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Stuttgarter unikurier Nr. 92 Dezember 2003
Datenschutzstelle der Landesuniversitäten gestartet:
Datenschutz auf Augenhöhe
Knapp 126.700 Studierende*) sind an den Universitäten des Landes Baden-Württemberg eingeschrieben. Rund 59.600 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter*) nehmen an den Universitäten Aufgaben in Lehre, Forschung und Verwaltung wahr. Bei der Verwaltung personenbezogener Daten von Studierenden und Mitarbeitern sind die Universitäten zur Wahrung der Persönlichkeitsrechte der Betroffenen verpflichtet. Die datenschutzrechtlichen Fragestellungen sind dabei oftmals identisch. Beim Datenschutz zu kooperieren, Doppelarbeit zu vermeiden, die Aufgaben für alle Beteiligten effizient zu bündeln und gleichzeitig Stellen zu sparen - diese Idee bildet die Grundlage der an der Universität Stuttgart angesiedelten Zentralen Datenschutzstelle (ZENDAS) der baden-württembergischen Universitäten.
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Das Konzept für die Datenschutzstelle, die zu Beginn des Wintersemesters ihren Betrieb aufgenommen hat, hat der Stuttgarter Uni-Kanzler Joachim Schwarze entwickelt. Vier Mitarbeiter und eine Verwaltungsangestellte sorgen dafür, dass mit dem Datenschutz an den Landesuniversitäten alles zum Besten steht.

Von Chipkarten bis zum Sicherheitskonzept
ZENDAS berät und unterstützt - wie es im Kooperationsvertrag heißt - "die beteiligten Universitäten bei der Erfüllung ihrer datenschutzrechtlichen Verpflichtungen". Dabei nimmt ZENDAS nicht die Funktion eines gemeinsam bestellten behördlichen Datenschutzbeauftragten wahr, sondern sorgt für einen konstruktiv lösungsorientierten Datenschutz. Dies bedeutet beispielsweise, dass schon die Planung und Einführung von Verfahren einschließlich der technisch-organisatorischen Anforderungen, bei denen personenbezogene Daten verarbeitet werden, von den Fachleuten der Datenschutzstelle begleitet wird. Die ZENDAS-Mitarbeiter wirken bei Verfahren mit, die dem Landesbeauftragten für den Datenschutz vorzulegen sind, wie etwa der Einführung von Chipkarten, beraten die Universitäten bei der Gestaltung der technischen Einrichtungen und Verfahren und wirken bei der Anpassung von Datenschutz- und Datensicherheitskonzepten mit. Dabei ist eine enge Zusammenarbeit mit der Stabsstelle DV-Sicherheit der Universität Stuttgart "RUS-CERT" am Uni-Rechenzentrum vorgesehen.

Dürfen die Daten ins WEB?
Beteiligt sind die ZENDAS-Leute auch bei im Tagesgeschäft anfallenden Fragestellungen, wie beispielsweise bei der Übermittlung personenbezogener Daten an Dritte, wie Rentenversicherungsträger, Krankenkassen, Sozial- oder Ausländerbehörden, bei der Aufbewahrung und Vernichtung von Akten, bei Löschfristen oder der Anwendung datenschutzrelevanter Regelungen bei der Nutzung des Internet, vor allem bei der Veröffentlichung personenbezogener Daten im WWW. Sie wirken bei der datenschutzrechtlichen Gestaltung landeseinheitlicher Verfahren an den Universitäten mit, beraten bei Anfragen und stellen auf einem Informationsserver für Hochschulen datenschutzrelevante Informationen zur Verfügung, darunter gesetzliche Regelungen, Gerichtsentscheidungen, Äußerungen der Datenschutzbeauftragten oder Hinweise auf Gefährdungen von Informations- und Kommunikationsinfrastrukturen.

Die Kosten für Mitarbeiter, Räumlichkeiten, Ausstattung und Fortbildung teilen sich die neun Landesuniversitäten. Ein Lenkungsausschuss sorgt für den reibungslosen Arbeitsablauf. Ob sich das Konzept dieser Zentralen Datenschutzstelle bewährt, soll nach drei Jahren eine Evaluierung zeigen. zi

*) Datenbasis: Statistisches Landesamt, Statistische Berichte Baden-Württemberg, Studierende an baden-württembergischen Hochschulen im Wintersemester 2002/2003 sowie Personal an Hochschulen in Baden-Württemberg 2001

KONTAKT
Heinrich Schullerer,
Zentrale Datenschutzstelle ZENDAS,
Breitscheidstr. 2,
70174 Stuttgart,
Tel. 0711/121-3687, -3690,
e-mail: datenschutz@uni-stuttgart.de,
sowie unter www.zendas.de


last change: 17.12.03 / hj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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