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Stuttgarter unikurier Nr. 92 Dezember 2003
Uni Stuttgart koordiniert internationales Verbundprojekt:
CHOCLAB - Normen für Laser
Mit Schokolade hat es nichts zu tun, auch wenn der Name "Choclab" diese Assoziation auslösen könnte. Die Abkürzung steht für ‚Characterization of Optical Components and Laser Beams‘ und ist der Titel eines internationalen Verbundprojekts zur Entwicklung von Normen in der Lasertechnik. Das Institut für Strahlwerkzeuge der Universität Stuttgart hat bei diesem EUREKA-Verbundprojekt nicht nur mit eigenen wissenschaftlichen Arbeiten zur Laserstrahl- und Optikcharakterisierung beigetragen, sondern auch die nationale und internationale Koordinierung für etwa 60 Projektpartner übernommen.
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Schematische Darstellung zur Bestimmung des Strahlpropagationsfaktors in zehn Ebenen gemäß DIN EN ISO 11146. (Quelle: IFSW)
Im Juni 2003 fand parallel zur "Laser 2003. World of Photonics" in München die Abschlusspräsentation von "CHOCLAB II" statt. Zum Abschluss des in Deutschland vom BMBF geförderten Projekts wurde eine Broschüre mit mehr als 30 Beiträgen der beteiligten Partner erstellt, in der die erfolgreiche Arbeit der vergangenen Jahre eindrucksvoll dokumentiert ist. Die Broschüre wurde vom Institut für Strahlwerkzeuge herausgegeben und vom VDI-Technologiezentrum publiziert.

Wie jede Technologie benötigt auch die Lasertechnik genormte Mess- und Prüfverfahren, um im kommerziellen Umfeld Vergleichbarkeit sicherzustellen. Bei einer sich so schnell entwickelnden Technik wie der Lasertechnik stellt allerdings die rasche Entwicklung der benötigten Messstandards eine besondere Herausforderung dar. Aus diesem Grunde wurde "CHOCLAB I" im Jahre 1995 mit der Zielsetzung etabliert, Standardmessverfahren für die Laserstrahlcharakterisierung und die Charakterisierung von Optiken, die mit Lasern benutzt werden, zu entwickeln und zu evaluieren. In einer zweiten Projektphase ("CHOCLAB II") wurden diese Arbeiten seit dem Jahre 2000 erfolgreich fortgesetzt. Das BMBF hat die Entwicklung von Normen in der Lasertechnik wegen ihrer hohen wirtschaftlichen Bedeutung bisher mit 8,5 Millionen Euro gefördert.

An CHOCLAB sind mehr als zehn Länder beteiligt (Belgien, Deutschland, Israel, Italien, Japan, Litauen, Polen, Rumänien, Russland, Spanien und die Vereinigten Staaten von Amerika). Hier arbeiten Industriepartner und Forschungsinstitute auf internationaler Ebene zusammen, um die entwicklungsbegleitende Normung zu unterstützen. So können in einem frühen Entwicklungsstadium Standardmessverfahren für industrierelevante Problemstellungen entstehen. Dies wird durch Grundlagenuntersuchungen zu den Normentwürfen erreicht, die in "Round Robin" Experimenten praxisnah getestet, verifiziert und validiert werden. Durch die Beteiligung sowohl von Industriepartnern als auch von Forschungseinrichtungen ist gewährleistet, dass die von der Praxis als erforderlich eingestuften Normen auch außerhalb der Hochschullabore realisierbar und wissenschaftlich fundiert sind. Von außerordentlicher Bedeutung ist die weltweite Beteiligung an CHOCLAB, um eine schnelle Umsetzung der Ergebnisse zu gewährleisten.

Das Verbundprojekt CHOCLAB hat großen Anteil an der Akzeptanz internationaler Lasernormen. Die Unterstützung für die internationale Normung wird deshalb von den Normungsgremien in hohem Maße geschätzt. Durch diese Zusammenarbeit konnten viele Schwachpunkte und Unklarheiten in bestehenden Normentwürfen ausgeräumt werden.

Da das EUREKA-Verbundprojekt, unabhängig vom Auslaufen der Förderung in Deutschland, noch eine Laufzeit bis Mitte 2005 hat, werden weiterhin alle CHOCLAB-relevanten Arbeiten unter diesem Überbegriff zusammengefasst und vom Stuttgarter Institut für Strahlwerkzeuge koordiniert.

KONTAKT
Dr. Detlef Nickel, Institut für Strahlwerkzeuge,
Tel. 0711/685-6847
e-mail: nickel@ifsw.uni-stuttgart.de
 

 


llast change: 17.12.03 / hj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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