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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
Kurz vorgestellt:
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Frank Gießelmann


Frank Gießelmann

Im September 2002 hat Frank Gießelmann die C3-Professur für Physikalische Chemie am gleichnamigen Institut der Fakultät Chemie übernommen. 1963 in Minden/ Westfalen geboren, studierte er an der TU Clausthal Chemie, wo er 1992 mit einer Arbeit über chirale ferroelektrische Flüssigkristalle promovierte. Seine Dissertation wurde mit dem Jahrespreis des Vereins von Freunden der TU Clausthal ausgezeichnet. Am Clausthaler Institut für Physikalische Chemie war er anschließend in der Lehre für Studierende der Chemie, aber auch der Ingenieur- und Werkstoffwissenschaften tätig. Daneben baute er eine Arbeitsgruppe auf, die sich mit Phasenübergängen flüssigkristalliner Systeme beschäftigte. Seiner Habilitation 1998 folgte unter anderem eine Gastdozentur am „Department of Microelectronics and Nanoscience der Chalmers University of Technology in Göteborg.

Im Mittelpunkt seiner Forschungsaktivitäten steht die physikalische Chemie des flüssigkristallinen Stoffzustands. Struktur-Eigenschaftsbeziehungen flüssigkristalliner Materialien werden ausgehend von der molekularen Struktur über die Ordnungsparameter der flüssigkristallinen Phase bis hin zu den makroskopischen Materialeigenschaften untersucht. Seit Anfang 2002 entwickelt Prof. Gießelmann mit Förderung durch die DFG neuartige Flüssigkristalle, deren optische und elektrische Eigenschaften durch Wechselwirkung mit Licht moduliert werden können. Derartige „photoferroelektrische Flüssigkristalle” sind aufgrund ihrer kombinierten elektrischen und optischen Schaltbarkeit auch als photonische Materialien von Interesse.

Die Interdisziplinarität der Flüssigkristallforschung, die von der chemischen Synthese neuer Flüssigkristalle bis zu ihrer inzwischen weit verbreiteten Anwendung als Funktionsmaterial in der LCD-Technologie (LCD: Liquid Crystal Display) reicht, sieht er als besonderen Reiz seines Arbeitsgebiets, für das die Uni Stuttgart, beispielsweise mit dem renommierten Lehrstuhl für Bildschirmtechnik, hervorragende Möglichkeiten interfakultativer Zusammenarbeit bietet.


Peter Eberhard


Peter Eberhard

Peter Eberhard (Jahrgang 1966) ist seit Oktober 2002 Professor für Technische Mechanik und Direktor des Instituts B für Mechanik in der Fakultät 7 Maschinenbau.
Er studierte von1986 bis 1991 an der Universität Stuttgart Maschinenbau und war anschließend am Institut B für Mechanik. 1995 promovierte er mit einer Arbeit „Zur Optimierung von Mehrkörpersystemen” 1996 bis 1997 verbrachte er einen Forschungsaufenthalt an der University of California at Berkeley, USA. Danach wirkte er als Assistent wieder an der Uni Stuttgart und wurde dort im Jahr 2000 mit einer Arbeit zu „Kontaktuntersuchungen an hybriden Mehrkörpersystemen” habilitiert. Im Jahr 2000 erhielt er den Richard-von-Mises-Preis der GAMM (Gesellschaft für Angewandte Mathematik und Mechanik). Von 2000 bis zum Dienstantritt in Stuttgart war er Professor für Technische Mechanik und Systemdynamik an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.
 
Neben den Vorlesungen in Technischer Mechanik, die im Grundstudium für fast alle Ingenieurstudenten abgehalten werden, stehen Vorlesungen zur Maschinendynamik, Mechatronik, Numerik dynamischer Systeme sowie deren Optimierung im Zentrum seiner Lehrinteressen.
Die Schwerpunkte der wissenschaftlichen Arbeiten setzt Peter Eberhard in der Modellierung, Simulation, Regelung, Optimierung und Visualisierung mechanischer Systeme, in der Mehrkörperdynamik sowie in der nichtlinearen Finite-Elemente-Methode. Kontaktuntersuchungen für starre und elastische Körper, Partikelmethoden, Probleme der Schwingungstechnik sowie Experimente zu schnellen Stoßvorgängen werden das zukünftige Forschungsprofil des Instituts B für Mechanik abrunden.


