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Stuttgarter unikurier Nr. 93 April 2004
Optik-Kolloquium:
Optische Fertigungsmesstechnik -
Herausforderungen und Perspektiven

Das jährliche Kolloquium des Instituts für Technische Optik (ITO) ist heute eine der bedeutendsten optischen Tagungen in Deutschland; zur diesjährigen Tagung am 18. Februar waren 300 Fachleute aus Industrie und Wissenschaft nach Stuttgart gekommen. In seiner Einführung erläuterte ITO-Chef Prof. Wolfgang Osten die Rolle der optischen Messtechnik als einen "enabler" der Fertigungstechnik, der heute unentbehrliche Aufgaben an wichtigen Stellen des Produktionsprozesses übernimmt.
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Optische Verfahren, die in die Fertigungsstrecke integriert werden, sind die idealen Messverfahren, weil sie schnell und präzise arbeiten, modular aufgebaut sind und über definierte Schnittstellen mit der Elektronik verfügen. Vermehrt werden sie eingesetzt zur berüh-rungslosen Abstands-, Form- oder Oberflächenmessung, aber auch zur Erfassung von dynamischen Vorgängen und Schwingungen. Optische Methoden sind äußerst vielseitig und eignen sich aufgrund ihrer Miniaturisierbarkeit ideal für den direkten Einsatz in Produktionsanlagen oder im Produktionsumfeld. Die Größen der zu messenden Strukturmerkmale liegen im oder weit unterhalb des optischen Wellenlängenbereichs, deshalb kommt dem exakten Verständnis der Wechselwirkung zwischen elektromagnetischem Feld und Struktur eine Schlüsselbedeutung zu. Die Herstellung optischer Komponenten für mikrolithographische Projektionsobjektive erfordert eine Messtechnik, die Oberflächenabweichungen der Komponenten in Bruchteilen von Nanometern absolut genau bestimmt.

Die Zusammenstellung der Vorträge aus renommierten Forschungsinstituten und Unternehmen spannte einen weiten Bogen von der Generierung des räumlichen Gesamtbildes komplexer Objekte aus mehreren Einzelansichten bis zum Einsatz zerstörungsfreier Mess- und Prüftechniken im Flugzeugbau, zur Qualitätsüberwachung in der Fertigung und zur Inspektion. Auch im Maschinenbau, in der Kunststoff- und Automobilindustrie finden jetzt vermehrt optische Verfahren Anwendungen in der Produktionskontrolle: So werden Teile auf Maßhaltigkeit geprüft, optische Sensoren mit integrierter digitaler Bildverarbeitung zur Steuerung der Fertigung eingesetzt, in der Autoindustrie Blechteile auf Oberflächenfehler und Bauteile aus Verbundmaterialien in der Serie geprüft. Kurzfassungen der Vorträge sind zu finden unter http://www.uni-stuttgart.de/ito. Christel Budzinski

KONTAKT

Institut für Technische Optik, Pfaffenwaldring 9, 70569 Stuttgart, Tel. 0711/685-6075, Fax 0711/685-6586, e-mail: w.osten@ito.uni-stuttgart.de

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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