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Stuttgarter unikurier Nr. 94 Dezember 2004
40 Jahre am IVD:
 
 
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Bernhard Pfau verabschiedet
 

„Benzin verdirbt den Charakter“, sagt Bernhard Pfau. Ob in der Luft oder auf dem Wasser - der passionierte Segler setzt auf das „Spiel der Kräfte“ des Windes. Im Mai wurde der Stellvertreter des geschäftsführenden Direktors und Leiter der Abteilung für Verfahrenstechnik nach 40-jähriger Tätigkeit am Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen (IVD) in den Ruhestand verabschiedet und wird sich nun mehr dem Spiel mit den Elementen widmen können. Vorausgesetzt, die sechs Enkel - von drei Söhnen - „spielen mit“.
 

 
  Bernhard Pfau.

 1939 in Mannheim geboren, hat Bernhard Pfau dort seine Jugend verbracht, Verfahrenstechnik studiert und dann zog es den Badener 1964 ins Schwabenland - an das Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen der Universität Stuttgart. Zunächst mit mechanischer Verfahrenstechnik und Versuchen zur biomedizinischen Technik beschäftigt, ernannte ihn 1969 der damalige Instituts-leiter und geschäftsführende Direktor, Prof. Rudolf Quack, zu seinem Stellvertreter und zum Leiter der Abteilung für Verfahrenstechnik. Diese Funktion bekleidete Bernhard Pfau auch bei den nachfolgenden Institutsleitern Prof. Richhard Dolezal und Prof. Klaus R.G. Hein.

20 Jahre lang war Bernhard Pfau Mitglied der Fakultät für Energietechnik, er war Solidaritätspaktbeauftragter und Kapazitätsbeauftragter für Lehre. Viermal saß Pfau im Senatsausschuss Forschung und Lehre der Universität und war in neun Berufungskommissionen Vertreter des wissenschaftlichen Personals. Rund 190 Doktoranden hat er erlebt, gut 30 Publikationen verfasst und Vorträge im In- und Ausland gehalten. 1974 führte der Sonderforschungsbereich 157 Wärmekraft-werke, Teilprojekt „Magnetitschutzschichten - Riffelrauhigkeit - in Kraftwerks-rohrleitungen“, Bernhard Pfau als Teilprojektleiter an das Großkraftwerk Mannheim. 1983 war er mit im Gründungsgremium der heute noch existierenden Forschungsgemeinschaft TECFLAM. Damals wurde die erste große Verbrennungsversuchsanlage für Kohlenstaub gebaut, die bislang viele EU- und Industrieobjekte sowie einige Dissertationen ermöglicht hat. Die Koordination des EU-Projekts PECO, das sich mit der Erforschung umwelt-freundlicher Nutzung heimischer Brennstoffe in neun osteuropäischen Ländern beschäftigte, ging 1994 bis 1997 über den Schreibtisch von Bernhard Pfau - dann war da noch sein Faible, die Rechner und Computer des Instituts immer auf dem neuesten Stand zu halten, und er „griff“ der Verwaltung mit einer eigens erstellten Software „unter die Arme“.

„Es war eine schöne Zeit“, da muss Bernhard Pfau nicht lange nachdenken. Bis zu 30 Forschungsprojekte pro Jahr am IVD, jedes Jahr neue Doktoranden und ein Arbeitsgebiet, das sich immer wieder änderte - da schwingt sogar nach 40 Jahren noch Begeisterung mit, der auch die Erinnerung an den fast 30-jährigen „Kampf“ um ein neues Domizil keinen Abbruch tut. Von 1972 bis 2000 war das Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen auf dem Vaihinger Campus in einem maroden Holzbarackenprovisorium untergebracht. Darin gingen nicht nur in- und ausländische Wissenschaftler, Rektoren, Dekane, Abgeordnete und Minister ein und aus, sondern auch ungebetene Untermieter, wie Bienen, Hornissen, Marder und Mäuse - letztere mit einem besonderen Gespür für „geistreiche Nahrung“, wie die Mäusefraßspuren an einigen Personalakten zeigen.... Gerade rechtzeitig zur Verabschiedung von Bernhard Pfau konnte der Umzug in das neue Institutsersatzgebäude abgeschlossen werden.
 

Julia Alber
 

 

 


last change: 22.12.04 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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