Peter Klemm


Peter Klemm

Am 1. Oktober 2002 hat Peter Klemm am Institut für Steuerungstechnik der Werkzeugmaschinen und Fertigungseinrichtungen (ISW) das Fachgebiet „Produktionstechnische Softwaresysteme” und die stellvertretende Institutsleitung übernommen.

1950 in Stuttgart geboren, studierte er Elektrotechnik an der Universität Stuttgart. Bereits damals beschäftigte er sich intensiv mit der Steuerungs- und Softwaretechnik auf dem Gebiet der Telefon- und Datenvermittlungstechnik. Nach dem Studium verlagerte er sein Arbeitsfeld in den Bereich der Produktionsautomatisierung. Er war sechs Jahre als wissenschaftlicher Mitarbeiter am ISW tätig - in einer Zeit, in der die Entwicklung des Mikroprozessors die Steue-rungstechnik zu revolutionieren begann. Die Entwicklung einer Hardware-Plattform, eines Software-Baukastensystems für Bediensysteme für Mehrprozessor- Steuerungssysteme und eines Softwarewerkzeugs für die anwendungsspezifische Softwarekonfiguration führte 1983 zur Promotion.

Anschließend war er bei einem Hersteller zerspanender Werkzeugmaschinen für die Steuerungstechnik verantwortlich. Es folgte eine langjährige Tätigkeit bei einem weltweit vertretenen Hersteller von Maschinen und Anlagen der Umformtechnik. In diesen Jahren blieb er dem ISW durch gemeinsame Forschungsprojekte verbunden. 

Aktuelle Schwerpunkte am ISW sind Softwarewerkzeuge für das Engineering, Prozessplanungssysteme und Produktionsregelung, Leitsysteme mit objektorientierter Softwarearchitektur für die flexible Fertigung sowie auf Internet-Techniken basierende Produktionsinformationssysteme. Diese Arbeitsgebiete, die in die Lehre einfließen, will Peter Klemm gezielt ausbauen und - neben der Forschung - gemeinsame Entwicklungsprojekte mit Industrieunternehmen durchführen.

In der Lehre sieht Peter Klemm seine Hauptaufgabe neben der Wissensvermittlung in der Softwaretechnik und ihren Anwendungen in der Produktionstechnik, insbesondere in der Weitergabe von Arbeitssystematiken und Methoden der ingenieurmäßigen Softwareentwicklung. Außerdem will er die Studierenden anleiten, funktionale und steuerungstechnische Anforderungen interdisziplinär verständlich zu beschreiben und damit die Basis für die Entwicklung der Steuerungssoftware zu schaffen.


Martin Kranert


Martin Kranert

Zum 1. Oktober 2002 hat Martin Kranert den Lehrstuhl für Abfallwirtschaft und Abluft in der Nachfolge von Professor Oktay Tabasaran übernommen. 1955 in Stuttgart geboren, studierte er von 1975 bis 1981 Bauingenieurwesen an der Universität Stuttgart. Anschließend war er am Institut für Siedlungswasserbau, Wassergüte- und Abfallwirtschaft, wo er über die Freisetzung thermischer Energie bei Kompostierungsprozessen promovierte. 1984 übernahm er die Leitung der Ingenieursozietät Abfall in Augsburg und wechselte später als technischer Geschäftsführer in die Stuttgarter Zentrale. Ab 1993 baute er an der FH Braunschweig/Wolfenbüttel den Bereich Abfallwirtschaft auf und etablierte das Institut für Abfalltechnik und Umweltüberwachung. Im Jahr 2000 übernahm er darüber hinaus die geschäftsführende Leitung des Instituts für Verfahrensoptimierung und Entsorgungstechnik der Niedersächsischen Technologieagentur GmbH, Hannover. 

