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Stuttgarter unikurier Nr. 92 Dezember 2003
Hochleistungs-PC-Cluster am Institut für Technische Biochemie:
785 GigaFlops für die biotechnologische Forschung
Eine Vielzahl neuer Einsatzmöglichkeiten bietet den Wissenschaftlern des Instituts für Technische Biochemie der Universität Stuttgart ihr neuer Hochleistungs- PC-Cluster. Der aus Standardkomponenten mit insgesamt 256 Prozessoren zusammengesetzte Cluster wurde im Zentrum für Bioverfahrenstechnik der Universität Stuttgart aufgestellt. Mit einer theoretischen Spitzenleistung von 785 GigaFlops liegt er auf Platz 16 in Deutschland, europaweit auf Position 47 und weltweit auf Rang 205 nach der im Juni in Heidelberg auf der "International Supercomputer Conference" vorgestellten Liste der 500 schnellsten Hochleistungsrechner der Welt. Berücksichtigt man nur die an akademischen Institutionen eingesetzten Rechner, dann stehen die Stuttgarter Biochemiker in Deutschland auf dem fünften Rang, europaweit auf Position 16 und weltweit auf Position 64.
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Der PC-Cluster am Institut für Technische Biochemie. (Foto: Institut)
Die Modellierung der dynamischen Eigenschaften komplexer biologischer Makromoleküle am Institut für Technische Biochemie erfordert ein großes Maß an Rechenleistung. Die Modelle werden eingesetzt, um die Ursachen für Erkrankungen auf molekularer Ebene zu untersuchen und mit Hilfe des Computers neue Wirkstoffe und Katalysatoren für biotechnologische Anwendungen gezielt zu entwickeln.

Forschung auf molekularer Ebene
Der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderte Stuttgarter BioCORTEX-Cluster (Biology by Computational Research Tools and Experiments) wird ausschließlich zur Bearbeitung biotechnologischer und medizinischer Fragestellungen eingesetzt. Im Mittelpunkt steht die Frage, wie die Eigenschaften von Proteinen von ihrer Sequenz abhängen und wie sie sich gezielt ändern lassen. Das enorme Potential an Rechenleistung versetzt die Wissenschaftler in die Lage, auf einer molekularen Ebene Fragestellungen zu bearbeiten, die aufgrund ihrer Komplexität weltweit bislang nur von wenigen Forschergruppen angegangen werden konnten: warum ähnliche Proteine unterschiedliche Eigenschaften aufweisen, wie es Bakterien schaffen, resistent gegen ein Antibiotikum zu werden, oder warum ein Medikament von verschiedenen Patienten unterschiedlich abgebaut wird.

Daten zum BioCORTEX-Cluster
Der BioCORTEX-Cluster besteht aus 128 Rechnerknoten mit jeweils zwei AMD Athlon MP1800+Prozessoren, die mit dem Myrinet2000 Hochgeschwindigkeitsnetz miteinander verbunden sind. Der Cluster verfügt über einen verteilten Hauptspeicher von 128 GigaByte; zur Datenspeicherung ist er mit zwei TeraByte lokalem und zehn TeraByte verteiltem Festplattenspeicher ausgestattet. Die Rechenleistung nach dem Linpack-Benchmark beträgt 478 GigaFlops, die theoretische Spitzenleistung 785 GigaFlops.

KONTAKT
Prof. Dr. Rolf D. Schmid, Dr. Jürgen Pleiss, Institut für Technische Biochemie
Tel. 0711/685-3191, Fax 0711/685-3196,
e-mail: Juergen.Pleiss@po.uni-stuttgart.de
www.itb.uni-stuttgart.de,
www.top500.org.

 


llast change: 17.12.03 / hj
Pressestelle der Universität Stuttgart

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