Mit
30 Studierenden startete im Sommersemester 2002 der
dreisemestrige Masterstudiengang Air Quality Control, Solid
Waste and Waste Water Process Engineering (WASTE), der bei
der Fakultät Maschinenbau angesiedelt ist. "Wir haben die
Umweltprobleme vieler Länder kennen gelernt", sagte
Programmkoordinator Prof. Günter Baumbach, und so war es nur
ein kurzer Schritt zu der Idee, das umfangreiche und
vielfältige Wissen der Universität Stuttgart auf dem Gebiet
der Umweltschutztechnik auch international zugänglich zu
machen. Während die Lehrveranstaltungen des ersten Semesters
die Grundlagen für die spätere Spezialisierung liefern,
können die Studierenden im zweiten Semester aus den
Vertiefungsrichtungen "Air Quality Control", "Solid Waste"
und "Waste Water" zwei auswählen. Neben den aktuellen Umwelt-
und Verfahrenstechnologiestandards wird auch deren Anpassung
an die unterschiedlichsten Bedingungen gelehrt, und die
Studierenden werden so zu Anwendern und Multiplikatoren in
ihren Heimatländern. Im dritten Semester erfolgt schließlich
die Anfertigung der Master Thesis. Viele Exkursionen runden
das Angebot ab. Zulassungsvoraussetzungen sind unter anderem
ein erster Hochschulabschluss in den Studiengängen
Bauingenieurwesen, Umweltschutztechnik, Maschinenbau,
Verfahrenstechnik oder einem gleichwertigen Studiengang und
englische Sprachkenntnisse.
Die Universität Stuttgart sei bemüht, mit internationalen
Studiengängen junge Leute aus dem Ausland zu gewinnen, sagte
Uni-Prorektor Prof. Horst Thomé. Mit den Masterstudiengängen
habe man das richtige Konzept, und gerade WASTE widme sich
einem Thema, das in allen Ländern der Welt immer wichtiger
werde. Ob nun eine entsprechende Tätigkeit im Heimatland
oder eine Doktorarbeit folge, Prof. Thomé gab seiner
Hoffnung Ausdruck, die Studierenden hätten ihren Aufenthalt
genossen und auch etwas die deutsche Sprache erlernt. Nun
sei es wichtig, Netzwerke zu bilden und in Kontakt zu
bleiben. "Vielleicht kommen sie ja auch mal wieder vorbei.
Sie sind nun Alumni der Uni Stuttgart."
Gute Erfahrungen in Stuttgart
Den Festvortrag hielt Guido Prick von der BMW-Group zum
Thema "Global Environment Protection - the BMW-Group
Approach". Der ehemalige Student der Uni Stuttgart erzählte
unter anderem von seiner Arbeit in Südafrika, wo die
Problematik des Umweltschutzes sogar in Form eines
Theaterstücks angegangen wird, damit die Menschen erkennen,
"das Thema betrifft auch mich". Kevin Nyabuto aus Kenia
konnte nur Gutes über seine Erfahrungen während des Studiums
berichten und sieht für sich und seine Kollegen gute Chancen
auf dem Arbeitsmarkt. Der Uni Stuttgart möchte er auf jeden
Fall verbunden bleiben.
"Die 30 Studienanfänger waren auch Testpersonen", gestand
Prof. Baumbach. Den verbliebenen 23 dankte er daher umso
mehr, dass sie die Anfangsschwierigkeiten in Organisation
und Lehre mit getragen haben. "Wir hoffen, dass Sie nun dazu
beitragen, die Probleme in Ihrem Land zu lösen", sagte
Baumbach. Dabei sollte jedoch nicht nur an Geld und Karriere
gedacht werden, sondern auch etwas Idealismus mit dabei
sein, bat der Professor, "und bleiben Sie in Kontakt mit
uns" - eine Möglichkeit dazu bietet zum Beispiel der neu
gegründete WASTE-Club.
Im laufenden zweiten Jahrgang sind 30 Studierende
eingeschrieben, und "der Studiengang ist international mehr
und mehr gefragt", bemerkt der Course Director Michael
Waldbauer erfreut. Für den dritten Jahrgang, mit
Studienbeginn im Sommersemester 2004, lagen bereits 245
Bewerbungen aus 35 Ländern vor. Julia Alber
KONTAKT
Michael Waldbauer, Studiengang WASTE, c/o Institut für
Verfahrenstechnik und Dampfkesselwesen,
Pfaffenwaldring 23, 70569 Stuttgart
Tel. 0711/685-5493, -8291
Fax 0711/685-8277
e-mail: waldbauer@waste.uni-stuttgart.de sowie unter
www.waste.uni-stuttgart.de