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Stuttgarter unikurier Nr. 92 Dezember 2003
DVA-Gastprofessor:
Philippe Alexandre über "Friedrich Naumann und Frankreich"

Philippe Alexandre, Leiter des Instituts für germanistische Studien der Universität Nancy 2, lehrte im Sommersemester als Gastprofessor der DVA-Stiftung in der Abteilung Neuere Geschichte des Historischen Instituts. In seinen Lehrveranstaltungen setzte er den Akzent auf die deutsch-französischen Beziehungen im 19. und 20. Jahrhundert. Bei einem öffentlichen Gastvortrag*) in der Stadtbibliothek Stuttgart am 17. Juni sprach er über das Thema "Friedrich Naumann und Frankreich 1899 - 1919".
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Philippe Alexandre beschäftigt

sich seit langem mit den Beziehungen der deutschen Linksliberalen zu Frankreich vor dem Ersten Weltkrieg. In mehreren Arbeiten hat er gezeigt, wie die württembergischen Demokraten sich im Namen der Vernunft, der Humanität und des Fortschritts um eine Vermittlerrolle zwischen Deutschen und Franzosen bemüht haben.

Der Name Friedrich Naumanns (1860 - 1919), der von 1907 bis 1912 den Wahlkreis Heilbronn im Deutschen Reichstag vertrat, ist aufs engste mit der neueren Geschichte des deutschen Liberalismus verbunden. Als politischer Ziehvater von Theodor Heuss war seine Ausstrahlung speziell auf den württembergischen Liberalismus beträchtlich. Naumann war oft ambivalent und widerspruchsvoll, auch in seiner Wahrnehmung des Nachbarvolkes oder in seiner Auffassung der deutsch-französischen Beziehungen. Philippe Alexandre zeigte in seinem Vortrag, dass auch ein Vertreter des nationalen Machtstaatsgedankens im wilhelminischen Deutschland wie Naumann die Notwendigkeit einer positiven Beziehung zwischen beiden Völkern in einem europäischen Rahmen erkannt hat.

*) Eine gedruckte Fassung ist erhältlich bei: parent@ia-uni-stuttgart.de


 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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