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Stuttgarter unikurier Nr. 94 Dezember 2004
Echte Erfolgsstory:
Zehn Jahre Studiengang Umweltschutztechnik

Unter dem Motto „Die Zukunft findet heute statt“ feierte Ende April der Studiengang Umweltschutz-technik auf dem Campus in Vaihingen seinen zehnten Geburtstag. Mit dabei natürlich: kleine grüne Playmobilfiguren mit orangefarbigem Helm - die Werbe- und Sympathieträger des Studiengangs.
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Lehrer und Schüler der Polytechnischen Schule Stuttgart nehmen 1841 anlässlich des Regierungsjubiläums König Wilhelms I. von Württemberg an einem Festzug teil.
Das Gebäude Keplerstraße 10 war nach dem Zweiten Weltkrieg kaum zerstört. Hier mussten nun fast alle Institute der Technischen Hochschule Platz finden.
Im Sommersemester 1994 mit etwa 40 Studentinnen und Studenten gestartet, haben sich im Wintersemester 2003/2004 über 130 junge Leute im Studiengang Umweltschutztechnik eingeschrieben. Besonders erfreulich ist der hohe Frauenanteil von über 30 Prozent. „Das zunächst zarte Pflänzchen ist zu einem stattlichen Gewächs herangewachsen, auf das die Universität zu Recht stolz sein kann“, sagte Prof. Ulrich Rott, Vorsitzender der gemeinsamen Kommission Umweltschutztechnik, und erinnerte an die „beispiellose Kooperation“ von zehn Fakultäten und 40 Instituten, die vor zehn Jahren die Umweltschutztechnik aus der Taufe gehoben haben - einen Studiengang mit „begeisterten Studenten, engagierten Mitarbeitern und einem Lehrkörper ohne verkrustete Strukturen.“ Für die beste Hochschulwebseite in Baden-Württemberg überreichte 1998 der damalige Wissenschaftsminister Klaus von Trotha gar den mit 10.000 Mark dotierten Campus Award.

Um die zunächst großen Zweifel und Vorbehalte gegenüber dem neuen Studiengang zu überwinden, waren rund zehn Jahre Überzeugungsarbeit notwendig, aber entsprechend dem Motto „Was lange währt, wird endlich gut“ habe sich das Experiment nun zu einer Erfolgsstory entwickelt, so Prof. Dieter Fritsch. Gerade aufgrund der großen Breite und interdisziplinär ausgerichteten Ausbildung - über die Fakultätsgrenzen hinweg - sei es eine gute Entscheidung gewesen, diesen Studiengang ins Leben zu rufen, betonte der Uni-Rektor, und die „Wirtschaft gibt uns Recht“. Die Absolventen und Absolventinnen, Generalisten mit vertieften Kenntnissen in speziellen Gebieten, sind auf dem Arbeitsmarkt gefragt. Rund 200 stehen inzwischen in Lohn und Brot bei Firmen, Forschungseinrichtungen oder Behörden.

 

Umwelt-Know-how für den Weltmarkt

Nach fünf Jahren wurde der Studiengang 1998 positiv evaluiert - das Experiment wurde zur Dauereinrichtung, mit der Vorgabe, auch einen englischsprachigen Masterstudiengang anzubieten. So gibt es nun seit 2002 den internationalen, dreisemestrigen Masterstudiengang Air Quality Control, Solid Waste and Waste Water Process Engineering (WASTE), dessen erste 23 Absolventen im November 2003 verabschiedet werden konnten, und auch einen Bachelorstudiengang Umweltschutztechnik. Das vielfältige Know-how der Uni Stuttgart auf dem Gebiet der Umweltschutztechnik wird somit für den Weltmarkt zugänglich. Die University of Cairo hat schon Interesse an einer Kooperation angemeldet, erklärte Prof. Dieter Fritsch.

 „Es war der erste Studiengang in Deutschland, der sich mit der Umweltschutztechnik beschäftigte“, erinnerte sich Prof. Wolfram Ressel. Der Dekan der Fakultät Bau- und Umweltingenieur-wissenschaften hofft auf weitere zehn Jahre und eine prosperierende Zukunft, mahnte jedoch im Hinblick auf Finanzengpässe, dass „die Qualität der Lehre immer nur so weit gegeben ist, wie es die finanzielle Ausstattung ermöglicht“, denn „Praktiker kann man nicht im Hörsaal ausbilden“.

 Wie es sich für ein Jubiläum gehört, waren auch Gastredner geladen. Hartmut Müller von der Robert Bosch GmbH behandelte das Thema „Umwelttechnik - Bedeutung und Perspektiven im Unternehmen“. Dr.-Ing. Frieder Haakh vom Zweckwasserverband Landeswasserversorgung Stuttgart sprach über „Wasser- das blaue Gold“ und übergab erstmals den mit 500 Euro dotierten „Aqua-Studienpreis“ für eine Diplom- oder Masterarbeit der wasserbezogenen Fächer der Fakultät Bau- und Umweltingenieurwissenschaften der Uni Stuttgart. Jens Götzinger, der am Lehrstuhl für Hydrologie und Geohydrologie, Institut für Wasserbau, seine Doktorarbeit begonnen hat, durfte den Preis für seine Diplomarbeit „Hochwasserschutzkonzeption für kleine Einzugsgebiete am Beispiel der Gemeinde Gingen an der Fils“ in Empfang nehmen.

Julia Alber

 

KONTAKT

Andreas Sihler
Institut für Siedlungswasserbau
Wassergüte- und Abfallwirtschaft
Bandtäle 2, 70569 Stuttgart
Tel. 0711/685-5498
Fax 0711/685-5460
e-mail: sihler@umw.uni-stuttgart.de sowie unter www.uni-stuttgart.de/stg-umw

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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