In Lehre und Forschung vertritt Martin Kranert einen ganzheitlichen Ansatz der Abfallwirtschaft von der Abfallvermeidung über die Verwertung bis hin zur umweltverträglichen Beseitigung von Restabfällen. Das Lehrangebot ist neben den Studiengängen für Bauingenieure besonders auf Umweltschutztechnik und WASTE zugeschnitten.

Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der kommunalen und betrieblichen Abfallwirtschaft, des Abfallmanagements, der Technologien zur biologischen Abfallbehandlung, der Emissionsmessung und –reduzierung bei Abfallentsorgungsanlagen bis hin zur Simulation abfallwirtschaftlicher Prozesse. Wesentliche Bedeutung gewinnen Arbeiten der internationalen Abfallwirtschaft; hier stehen Aspekte des Informationstransfers und einer nachhaltigen dezentralen Abfallwirtschaft im Ausland einschließlich der speziellen Problemstellungen in Tourismusregionen im Vordergrund.

Durch Einbindung in Netzwerke wie etwa das Kompetenzzentrum Umweltschutz Region Stuttgart e.V. (KURS) verfügt der Lehrstuhl über vielfältige Kooperationen mit Forschungseinrichtungen, öffentlich-rechtlichen Entsorgungsträgern und der Wirtschaft.

 


Sabine Laschat


Sabine Laschat

Zum 1. Oktober 2002 hat Sabine Laschat den Lehrstuhl 1 für Organische Chemie am gleichnamigen Institut der Fakultät Chemie übernommen. Sabine Laschat wurde 1963 in Darmstadt geboren. Nach dem Chemie-Studium an der Universität Würzburg wechselte sie 1988 an die Universität Mainz und promovierte dort 1991 über „Kohlenhydrate als chirale Auxiliare in der stereoselektiven Synthese”. Anschließend verbrachte sie einen einjährigen Postdoc-Aufenthalt an der University of California Irvine (USA), wo sie „Palladium-katalysierte Kupplungsreaktionen” bearbeitete. Während der Arbeiten an ihrer Habilitation an der Universität Münster von 1991 bis 1996 wendete sie sich der „Stereoselektiven Synthese von Stickstoffheterocyclen aus Iminen” zu. 
Ihre wissenschaftlichen Leistungen wurden durch zahlreiche Stipendien und Preise ausgezeichnet: Stipendium der Bosch-Jugendhilfe der Robert-Bosch-GmbH, Fakultätspreis der Fakultät für Chemie und Pharmazie der Universität Würzburg, Kekul
é-Stipendium der Stiftung Volkswagenwerk, Studienabschlussstipendium des Fonds der Chemischen Industrie, DAAD-NATO-Postdoktorandenstipendium, Lise-Meitner-Habilitationsstipendium des Landes Nordrhein-Westfalen, Bennigsen-Förder-Preis, Gerhard-Hess-Preis der DFG, Heisenberg-Stipendium. 1997 folgte sie einem Ruf auf eine C3-Professur für Organische Chemie an der TU Braunschweig, wo sie bis September 2002 tätig war. 
Zu ihren Hauptforschungsinteressen zählt die Entwicklung von metallkatalysierten Reaktionen für die Organische Synthese, die Synthese von biologisch aktiven Naturstoffen und Untersuchung der zugrundeliegenden Wirkungsmechanismen sowie die Entwicklung von neuen columnaren Flüssigkristallen als elektrooptische Speichermedien. 

