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Stuttgarter unikurier Nr. 94 Dezember 2004
Kurz vorgestellt:
 
 
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Joachim Bahlcke

Joachim Bahlcke
Zum 1. Oktober 2003 hat Prof. Dr. Joachim Bahlcke den Lehrstuhl für Geschichte der Frühen Neuzeit an der Philosophisch-Historischen Fakultät übernommen. Gleichzeitig wurde der 40-jährige Historiker, der bisher eine Stiftungsprofessur der Bundesregierung für Geschichte Ostmitteleuropas an der Universität Erfurt innehatte, zum Leiter des seit 1985 am Lehrstuhl angesiedelten „Projektbereichs Schlesische Geschichte“ berufen.

 Der 1963 in Göttingen geborene Historiker studierte nach seiner zweijährigen Dienstzeit als Zeitsoldat bei der Bundesmarine von 1984 bis 1990 Osteuropäische sowie Neuere und Neueste Geschichte und Philosophie an den Universitäten Trier, Wien und Freiburg im Breisgau. Es folgten ein einjähriger Forschungsaufenthalt an der Tschechoslowa-kischen Akademie der Wissenschaften in Prag sowie weitere Forschungsaufenthalte in Kroatien, Ungarn, der Slowakei und Polen. Promoviert wurde Joachim Bahlcke mit einer Studie über die böhmische Verfassungs- und Ständegeschichte des 16./17. Jahrhunderts. Von 1993 bis 2002 war er Wissenschaftlicher Mitarbeiter bei verschiedenen außeruniversitären Instituten der historischen Ostmitteleuropa-Forschung in Berlin und Leipzig, zuletzt dann am Historischen Seminar der Universität Leipzig. Dort erfolgte auch im Januar 2002 die Habilitation mit einer Arbeit über die Sozialgeschichte des ungarisch-kroatischen Episkopats im 17./18. Jahrhundert. Wenige Wochen zuvor hatte er bereits einen Ruf an die Universität Erfurt erhalten, wo er von April 2002 bis September 2003 Geschichte Ostmitteleuropas lehrte. Seine Forschungsschwerpunkte sind Gesellschafts-, Verfassungs- und Politikgeschichte des Heiligen Römischen Reiches in der Frühen Neuzeit sowie der Staaten zwischen Baltikum und Balkan vom 15. bis zum 20. Jahrhundert, ständische Formierungsprozesse, Konfessionalisierungsforschung, historiographie-geschichtliche Fragestellungen sowie allgemein frühneuzeitliche Religions- und Kirchen- geschichte. Prof. Bahlcke ist Autor und Herausgeber zahlreicher Fachbücher, Sammelbände und Lexika, die zum Teil ins Polnische und Tschechische übersetzt wurden, und Mitherausgeber mehrerer Zeitschriften und Schriftenreihen. In der scientific community ist er in zahlreichen Gremien und Kommissionen tätig, unter anderem als Vorsitzender der Fachkommission Religions- und Kirchengeschichte des Herder-Forschungsrats.

 Zu seinen gegenwärtigen Forschungsprojekten zählen neben mehreren Monographien vor allem drei größere Vorhaben: die Edition der vielsprachigen Korrespondenz von und an Daniel Jablonski (1660-1741), Enkel des weltberühmten Philosophen und Pädagogen Johann Amos Comenius, der unter den ersten Hohenzollernkönigen in Berlin als Theologe, Frühaufklärer und Wissenschaftsorganisator hervortrat; die Erforschung der Bildungslandschaft Schlesien in der Frühen Neuzeit; zusammen mit polnischen und tschechischen Historikern eine Bestands-aufnahme über Themen, Methoden und Perspektiven der Historischen Schlesienforschung, die im Jahr 2005 anlässlich des zwanzigjährigen Bestehens des Projektbereichs Schlesische Geschichte erscheinen wird.

