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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
Internationales Symposium zu neuen Konzepten der Mobilität:
Networks for Mobility
Der Forschungsschwerpunkt Verkehr der Universität (FOVUS) führte vom 18. bis 20. September 2002 das erste internationale Symposium „Networks for Mobility" durch. Die FOVUS-Mitglieder stellten dabei auch die eigenen Forschungsergebnisse im Spannungsfeld zwischen Verkehr, Stadtplanung, Ökologie und Technik zur Diskussion. Im Mittelpunkt standen dabei die Stichworte „Integration" und „Vernetzung". 
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Diese Stichworte ziehen sich auch durch die Thesen, die gemeinsam mit dem interdisziplinär besetzten Teilnehmerkreis aus Verkehrswissenschaft und Verkehrstechnik, Mobilitätsforschung und Soziologie, Stadtplanung und Umweltschutz sowie aus Kommunikations- und Fahrzeugtechnik abschließend formuliert wurden:

Forderungen für die Hochschullehre

Auch die Hochschulen wurden in die Pflicht genommen. Folgende Aspekte sollen künftig verstärkt in die Lehre Eingang finden:
  • Betrieb intermodaler Systeme und Anwendung von Telematiksystemen,
  • Modellbildung und Systemtheorie,
  • Integrierte und interdisziplinäre Ansätze,
  • Soziale Antriebe / soziale Wirkungen und gesell-schaftliche Rahmenbedingungen,
  • Verkehrsvermeidung durch geeignete Planungen.
Im Themenfeld „Infrastructure and Mobility" forderten die Teilnehmer, dass zur Vermeidung erheblicher volkswirtschaftlicher Schäden die Investitionen in die Instandhaltung der Straßen- und Schieneninfrastruktur deutlich erhöht werden müssen. Zugleich sollten Forschung und Politik alle sinnvollen Anstrengungen unternehmen, die vorhandene Infrastruktur besser zu nutzen. Hier kommt der Verbesserung des Verkehrs- managements eine vorrangige Bedeutung zu. In effizienteren Planungen der Infrastrukturen und integralen verkehrspolitischen Entscheidungen liegen, so die Teilnehmer, zusätzliche Potentiale für eine nachhaltige Mobilität.



Die Forderung nach einer Überwindung der Übergangswiderstände an den Verknüpfungspunkten der Verkehrsnetze (Knoten, Terminals) kam aus dem Themenfeld „Integrated Traffic Networks". Hier ging der Appell an die Politik, Rahmenvorgaben und Anreize zur Stärkung der Effizienz von intermodalen Transport- und Beförderungsketten zu schaffen und so Synergieeffekte funktionsfähiger Netzwerke auszulösen. 
Die Teilnehmer sahen in der Weiterentwicklung der Telematiksysteme und der Informationssysteme der verschiedenen Verkehrsträger sowie in der Stärkung integrierter Verkehrsplanungen- bevorzugt mit Ansätzen aus der Systemtheorie - die entscheidenden Potentiale zur Verbesserung.

Im Bereich „Traffic and the Environment" wurde deutlich, dass Planungen ohne integrierte Werkzeuge und ohne die gemeinsame Berücksichtigung von ökologischen Zielen und gesellschaftlichen Erfordernissen untaugliche Instrumente für die Gestaltung künftiger Mobilität sind. Die Umweltproblematik selbst sei über die Reduzierung von Emissionen hinaus deutlich erweitert zu sehen, Phänomen wie Zerschneidungswirkungen, Grünzäsuren, Pufferzonen, etc. käme große Bedeutung zu, ihre Einbeziehung in integrierte Lösungsansätze sei wichtig, so das Fazit. 

Diese Thesen haben auch beim World-Mobility Forum, das am 4. und 5. Februar 2003 unter Beteiligung der Universität in Stuttgart stattfand, ihren Niederschlag gefunden.
Die 75 Beiträge zum Symposium, zu dem 175 Teilnehmer aus 19 Ländern angereist waren, sind als Proceedings bei der Geschäftsstelle von FOVUS verfügbar. 

KONTAKT
FOVUS, c/o Institut für Anwendungen der Geodäsie im Bauwesen,
Prof. Wolfgang Möhlenbrink,
Tel. 0711/121-4041; 

Dipl.-Ing. Ulrich Hangleiter, 
0711/121-4045, Fax 0711/ 121-4044, 
e-mail: fovus@fovus.uni-stuttgart.de
Homepage: www.uni-stuttgart.de/fovus

 


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Pressestelle der Universität Stuttgart

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