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Stuttgarter unikurier Nr. 92 Dezember 2003
Erneut Humboldt-Preis für internationale Kooperation:
Windkanalfachmann aus der russischen
Förderation zu Gast

Die Alexander von Humboldt-Stiftung fördert eine weitere internationale Forschungskooperation der Universität Stuttgart: Prof. Yury Semyonovich Kachanov aus der Russischen Föderation forscht gemeinsam mit Prof. Siegfried Wagner und seinen Mitarbeitern vom Institut für Aerodynamik und Gasdynamik (IAG). Dafür hat die Humboldt-Stiftung 50.000 Euro bewilligt. Prof. Kachanov nutzt das Preisgeld für einen mehrmonatigen Forschungsaufenthalt in Stuttgart.
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Der Windkanal am Institut für Aerodynamik und Gasdynamik sei ideal für die Anwendung neuer Messmethoden, betont Yuri Kachanov. (Foto: Eppler)
"Zum ersten Mal kann ich die Ergebnisse unserer experimentellen Messungen sehen." Professor Kachanov ist sichtlich begeistert von den Möglichkeiten, die sich am IAG für seine Forschung auf dem Gebiet des laminar-turbulenten Umschlags in wandnahen Grenzschichten bieten. "Die Transitionsgruppe des IAG ist sehr gut", erklärt Kachanov die Attraktivität Stuttgarts. Deren Arbeiten zur direkten nunmerischen Simulation ermöglichten eine graphische Darstellung seiner Messungen. Das sei eine ideale Ergänzung zu den theoretischen Forschungen an seinem Institut in Novosibirsk. Außerdem sei der Windkanal am Institut ideal für die Anwendung neuer Messmethoden. Wichtig sind die Forschungsergebnisse bei der Entwicklung von Tragflügeln für Flugzeuge.

Mit Professor Kachanov konnte die Universität Stuttgart bereits den 56. Preisträger der Alexander von Humboldt-Stiftung willkommen heißen. Der Humboldt-Forschungspreis ist die finanzielle Grundlage, um international anerkannte ausländische Wissenschaftler zu einem selbstgewählten Forschungsvorhaben nach Deutschland einzuladen. Deutsche Fachkollegen schlagen die Preisträger vor, ein Gutachterkollegium der Humboldt-Stiftung nominiert sie. Pro Jahr vergibt die Stiftung etwa 60 Forschungspreise für alle Fachrichtungen.

Prof. Kachanov gilt als einer der erfahrendsten Wissenschaftler auf dem Gebiet der Transitionsforschung und der entsprechenden Mess- und Windkanaltechnik. Seit 1999 arbeitet Prof. Kachanov an einem neuen, einheitlichen Konzept für die Entstehung und Erhaltung von Turbulenz in Wandscherschichten. Erkenntnisse auf diesem Gebiet sind eine der Grundlagen für eine Widerstandsminimierung und somit Treibstoffreduktion zukünftiger, schneller TransportsystemeDer Aufenthalt von Professor Kachanov ergab sich aus der langjährigen Zusammenarbeit mit der Universität. So war er 1997/98 Gastprofessor und 2001 mit einem Forschungsstipendium in Stuttgart. Diese engen persönlichen Verbindungen führten zur Idee von Professor Siegfried Wagner vom IAG, Kachanov für den Preis vorzuschlagen.

Eines ist bei diesem Unternehmen anders. "Wenn ich alleine bin, arbeite ich die ganze Zeit." Doch diesmal begleiten den Forscher Frau, Tochter und Schwiegersohn. So steht unter anderem ein Ausflug nach Neuschwanstein auf dem Programm.

Die diesjährige Kooperation ist nicht der Endpunkt der Zusammenarbeit. Ein weiteres Projekt der Deutschen Forschungsgemeinschaft und der Russian Foundation for Research startete diesen Sommer. Auch Professor Kachanov verspricht: "Ich werde definitiv wiederkommen." Roland Muigg/zi

 


llast change: 17.12.03 / hj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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