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Stuttgarter unikurier Nr. 94 Dezember 2004
Der Existenzgründertag - alles andere als eine Eintagsfliege:
Nach eins folgt zwei, nach zwei folgt ...

Ursprünglich als einmaliges Ereignis geplant, hat der erste Existenzgründertag an der Universität Stuttgart im Jahr 2003 jedoch so viel positive Resonanz hervorgerufen, dass erneut Studierende sowie Uni-Mitarbeiter mit und ohne Gründungsidee geladen waren - zum zweiten Existenzgründertag.
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  Erfolgreiche Gründung braucht umfassende Information.                                (Fotos: Eppler)

 

Trotz der vielfältigen Konkurrenzangebote im Jubiläumsjahr fan-den sich am 16. Juli rund 50 potenzielle Existenzgründer ein, um in moderierten Kleingruppen an ihren Gründungsideen zu arbeiten und sich über die wichtigsten Eckpunkte einer erfolgreichen Gründung zu informieren. Zudem konnten sie die Gründungsbeauftragten und die Unterstützungsangebote der Universität sowie die der Technologie-Transfer-Initiative an der Universität Stuttgart (TTI GmbH) kennen lernen, sich vom bekannten Firmenberater Johann Tikart Praxis-Tipps geben lassen und einen attraktiven Beratungspreis gewinnen.

 

Gute Ideen keine Mangelware

Die Gruppe, die sich mit der Entwicklung und Produktion von Gesellschaftsspielen beschäftigen wollte, musste leider entfallen - der Ideengeber war krank. Geblieben sind dennoch sieben bunt gemischte Geschäftsideen, und die Angst der Projektkoordinatoren, Gabriele Schaub und Professor Bernhard Weigand, es könnte einmal an Ideen mangeln, war auch dieses Mal unnötig. Nun hieß es nur noch, sich entscheiden, womit den Schritt in die Selbstständigkeit wagen. Vielleicht mit dem Bau von Modellhubschraubern oder mit Beratungsdienstleistungen für die reibungslose Zusammenarbeit zwischen deutschem und chinesischem Markt? Oder doch lieber mit einer fortschrittlichen digitalen Nachrichten-technik für kleinere und mittlere Unternehmen? Oder mit dem Technologietransfer und der Implementierung von Bioenergieanlagen? Weitere Geschäftsideen waren eine Event-Agentur, Selbstständigkeit im Bereich Kunst und Design oder Porsche-Individualreisen für „Pferde-Freunde“ mit dem nötigen Kleingeld.

 

Elchtest für Unternehmer

„Nach diesem Tag werden sie wissen, ob sie sich wirklich selbstständig machen wollen, was noch fehlt, wo sie Unterstützung brauchen“, sagte Professor Jörg Brüdern, Prorektor für Forschung und Technologie und Schirmherr des Existenzgründertages, der die „Neugierigen und Risikobereiten“ begrüßte, die einen Tag investiert und somit „schon den ersten Elchtest für erfolgreiche Unternehmer“ bestanden haben. Zudem sei für die Selbstständigkeit wichtig: Kommunikation, Motivation, Teamfähigkeit und sich so lange mit einer Frage auseinander zu setzen, bis eine tragfähige Antwort gefunden wurde. Nicht nur Fachwissen sollten die Studierenden heute von ihrer Universität mitnehmen, mahnte Brüdern, sondern dieses auch wirtschaftlich nutzbringend umsetzen können. „Das Positive an der Selbstständigkeit“, so der Prorektor, „man kann seine eigenen Ideen umsetzen, hat eine anspruchsvolle, abwechslungsreiche Arbeit und die freie Wahl der Mitarbeiter.“ Das Negative daran sei die ständige hohe Arbeitsbelastung, die Verantwortung und die Abhängigkeit von der Konjunktur.

 

Modellhubschrauber-Piloten überzeugten

„Alle Ideen hatten Charme“, sagt Bernhard Weigand, der es einfach toll findet, was in den Gruppen innerhalb nur eines Tages so alles auf die Beine gestellt wird. Eine Gruppe jedoch kam zu keinem Ergebnis. Das ist schade, zeigt aber auch, wie wenig selbstverständlich es ist, innerhalb so kurzer Zeit zusammenzufinden und eine Idee zu realisieren - auch dies ist etwas, das Existenzgründer nicht früh genug lernen können. Der Beratungspreis schließlich ging an die „Modellhubschrauber-Piloten“ Robert Schmoldt und Claus Zeumer, die daraufhin Bernhard Weigand ein „großes Dankeschön“ überbrachten, hatte doch der Leiter des Instituts für Thermodynamik der Luft- und Raumfahrt in seiner Vorlesung auf den Existenzgründertag aufmerksam gemacht und zur Teilnahme eingeladen.

 

Dritter Existenzgründertag in Planung

Die erste Auswertung der Fragebögen zeigt: der zweite Existenzgründertag wurde gut angenommen. Vielen Teilnehmern hat er Schwachstellen im Konzept aufgezeigt, erstaunlich viele hat er in ihrem Entschluss bestärkt, nur ein Teilnehmer wird den Schritt in die Selbstständigkeit nun zu den Akten legen. „Einen dritten Existenz-gründertag wird es geben“, weiß Gabriele Schaub, Geschäftsführerin der Koordinierungsstelle für Wissen-schaftliche Weiterbildung schon jetzt. Nur eine kleine Änderung ist geplant - die Ideengeber selbst sollen bei der abschließenden Präsentation auch einige Worte zu ihrer geplanten Firma sagen.
 

Julia Alber

 

KONTAKT

Gabriele Schaub
Koordinierungsstelle für Wissenschaftliche Weiterbildung
der Universität Stuttgart (KWW)
Tel. 0711/ 121-2758
e-mail: gruendertag@uni-stuttgart.de
www.uni-stuttgart.de/gruendertag


 


last change: 18.12.04 / yj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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