Stuttgarter unikurier Nr. 93 April 2004 |
Festakt zum 100.
Geburtstag von Wolfram Wandel:
Förderpreise für die
Nachrichtentechnik |
Die Wandel & Goltermann
Foundation verlieh am 21. November 2003 zwei Gruppen von
Nachwuchswissenschaftlern der Universität Stuttgart ihren
mit jeweils 15.000 Euro dotierten Forschungsförderpreis für
Projekte aus dem Bereich der Nachrichtentechnik. Die
Verleihung fand im Rahmen des Festakts zum 100. Geburtstag
von Wolfram Wandel an der Universität Stuttgart vor über 150
Gästen statt. |
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Forschungsförderpreis für Nachrichtentechnik. Unser Foto
zeigt von links Prof. Joachim Speidel vom Institut für
Nachrichtenübertragung, der die Preise überreichte, mit Jörg
Specht vom Lehrstuhl für Bildschirmtechnik, Frank Goltermann
und Dr. Shinichiro Nishizawa vom Institut für
Hochfrequenztechnik. (Foto: Dohm) |
Ob Handrührgerät, Toaster, Elektroherd
oder Waschmaschine, alle elektrischen Geräte erzeugen bei
Betrieb magnetische Felder, die wiederum elektrische
Stromdichten im menschlichen Körper induzieren. "Ich möchte
ein international standardisiertes Messverfahren entwickeln,
dass diese Stromdichten bestimmt", erklärt der japanische
Gastwissenschaftler Dr. Shinichiro Nishizawa, der zur Zeit
mit Förderung durch die Alexander von Humboldt-Stiftung an
der Universität Stuttgart tätig ist. Zudem sucht er nach
technischen Möglichkeiten, die die magnetischen Felder von
Elektrogeräten reduzieren. Für dieses Forschungsvorhaben
bekam er zusammen mit Prof. Friedrich Landstorfer und Marcus
Maier vom Institut für Hochfrequenztechnik den
Stiftungspreis der Wandel & Goltermann Foundation.Ein
weiterer Preis ging an die Forschergruppe von Prof. Manfred
Berroth, Wolfgang Vogel und Hayattin Yilmaz vom Institut für
Elektrische und Optische Nachrichtentechnik und Prof.
Norbert Frühauf und Jörg Specht vom Lehrstuhl für
Bildschirmtechnik. Bei ihrem Forschungsvorhaben geht es um
flüssigkristallbasierte, integriert-optische Bauelemente,
die in der optischen Übertragungstechnik verwendet werden.
Die Forscher möchten die bereits etablierte
Flüssigkristalltechnologie weiterentwickeln und mit anderen
optischen Bauelementen kombinieren. Diese neuen integrierten
Bauelemente sollen dann niedrigere Herstellungskosten und
einen geringeren Energiebedarf verursachen als bisher
verwendete Elemente. Jörg Specht freut sich über die
Entscheidung der Stiftung, den Preis nicht für
abgeschlossene Projekte zu verleihen, sondern die
Fördersumme zu Beginn der Forschungen auszahlen: "Das lässt
uns mehr kreativen Freiraum."
Enge Kontakte zur Hochschule
Die Wandel & Goltermann Foundation wurde 1987 durch die
Gesellschafter der ehemaligen Wandel & Goltermann Gruppe
gegründet. Die Stiftung soll die Leistung der Firmengründer
Wolfram Wandel (1903 - 1964) und Ulrich Goltermann (1906 -
1986) lebendig halten. Beide waren Absolventen der früheren
Technischen Hochschule Stuttgart und wurden später zu
Ehrensenatoren ernannt. Noch als Studenten der
Elektrotechnik hatten die beiden im Jahr 1923 ihre Firma
gegründet; Schwerpunkte lagen zunächst in der Installation
von Rundfunk- und Telefonanlagen und dem Fachhandel. Die
Pflege enger Kontakte zu ihrer Hochschule war den beiden
Unternehmern zeitlebens ein Anliegen.
Bei der Festveranstaltung stellte die Stiftung zudem
150.000 Euro für die Stadt Reutlingen für das geplante
Industriemuseum zur Verfügung. Birgit Vennemann
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