 

Thomas Graf

Thomas Graf

Am 1. Juni 2004 hat Prof. Dr. phil. nat. habil. Thomas Graf die C4-Professur für Strahlwerkzeuge und die Leitung des Instituts für Strahlwerkzeuge (IFSW) übernommen. 1966 in der Schweiz geboren, studierte Thomas Graf Physik, Mathematik und Astronomie an der Universität Bern, wo er 1996 mit einer Arbeit auf dem Gebiet der Laserphysik promovierte. Bis 1997 widmete er seine Forschungstätigkeiten hauptsächlich der Weiterentwicklung von Festkörperlasern und einzelnen Arbeiten zu quantenoptischen Aspekten der Laserphysik. 1998 und 1999 verbrachte er 15 Monate an der Strathclyde University in Glasgow (Schottland), wo er auf dem Gebiet der Ultra-Kurz-Puls-Laser und deren Anwendung in der nicht-linearen Optik und als Dipolfallen für lasergekühlte Atome forschte. Im April 1999 wurde er wieder an der Universität Bern mit der Leitung der Forschungsgruppe für Hochleistungslaser betraut, wo er nach der Habilitation für angewandte Physik 2001 im April 2002 zum Assistenzprofessor befördert wurde. In den vergangenen vier Jahren hat Prof. Thomas Graf in Bern mit wissenschaftlichen Beiträgen auf dem Gebiet der Hochleistungslaser ein international renommiertes Forschungsteam aufgebaut. Als Direktor des IFSW an der Universität Stuttgart wird Professor Thomas Graf seine Tätigkeiten in der Laserphysik weiterführen und in Lehre und Forschung einen ganzheitlichen Ansatz anstreben, der die wissenschaftliche Untersuchung der vielfältigen Laseranwendungen und die Entwicklung innovativer Laserstrahlquellen umfasst.

 

Günter Scheffknecht

Günter Scheffknecht

Am 1. Oktober 2004 hat Dr. techn. Günter Scheffknecht die C4-Professur für Thermische Kraftwerkstechnik am Institut für Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen über-nommen. Günter Scheffknecht wurde 1956 in Lustenau, Österreich, geboren. Nach der Reifeprüfung in Bregenz studierte er von 1977 bis 1982 allgemeinen Maschinenbau an der Technischen Universität Wien und wurde anschließend Universitätsassistent am Institut für Technische Wärmelehre der TU Wien. Er promovierte 1988 dort zum Thema „Ein Beitrag zur Dynamik des Latentwärmespeichers“.

 Zwischen 1988 und 2004 arbeitete er beim Kraftwerksausrüster ALSTOM in Stuttgart in verschiedenen Positionen. In den ersten vier Jahren war er mit Entwicklungsaufgaben betraut, leitete dann für weitere vier Jahre die Planungs- und Projektierungsabteilung und war ab 1996 für den Bereich Verfahrenstechnik Dampferzeugeranlagen zuständig.

 Bereits während seiner Industrietätigkeit war Prof. Scheffknecht an nationalen und internationalen Forschungs-vorhaben beteiligt, die sich mit der Steigerung des Wirkungsgrades von fossilbefeuerten Kraftwerksanlagen befassten.

 Auch während seiner Industrietätigkeit blieb er der TU Wien verbunden, beispielsweise durch regelmäßige Vorträge zu Themen aus dem Kraftwerksbereich. Prof. Scheffknecht veröffentlichte mehrere Beiträge zu aktuellen Themen aus der Kraftwerkstechnik und hielt bei einschlägigen Konferenzen zahlreiche Vorträge.

 Neben der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und der Reduktion von Schadstoffen sind den Anforderungen des Klimaschutzes entsprechend die Minimierung der Kohlendioxidemissionen fossiler Kraftwerke die dominierenden Forschungsthemen. Fragen zur Verbrennung biogener Brennstoffe sowie Untersuchungen zur Rückhaltung von bei der Kohlenwasserstoffverbrennung entstehendem Kohlendioxid werden daher auch in der Zukunft im Mittelpunkt stehen.
 

 


last change: 22.12.04 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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