Diese Zahlen erinnern an den Beginn der 90er Jahre, als
die Studentenzahl an der Uni Stuttgart immer um die 20.000 pendelte. Nach einem Höchststand mit über 21.500 Studierenden im Wintersemester 1993/94 waren - einem bundesweiten Trend folgend - die Zahlen knapp unter
16.000 im Wintersemester 1999/ 2000 gesunken und seither
kontinuierlich gestiegen. Den erneuten Zuwachs kann man mit
einem lachenden und einem weinenden Auge sehen. "Einerseits
spiegelt die starke Nachfrage nach Studiengängen aus dem
Bereich Maschinenbau die Attraktivität der Universität
Stuttgart als Ausbildungsstätte", sagt dazu Uni-Rektor Prof.
Dieter Fritsch. "Auf der anderen Seite müssen wir dafür
sorgen, dass auch bei den nun sehr hohen Studentenzahlen - zum Teil sitzen in Grundvorlesungen des
Maschinenbaus weit über 1.000 Studierende - die Qualität der
Ausbil-dung erhalten bleibt. Dies ist in der heutigen Zeit mit ihren starken finanziellen
Restriktionen nicht ganz einfach", betont er.
Ingenieurstudiengänge
Betrachtet man die Nachfrage nach den einzelnen
Studiengängen3), dann fällt der enorme Zuwachs in den
Fächern des Maschinenbaus auf, insbesondere Fahrzeug- und
Motorentechnik mit 358 Anfängern (Vorjahr 208) und
Technologiemanagement mit 229 Anfängern (Vorjahr 183) liegen
in der Gunst des studentischen Nachwuchses ganz oben. 343
junge Leute haben sich im "klassischen" Studiengang
Maschinenwesen eingeschrieben (Vorjahr 252).
Automatisierungstechnik in der Produktion haben 35 gewählt
(Vorjahr 32). Ungebrochen ist auch das Interesse an Luft-
und Raumfahrttechnik mit 319 Anfängern (Vorjahr 337).
Technische Kybernetik verzeichnet 85 Anfänger (Vorjahr 69)
und Verfahrenstechnik 58 (Vorjahr 39). Wieder deutlich
angezogen hat die Nachfrage nach Informatik mit jetzt 176
Anfängern (Vorjahr 127) und Softwaretechnik mit 139
Anfängern (Vorjahr 68), während Elektrotechnik und
Informationstechnik mit 216 Anfängern (Vorjahr 222) leicht
abgenommen hat. Ungebrochen ist die Nachfrage nach
Technischer Betriebswirtschaftslehre mit 225 Anfängern
(Vorjahr 217) und nach Architektur mit 257 Anfängern
(Vorjahr 184).
Naturwissenschaften
Leichten Zuwachs verzeichnet Chemie im Diplomstudiengang
mit 119 Anfängern (Vorjahr 114) und beim Lehramt4) mit 31
(Vorjahr 13). In Physik haben sich 126 für den
Diplomstudiengang (Vorjahr 112) entschieden und 15 für das
Lehramt (Vorjahr 21). Mathematik verzeichnet 76 Anfänger
beim Diplom (Vorjahr 92) und 83 beim Lehramt (Vorjahr 80).
82 junge Leute haben sich für den Diplomstudiengang
Geographie entschieden (Vorjahr 78) und 44 für das Lehramt
(Vorjahr 88). 16 Anfänger haben den Diplomstudiengang
Technische Geowissenschaften begonnen (Vorjahr 13).
Geistes- und Sozialwissenschaften
Bereits auf die Bewerberzahlen ausgewirkt hatte sich der
in einigen geistes- und sozialwissenschaftlichen Fächern
eingeführte Numerus clausus und das damit verbundene
Hochschulauswahlverfahren. Dies gilt beispielsweise für
Anglistik mit 194 Anfängern (Magister und Lehramt) gegenüber
341 im Vorjahr, für Germanistik mit 211 (Vorjahr 378) oder
für Kunstgeschichte mit 100 (Vorjahr 131). Zuwachs
verzeichnet dagegen beispielsweise Geschichte mit 221
Anfängern (Vorjahr 206), Politikwissenschaft mit 135
(Vorjahr 116), Berufspädagogik mit 88 (Vorjahr 42) oder
Allgemeine und Vergleichende Literaturwissenschaft mit 88
gegenüber 50 Anfängern im Vorjahr.
Bachelor wenig gefragt
Die Möglichkeit eines Bachelorabschlusses wird bisher nur
sehr zurückhaltend angenommen: Mit Ausnahme der Studiengänge
Deutsch als Fremdsprache mit 40 Anfängern,
Wirtschaftsinformatik mit 50 (Vorjahr 38), Computational
Physics mit 11 (Vorjahr 5), Anglistik mit 19,
Kunstgeschichte mit 12 gibt es vor allem in Geistes- und
Sozialwissenschaften nur sehr vereinzelte Einschreibungen.
Beschränkt sind weiterhin die Zulassungszahlen für die
internationalen Masterstudiengänge wie Computational
Mechanics of Materials and Structures mit 22 Anfängern
(Vorjahr 29), Information Technology mit 31 Anfängern
(Vorjahr 77), Infastructure Planning 32 (Vorjahr 26),
Physics 25 (Vorjahr 21), Water Resources Engineering and
Management (WAREM) mit 35 (Vorjahr 52) und Air Quality
Control, Solid Waste and Waste Water Process Engineering (WASTE)
mit 25 (Vorjahr 24). Den deutsch-französischen
Diplomstudiengang Sozialwissenschaften haben 14 junge Leute
begonnen (Vorjahr 10). zi
1) Bezugsjahr ist hier immer das Wintersemester
2002/2003.
2) Neueinschreiber sind Studierende, die bereits früher
an einer deutschen Hochschule eingeschrieben waren.
3) Hier werden nicht alle der mehr als 50 Stuttgarter
Studiengänge genannt. Die Zahlen entsprechen dem Stand vom
15. November 2003.
4) Lehramt und Magister sind zusammengefasst.