Die
DVA-Stiftung begründete 2003 zudem am Internationalen
Zentrum für Kultur- und Technikforschung (IZKT) der
Universität einen Frankreich-Schwerpunkt, in dem fortan auch
die Gastprofessur angesiedelt sein wird.
Seit 1989 waren 15 französische Professoren an
verschiedenen Instituten der Geistes- und
Sozialwissenschaften und am Institut für Städtebau zu Gast.
Daneben fördert die Stiftung seit 1998 eine Vortragsreihe
französischer Referenten im Wilhelmspalais und vergibt
Promotionsstipendien. Neue In-strumente zur Förderung der deutsch-französischen
Wissenschaftskooperation werden nun durch das
Frankreich-Programm am IZKT ermöglicht, wie beispielsweise
projektbezogene Fördermittel für in Stuttgart begonnene
Forschungskooperationen. Auch wird ein deutsch-französisches
Forschungsnetzwerk mit der renommierten Universität Paris
VIII aufgebaut, im Rahmen dieses Projektes fand bereits die
Veranstaltung "Niemandsland - Zur Topographie des Zwischen"
im Stuttgarter Theaterhaus statt.
Die DVA-Stiftung ist eine Tochter der Robert Bosch GmbH.
Der Geschäftsführer der DVA-Stiftung Horst Frank erinnerte
daran, wie wichtig Robert Bosch nach seinen Erfahrungen im
ersten Weltkrieg die Verständigung mit dem westlichen
Nachbarn Frankreich war. Deshalb ist die Förderung des
deutsch-französischen Wissenschaftsdialogs ein großes
Anliegen der Stiftung. Das neue Zentrum entspreche einem
integrierten kulturwissenschaftlichen Ansatz. "Das Konzept
des Zentrums liegt im Spannungsfeld zwischen technischer und
geisteswissenschaftlicher Ausrichtung", erläuterte Frank.
"Si la DVA-Stiftung n´existait pas, il faudrait
l´inventer (wenn es die DVA-Stiftung nicht gäbe, müsste man
sie erfinden)", meinte Prof. Georg Maag, geschäftsführender
Direktor des IZKT, in Anlehnung an Voltaire. Man sei sich
mit der Stiftung darin einig, dass die Gastprofessuren auch
als Ausgangspunkte für bilaterale Projekte genutzt werden
sollten. Dafür gebe es bereits einige Beispiele, darunter
ein gemeinsames Forschungsvorhaben mit Philippe Alexandre
von der Universität Nancy II oder die Beteiligung des IZKT
am Aufbau eines europäischen Wissenschaftsnetzwerks. Im
Sommersemester 2004 lehrt übrigens als erste Frau nach 14
männlichen Kollegen Prof. Brenda Laca als
DVA-Gastprofessorin an der Uni Stuttgart.
Birgit Vennemann/zi