 


Wolfgang Osten

Wolfgang Osten

Anfang September 2002 hat Wolfgang Osten als Nachfolger von Prof. Hans Tiziani die Leitung des Instituts für Technische Optik übernommen. Wolfgang Osten, 1952 in Steinbach-Hallenberg (Thüringen) geboren, studierte Physik an der Universität Jena und befasste sich schon in seiner Diplomarbeit (1979) mit Kohärenzoptik. Anschließend war er an der Akademie der Wissenschaften der DDR in Berlin tätig. Er promovierte 1983 an der Martin-Luther-Universität in Halle über ein Thema der kohärenten Messtechnik. Die Erkenntnis, dass digitale Bildverarbeitung eine unverzichtbare Komponente für künftige optische Messsysteme ist, führte ihn 1984 an das Zentralinstitut für Kybernetik und Informationsprozesse (ZKI) an der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1988 übernahm er die Leitung des Forschungsbereichs Bildverarbeitung - des späteren Instituts für Bildverarbeitung am ZKI. Nach der Habilitation (1990) übernahm er 1991 am Bremer Institut für Angewandte Strahltechnik (BIAS) die Abteilung Optische 3D-Sensorik. Im Jahr 2001 erhielt er einen Ruf auf den Lehrstuhl für Technische Optik der TU Ilmenau, gab jedoch dem Ruf auf den gleichnamigen Lehrstuhl der Universität Stuttgart den Vorzug. 

Dr. Osten, der auf seinem Fachgebiet zahlreiche Publikationen vorgelegt hat, wurde 1988 mit der Leibniz Medaille der Akademie der Wissenschaften ausgezeichnet. Seine Forschungsarbeiten liegen in den Gebieten kohärenter Optik, optischer Messtechnik, digitaler Bildverarbeitung und optischer Sensorik für Produktionsautomatisie-
rung. Auf diesen Gebieten hat er rund 40 Forschungsprojekte und Industrieaufträge geleitet sowie als Initiator und Projektkoordinator mehrere nationale BMBF-Verbundprojekte in den Bereichen optische Oberflächenmesstechnik, Mikrosystemtechnik und Sensorik betreut.

Osten übernimmt ein Institut mit ausgezeichnetem wissenschaftlichen Ruf, das zu den größten in Deutschland zählt. Die Entwicklung der „klassischen” Arbeitsgebiete des Instituts in der Interferometrie, der optischen Messtechnik, der modernen Kohärenzoptik und der diffraktiven Elemente sieht er als wichtige Aufgabe. Neue Schwerpunkte und Perspektiven werden diese Gebiete ergänzen. Dazu zählen unter anderem die Weiterentwicklung der Konzepte der skalierbaren und kombinativen Messtechnik, die Implementierung bekannter Messprinzipien in fertigungsnahe Inspektionprozesse, Mikro- und Nanomesstechnik sowie neue Konzepte der virtuellen Messtechnik im Rahmen von Messaufgaben bei global verteilter Produktion und Forschung. Prof. Osten sieht in der Weiterführung und dem Ausbau der Lehre in den optischen Technologien eine wichtige Aufgabe. In dieser Verbindung aus Kontinuität und Erneuerung möchte er neue Perspektiven zu multidisziplinären Gebieten eröffnen. C.B./zi

*) Mehr zum Wechsel in der Leitung des Instituts finden Sie in der Rubrik „Veranstaltungen”. 

 


Michael M. Resch


Michael M. Resch

Den Lehrstuhl für Höchstleistungsrechnen sowie die Direktion des Höchstleistungs- rechenzentrums Stuttgart (HLRS) hat Ende November 2002 Michael Resch (Jahrgang 1964) übernommen. Nach dem Studium der technischen Mathematik mit den Schwerpunkten „Informations- und Datenverarbeitung sowie Wirtschafts- und Planungsmathematik” an der Technischen Universität Graz/ Österreich war er dort von1988 bis 1990 Mitarbeiter in zwei Forschungsprojekten zur numerischen Simulation der Blutströmung in großen Arterien. Seine Arbeiten auf dem Gebiet der Strömungssimulation setzte er anschließend bei der Joanneum Research in Graz in der Programmentwicklung für Grundwasserströmungen fort. Dort begann er mit den Forschungsarbeiten zum parallelen Rechnen.

