Die
Studie auf der Basis von 525 elektronisch ausgewerteten
Fragebogen liefert Erkenntnisse zu folgenden zentralen
Bausteinen der Weiterbildung:Weiterbildungswünsche: Für
über 75 Prozent der Befragten stellen Methodenkenntnisse den
wichtigsten Weiterbildungsinhalt dar. Es folgen "Aktuelle
Trends in der Wissenschaft" und Interaktionskompetenz ("Soft-Skills"),
"e-Business/e-Commerce". Wenig Interesse finden die Themen
"Grundlagen und generisches Wissen" und "Existenzgründung".
Lernformen: Als bevorzugte Form der Weiterbildung
fungiert das gruppenbasierte Lernen. Qualifizierungsformen
wie Print-Materialien sowie Web Based Training (WBT) und
Computer Based Training (CBT) verleihen jedoch auch der
individuellen Weiterbildung, also dem selbstgesteuerten
Lernen, einen hohen Stellenwert.
Weiterbildungsbedarf: Die Studie ergab, dass der
Weiterbildungsbedarf vorwiegend über die
Personalentwicklungsangebote beim Arbeitgeber, "Bücher,
Infodienste und Zeitschriften" sowie Internetrecherchen mit
Suchmaschinen abgedeckt wird. Die verbleibende
Netto-Nachfrage für die in eigener Regie gestaltete
Weiterbildung unter Rückgriff auf Provider fällt im
Branchendurchschnitt mit weniger als 18 Prozent überraschend
niedrig aus. Allerdings dürfte dies je nach Branche
unterschiedlich sein.
e-Learning-Angebote: Die Befragten würdigen die Stärken
von e-Learning-Angeboten, unter anderem Kosten- und
Zeitreduzierungen durch kurze Wissensvermittlungszeiten
sowie geringe Ausfallzeiten und Reisekosten. Zudem schätzen
sie die Möglichkeiten, Lernprozesse zeitlich und/oder räumlich sowie organisatorisch zu virtualisieren.
Allerdings werden der fehlende Erfahrungsaustausch und
persönliche Kontakt sowie die Motivationsdefizite als
wesentliche Nachteile gesehen.
Blended Learning: Die Erhebung verdeutlicht, dass rein
virtuelles Lernen oder rein konventionelles Lernen nur von
einer Minderheit gewünscht wird. Die Mehrheit der Befragten
bevorzugt Mischformen. e-Leaming kann herkömmliche Formen
des Lernens nach Meinung der Befragten nicht vollständig
ersetzen. Vielmehr ist es für den Erfolg ausschlaggebend,
ein geeignetes "Blending" aus herkömmlichen Lernformen und
Formen des e-Learning zu finden. Zugleich wird deutlich,
dass der vor Jahren proklamierte ansteigende und
durchgreifende Trend zu einem "Lernen mit Neuen Medien"
nicht den Bedarf der Lernenden trifft. Diese neigen
offensichtlich dazu, an gewohnten Formen der
Wissensvermittlung festzuhalten.
"Lerner-Typen": Da keine homogene Gruppe von
Weiterbildungskunden existiert, ist es empfehlenswert,
verschiedene Typen zu unterscheiden, etwa den autonomen, den
kontextvariablen und den interaktiven Lerner.
Weiterbildungsbudgets: Über die Hälfte der (abhängig
beschäftigten) Befragten wäre bereit, 500 bis 1.500 EUR
jährlich in die persönliche Weiterbildung zu investieren.
Aufgrund der bestehenden Präferenz für konventionelle Formen
der Wissensvermittlung besteht hier ein gewisser
Widerspruch. Die offensichtliche Unterschätzung der
Weiterbildungskosten lässt sich wohl nur durch das
Vorhandensein subventionierter Angebote von Arbeitgeberseite
erklären. Ungereimtheiten treten auch bei den
(wöchentlichen) Zeitbudgets für die Weiterbildung zutage:
Dieses wird zu ungefähr gleichen Anteilen zum einen mit null
bis zwei Stunden und zum anderen mit drei bis fünf Stunden
angegeben. Gemessen am zeitlichen Aufwand für konventionelle
Lernformen (individuelle Coachings, dem Besuch von
Konferenzen etc.) erscheint dies jedoch als zu knapp
bemessen.
Technische Infrastruktur: Über 80 Prozent der Befragten
verfügen über Soundkarte, Lautsprecher und CD-Rom. Über 40
Prozent gaben an, ein DVD-Laufwerk zu besitzen. Auch die
Geschwindigkeit des Internet-Zugangs ist im Hinblick auf die
Anforderungen an web-basierte Lernumgebungen als sehr zufrieden stellend
einzustufen.
Die Untersuchung der PC-Leistungsmerkmale ergibt ein
ähnliches Bild.
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Prof. Dr. Michael Reiss,
Betriebswirtschaftliches Institut/ Allgemeine Betriebswirtschaftslehre und Organisation,
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