Home           Inhalt           Suchen

Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
Nachrichtentechnik entscheidend mitgestaltet:
Wolfgang Kaiser 80 
kleinbal.gif (902 Byte)

 


Wolfgang Kaiser

Am 22. Februar 2003 vollendete Prof. Dr.-Ing. Dres. h.c. Wolfgang Kaiser, Emeritus des Instituts für Nachrichtenübertragung, sein 80. Lebensjahr. 

Während seiner vierzigjährigen Tätigkeit in der Wirtschaft und an der Universität Stuttgart hat er die Nachrichtentechnik entscheidend mitgestalten können. In diese Zeit fielen der Übergang der analogen zur digitalen Technik, die Einführung des Kabelfernsehens und die optische Nachrichtenübertragung. 

Wolfgang Kaiser wurde in Schöntal an der Jagst geboren. Nach dem Abitur 1941 in Tübingen musste er das Studium zunächst zurückstellen, denn es war die Zeit des zweiten Weltkriegs. Aus dem Krieg und der amerikanischen Gefangenschaft zurückgekehrt, studierte er ab 1947 bis 1951 an der TH Stuttgart Elektrotechnik und promovierte 1955 bei Prof. Feldkeller. 1954 begann er eine sehr erfolgreiche Tätigkeit bei Standard Elektrik Lorenz, der heutigen Alcatel SEL, zunächst als Entwicklungsingenieur für Fernsehen, später als Leiter des Labors für Telegrafie- und Eisenbahnsignalanlagen und dann als Direktor für Entwicklung und Forschung des Geschäftsbereichs Datentechnik. 

1967 gelang es der Universität Stuttgart, diesen anerkannten Fachmann mit dreizehnjähriger Industrieerfahrung auf den Lehrstuhl für Fernmeldeanlagen, das heutige Institut für Nachrichtenübertragung, zu berufen. In vielen Fachgremien war er ein begehrtes Mitglied, unter anderem in der „Kommission für den Ausbau des technischen Kommunikationssystems“ des damaligen Bundesministeriums für Post und Telekommunikation, als Mitglied und Vorsitzender des Wissenschaftlichen Beirats des Heinrich Hertz Instituts Berlin, als Vorsitzender des Forschungsausschusses des Münchner Kreises während mehr als 20 Jahren sowie als Vorsitzender des Projektrats des Forschungsverbunds Medientechnik Südwest. Für die Belange der Informationstechnischen Gesellschaft und des VDE hat er sich als Vorstandsmitglied und Vorsitzender viele Jahre eingesetzt. Die Geschicke der Hochschule konnte Prof. Kaiser unter anderem als Dekan, als Mitglied des Senats und des Verwaltungsrats beeinflussen. 

Nach seiner Emeritierung im Herbst 1992 blieb er dem Institut für Nachrichtenübertragung in beispielhafter Kollegialität verbunden. Seine Verdienste wurden unter anderem durch Ehrendoktorwürden der TU und der Universität München sowie durch die Verleihung des Bundesverdienstkreuzes gewürdigt.
Alle Kollegen, ehemaligen Mitarbeiter und Freunde wünschen ihm und seiner Gattin auch weiterhin alles Gute. /Joachim Speidel


last change: 20.07.03 / hj
Pressestelle der Universität Stuttgart

Home           Inhalt           Suchen