1993 wechselte Michael Resch an das Rechenzentrum der Universität Stuttgart. In der Abteilung für Numerische Methoden war er unter anderem für die Parallelisierung von Programmen verantwortlich. Inhaltlich war er stark in den Sonderforschungsbereich 259 „Hochtemperaturprobleme rückkehrfähiger Raumtransportsysteme” eingebunden. Zudem war er an einigen Projekten zur Parallelisierung und der Entwicklung von Programmiermodellen beteiligt.

1996 begann Michael Resch mit dem Aufbau einer Arbeitsgruppe zum GRID Computing. 1997 wurden bei einem Forschungsaufenthalt am Pittsburgh Supercomputing Center (PSC) unter seiner Leitung erstmals Anwendungen auf einem zwischen Europa und USA verteilten Supercomputer gestartet. Für diese Arbeiten erhielt seine Arbeitsgruppe 1999 den Preis der National Science Foundation für „High Performance Distributed Computing”. 2000 folgte ein Forschungsaufenthalt am National Center for High Performance Computing in Hsinchu/Taiwan sowie am Japan Atomic Energy Research Institute in Tokyo/Japan. Nachdem Michael Resch bereits 1998 die Abteilung für Paralleles Rechnen übernommen hatte, wurde er 2000 kommissarischer Leiter des HLRS. 

2001 erhielt er einen Ruf an die University of Houston, Texas. Am Department of Computer Science war er verantwortlich für High Performance Computing, GRID Computing und Computational Fluid Dynamics. 

 


Dieter Spath


Dieter Spath

Seit 1. Oktober 2002 ist Dieter Spath Institutsleiter des Instituts für Arbeitswissenschaft und Technologiemanagement (IAT) der Universität Stuttgart und des Stuttgarter Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO). Sein Vorgänger, Prof. Hans-Jörg Bullinger, hat zeitgleich das Amt als Präsident der Fraunhofer-Gesellschaft übernommen (der unikurier berichtete).

1952 in Lichtenau (Kreis Ansbach) geboren, studierte er nach dem Abitur in Sulzbach- Rosenberg von 1971 bis 1975 Maschinenbau an der TU München und war anschließend als wissenschaftlicher Assistent am Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebs- wissenschaften der TU München tätig. Nach der Promotion im Jahr 1981 mit einer Arbeit über „Leistungsbeschränkende Einflussgrößen an Metallsägebandmaschinen” trat er in die Kasto-Firmengruppe ein. 1985 wurde er Prokurist für Elektronik, EDV-Organisation und Vertrieb sowie Chairman of Board der amerikanischen Tochterfirma Kasto Racine Inc. und übernahm 1988 die Geschäftsführung der Firmenguppe.

1992 wurde er zum Professor an die Universität Karlsruhe berufen und leitete seither das Institut für Werkzeugmaschinen und Betriebstechnik. 1996 bis 1998 war er dort Dekan der Fakultät Maschinenbau. 

In Stuttgart will Professor Spath die bisherigen Forschungsgebiete des IAT und des IAO fortführen und ausbauen. An beiden Instituten arbeiten über 250 Mitarbeiter - vorwiegend Ingenieure, Informatiker, Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler - interdisziplinär zusammen. Arbeitsgebiete sind unter anderem Unternehmensstrategien und Geschäftsprozesse, Dienstleistungen, Software- und Multimediasysteme, Lernwelten und e-Business, Human Resources oder Virtual Engineering. Schwerpunkte werden auch weiterhin die Erforschung und Entwicklung zukunftsgerichteter Organisationsformen sowie innovativer Informations- und Kommunikationstechnologien sein.

