Den
Festvortrag hielt Prof. Zvonko Turkali von der Universität
Hannover, der Mitglied der Diplompreisjury war. Er sprach
über die spannende Zeit nach dem Studium, über das
Eintauchen in eine Berufspraxis, die immer unerbittlicher
wird und zugleich durch das Zusammenwachsen Europas neue
Chancen eröffnet. Entsprechend legte der in der
Architektenkammer aktive Turkali den Universitäten ans Herz,
sich entschieden für eine berufsbegleitende Betreuung ihrer
Diplomanden einzusetzen. Die Aufgabe der
Architekturfakultäten sei erst erfüllt, wenn die
Studienabgänger in der globalisierten Arbeitswelt Fuß
gefasst haben.
Nach dem Festvortrag wurden die Gewinner des
Diplompreises bekanntgegeben. An diesem internen Wettbewerb
hatten 77 Studenten teilgenommen, die ihre Entwürfe und
Modelle zur Begutachtung durch die Jury in den Stockwerken
des K I präsentiert hatten. Im Foyer war bereits eine
Vorauswahl der Projekte getroffen worden, die nach Meinung
der betreuenden Institute besonders gelungen schienen. Am
10. Juni war die Jury zusammengekommen, um über die
Preisvergabe zu entscheiden. Die Jury bestand aus vier
externen Mitgliedern (Prof. Alban Janson (Karlsruhe), Prof.
Christa Reicher (Dortmund), Amber Sayah (Stuttgarter
Zeitung), Prof. Zvonko Turkali (Hannover) und vier Kollegen
der Stuttgarter Fakultät (Prof. Dr. Gerd de Bruyn, Prof.
Peter Cheret, Dr. Erwin Herzberger und Ferdinand Ludwig von
der Fachschaft).
Erfreuliche Qualität der Arbeiten
Die Jury konnte aufgrund der erfreulichen Qualität der
Arbeiten neben dem eigentlichen Diplompreis noch sechs
Auszeichnungen vergeben und fünf Anerkennungen aussprechen.
Gerd de Bruyn stellte die prämierten Arbeiten vor und
überreichte den Preisträgern ihre Urkunden. Der Diplompreis
ging an Anita Rühle für ihre hoch originelle, von
künstlerischem Feingefühl getragene Arbeit mit dem Titel "Destinazione
Spalato - ein Stadthotel für Split". Auszeichnungen
erhielten Stephan Birk für einen Museumsbau im Schweizer
Hochgebirge, der die Sammlung Giacometti aufnehmen soll,
Mathias Hoch und Andreas Köhler für ihre futuristische und
dennoch präzise durchgeplante Forschungsstation in der
Antarktis, Ulrich Jan Thilo für sein erlebnisreiches
Mercedes-Benz-Center in Stuttgart, Marco Tschöp für seine
poetische Interpretation eines Aufwindkraftwerks, das mitten
in einem See steht, und Sven Vandeven für seine völlig
neuartige Konstruktion eines "Oceanliners". Die Anerkennungen gingen an Volker
Binder, Martina Blessing, Markus Dettling, Thilo Jennewein
und Tuba Kavalci.
Im Anschluss an die Überreichung der Diplomurkunden
wurden die Gäste zum Fest geladen, das im Foyer der
Tiefenhörsäle mit der Erprobung des Buffets begann und mit ausgiebigen Tänzen in den frühen
Morgenstunden endete.