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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
Kolloquium:
Veränderungen durch e-Business

e-Business ermöglicht neue Geschäftsmodelle und Unternehmensprozesse, erfordert aber auch neue Lösungen im Bereich der Logistik. Am 6. Februar veranstaltete Prof. Karl-Heinz Wehking vom Institut für Fördertechnik und Logistik (IFT) und Prorektor für Forschung und Technologie der Universität Stuttgart ein Kolloquium zum Thema „e-Business". 
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Zwölf Referenten berichteten aus ihren Fachgebieten, die von Betriebs- und Volkswirtschaft über Arbeitswissenschaft, Informatik, Verkehrswesen, Produktionstechnik und Logistik bis zur Philosophie reichten. Die Wissenschaftler und rund 50 Teilnehmer, darunter auch Vertreter aus der Industrie, tauschten sich über Entwicklungen, Erwartungen und Veränderungen zu diesem Thema aus.

Das Internet biete neue Potenziale, man müsse sich bei allen Geschäftsprozessen überlegen, wo man den Hebel e-Business ansetzen könnte, erklärte Prof. Erich Zahn vom Betriebswirtschaftlichen Institut der Uni. 

Reale Einkaufswelten versus e-Commerce
Nicht in allen Bereichen hätten die Kunden e-Commerce so angenommen, wie es erwartet worden war, meinte Prof. Frank Englmann vom Institut für Volkswirtschaftslehre und Recht; die Akzeptanz im B2B-Bereich sei größer als bei B2C: „Oft ziehen die Menschen wirkliche Einkaufswelten vor. Doch Bücher, Software und CD´s sind besonders affin für e-Commerce".

Mit dem veränderten Verkehrsaufkommen setzte sich Matthias Lenz vom Institut für Straßen- und Verkehrswesen auseinander. Er berichtete über Untersuchungen, nach denen durch Telearbeit die Anzahl der Fahrten sinke, während beim Onlinebanking keine nennenswerte Änderung nachgewiesen werden könne. Lenz sieht noch Forschungsbedarf für Verkehrsmodelle im Güterverkehr.

Beim innerbetrieblichen Geschäftsverkehr und zwischen Hersteller, Händler, Dienstleister und Logistikpartner gäbe es oft noch Medienbrüche, wenige Prozesse seien durchgängig digital, erklärte Thomas Renner vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation. „Hier müssen neue Standards festgelegt werden", forderte er. Jörg Niemann vom Institut für Industrielle Fertigung und Fabrikbetrieb stellte die „Web-basierte" Maschinen-Optimierung vor. Durch diese Methode könnten Produktionsfirmen die Betreuung ihrer Maschinen outsourcen.

Effizienter Materialfluss
Eine Vision über Materialflusssysteme für die e-Business-Realisierung und deren praktische Umsetzung stellte Prof. Wehking vor. Vorkommissionierte Regalsysteme, als Teil der Vision, führen - wie in mehreren Pilotversuchen bestätigt - zu deutlichen Effizienzsteigerungen, so Prof. Wehking.

Doch auch die Frage: „Sind die neuen Optionen besser als bewährte Handlungsschemata?" wurde im Rahmen des Kolloquiums gestellt. Prof. Christoph Hubig vom Institut für Philosophie machte auf die vielfältigen durch e-Commerce ausgelösten Veränderungen in der Lebenswelt aufmerksam. /Birgit Vennemann

KONTAKT
Institut für Fördertechnik und Logistik, 
Holzgartenstr. 15 B, 70174 Stuttgart, 
Tel. 0711/121-3672, Fax 0711/121-3769, 
e-mail: greiner@ift.uni-stuttgart.de


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Pressestelle der Universität
Stuttgart

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