. Tollkühne Männer in
fliegenden Kisten werden zum Ausgangspunkt für den Aufstieg
der Luft- und Raumfahrttechnik. Weitere Kapitel sind Adolf
Leonhard und der elektrischen Anlagentechnik, den
Leichtbauten des Architekten Frei Otto sowie den Forschungen
zum Tabakmosaikvirus durch Karl-Wolfgang Mundry gewidmet.
Was die Teilnehmer berührt hat, sind die „vielen
schönen Geschichten“ zu den Wissenschaftlern, erzählt Beate
Ceranski. „Carl Julius von Bach zum Beispiel kaufte die
Turbinen und Kessel einer Dampfmaschine, die er für ein
Ingenieurlaboratorium benötigte, über fünf Jahre hinweg in
Einzelteilen zusammen.“ Bei so viel Beharrlichkeit traf es
sich gut, dass der Professor nachts mit nur vier Stunden
Schlaf auskam.
Nicht alle Geschichten konnten erzählt werden. „Von
der Baufakultät beispielsweise gingen wesentliche Impulse
zur Betonentwicklung aus, die noch nicht aufgearbeitet
wurden“, sagt Beate Ceranski und hofft, die Ausstellung um
weitere Bausteine erweitern zu können. Eine Neuauflage des
Projektes sei wegen des großen Zeitaufwands zwar nicht
geplant, aber: „Themen für Magisterarbeiten gibt es noch
genug.“ Eine englische Version steht inzwischen zur
Verfügung.
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Edgar Haldenwang und seine raumfüllenden
„Bücherwelten“ im Gebäude Keplerstraße 17.
(Fotos: Eppler) |
Kunstprojekt eingeweiht
Den Start-Impuls gab Rektor Fritsch auch für
das Kunstprojekt „Bücherwelten“ von Edgar Haldenwang, das
zeitgleich eingeweiht wurde. Der technische Mitarbeiter der
Uni, der schon vor zwei Jahren von umgestürzten Bäumen zu
einem Kunstwerk inspiriert wurde, griff für die raumfüllende
Installation zum Werkstoff Holz. Aufgeschichtet zu einem
neun Meter hohen Wandbild lassen die bemalten Scheite
tatsächlich an die Unendlichkeit der Welt des Wissens denken.
Andrea Mayer-Grenu
Mehr unter
www.uni-stuttgart.de/ impulse
KONTAKT
Dr. Beate Ceranski
Abteilung für Geschichte
der Naturwissenschaften und Technik
Keplerstr. 17, 70174 Stuttgart
Tel. 0711/121 2311
Fax 0711/121 2767
e-mail:
beate.ceranski@po.hi.uni-stuttgart.de
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