Der Anteil der Studentinnen soll von derzeit 32 Prozent auf
40 Prozent steigen. Im Mittelbau soll künftig ein Viertel
der Beschäftigten weiblich sein (bisher 18 Prozent). Mit 3,5
Prozent ist man zur Zeit noch meilenweit entfernt von dem
mit zehn Prozent angestrebten Anteil der Professorinnen. „Ich
hoffe, dass sich hier einiges verbessert, wenn die
Universität demnächst selbst das letzte Wort bei den
Berufungen hat“, erklärte Thöne. Zudem werden, wenn das neue
Landeshochschulgesetz in Kraft tritt, bei der
leistungsbezogenen Mittelvergabe höhere Frauenanteile in den
verschiedenen Fachbereichen finanziell belohnt.
Förderkonzept ausgezeichnet
Stolz ist die Frauenbeauftragte auf das durchgängige
Förderkonzept für Frauen an der Universität Stuttgart.
Hierfür wurde die Uni bei dem Wettbewerb „Get the best -
Frauen als Erfolgsfaktor für Hochschulen“ von der Initiative
D21, unter Vorsitz des Bundeskanzlers, mit einem Preis
ausgezeichnet. Das Förderkonzept beginnt bei der Gewinnung
von Schülerinnen als Studentinnen und begleitet diese
fördernd in ihrer Laufbahn bis hin zu einer Karriere als
Professorin oder Führungskraft in der Wirtschaft.
Besonders erfolgreich ist das Programm „Probiert
die Uni aus!“, das schon zum siebten Mal viele
Oberstufen-schülerinnen für Ingenieur-Studiengänge und
naturwissenschaftliche Fächer begeisterte. Auch das im Jahr
2003 ins Leben gerufene Mentoring-Programm gehört zum
Konzept. „Zehn Prozent der an der Uni beschäftigten
Wissenschaftlerinnen haben sich bisher als Mentee aufnehmen
lassen“, berichtete die Frauenbeauftragte, „damit sind wir
hoch zufrieden.“ Sehr positiv war auch der diesjährige
Wissenschaftsmarkt im Haus der Wirtschaft unter dem Titel „Forscherinnen
im Fokus“.
Bisher gibt es speziell für Frauen zwei erfolgreiche
Stipendienprogramme. Thöne bemängelte, dass das
Wissenschaftsministerium plant, das Margarete von Wrangell -
Habilitationsprogramm zu stoppen. „Wir haben dagegen mit
Unterstützung des Rektors protestiert.“ Als nächster Schritt
sei geplant, die Landesrektoren-konferenz als Mitstreiter zu
gewinnen.
„Gute Kinderbetreuung ist inzwischen zu einem
Standortfaktor geworden“, ist die Frauenbeauftragte
überzeugt. Vor allem Wissenschaftler aus dem Ausland seien
von dort anderes gewöhnt. Um die Situation zu verbessern,
soll auf dem Vaihinger Campus ein „Kinderland“, eine
Tagesstätte für Kinder, gebaut werden*). Außerdem wurden
2004 erstmals die „Stuttgarter Forschungsferien“ für
Schulkinder von Uniangehörigen angeboten. Sie sollen in der
Wissenschaft tätige Eltern während der langen Ferienzeiten
im Sommer durch ein vielfältiges und spannendes
Kinderbetreuungsprogramm entlasten.
Birgit Vennemann
Der Bericht der Frauenbeauftragten kann angefordert
werden unter
barbara.unteutsch@verwaltung.uni-stuttgart.de.
*) Mehr dazu finden Sie auf
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