 


Jörg Wagner


Jörg Wagner

Zum 1. Januar 2003 hat Jörg Wagner die neue Professur für „Adaptive Strukturen am Institut für Statik und Dynamik der Luft- und Raumfahrtkonstruktionen übernommen. 
1959 in Tübingen geboren, studierte er von 1979 bis 1985 Luft- und Raumfahrttechnik an der Universität Stuttgart und war anschließend am Institut A für Mechanik tätig. Nach seiner Dissertation, in der er die aerodynamische Güte von Segelflugzeugen während des regulären Flugbetriebs untersuchte, wechselte er 1993 zur Aerodata Flugmesstechnik GmbH in Braunschweig. Zu seinen Aufgaben bei diesem mittelständischen Flugzeugausrüster gehörte die Weiterentwicklung integrierter Navigations- und Vermessungssysteme, aber auch die Koordination des Nationalen Demonstrationsprojekts Satellitennavigation der DARA (heute DLR). 

Seit 1997 war Dr.-Ing. Jörg Wagner an der TU Hamburg-Harburg tätig, zunächst im Bereich Flugzeug-Systemtechnik, dann als Habilitand im Bereich Mechanik und Meerestechnik. Neben Aufgaben zur Kooperation zwischen der TU Hamburg-Harburg und dem Airbus-Standort Hamburg-Finkenwerder galt sein Forschungsinteresse dem Ausbau integrierter Navigations- zu integrierten Bewegungsmesssystemen: Zur umfassenden Bewegungsermittlung flexibler Fahrzeugstrukturen und auch von Mehrkörpersystemen werden die Signale unterschiedlicher Sensoren wie Kreisel, GPS-Empfänger und Dehnmessstreifen fusioniert. Anwendungsgebiete sind die Strukturregelung großer Flugzeuge sowie auch die Führung flexibler Fahrzeuge oder Roboter. Die in seiner Habilitationsschrift dokumentierte Methodik führt Elemente aus der Strukturmechanik, Messtechnik, Systemtheorie und Navigation zusammen. Sie soll auch die Basis für weitere Untersuchungen bilden und mit den am Institut vorhandenen Erfahrungen zu adaptiven Strukturen und experimentellen Methoden verbunden werden.

In der Lehre wird sich Jörg Wagner der höheren Mechanik im Hauptstudium der Luft- und Raumfahrttechnik sowie der Versuchstechnik und den adaptiven Strukturen widmen. Zudem hat er auch die wissenschaftliche Leitung des Versuchsbereichs des Instituts übernommen. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei der für eine Hochschule einzigartigen Ausstattung zur Prüfung von Materialien und Leichtbaustrukturen. Sie bildet eine sehr gute Basis zur Entwicklung von Verfahren für die experimentelle Qualifizierung aktiver Werkstoffe sowie für die exemplarische Integration von Sensor- und Aktorsystemen in Luft- und Raumfahrzeuge.


Bernd Woeckener 


Bernd Woeckener

Bernd Woeckener (Jahrgang 1961) ist seit Oktober 2001 als Professor für Mikroökonomik und Räumliche Ökonomik an der Universität Stuttgart tätig. Nach dem Studium der Volkswirtschaftslehre an der Universität Marburg wechselte er 1986 an die Universität Tübingen, wo er als wissenschaftlicher Mitarbeiter, Assistent und Oberassistent beschäftigt war. 1990 promovierte er mit einer Arbeit über den endogenen Charakter von Konjunktur- und Wachstumszyklen als Folge nichtlinearer Wirkungszusammenhänge. 
Die Habilitationsschrift (1994) widmete sich der Konkurrenz und Diffusion neuer Kommunikations- und Gebrauchsgütersysteme. Es folgten eine zweijährige Professurvertretung in Tübingen (für Wirtschaftstheorie) und später Professurvertretungen in Augsburg (für Angewandte Wirtschaftstheorie) und Stuttgart. 1999 wurde er zum außerplanmäßigen Professor der Uni Tübingen ernannt.

Einen Forschungsschwerpunkt Bernd Woeckeners bildet die Diffusion neuer Informationstechnologien, vor allem die entsprechenden Unternehmensstrategien auf Hard- und Software- sowie auf internetbasierten Märkten. Im Zentrum stehen dabei strategische Aspekte der (In-)Kompatibilitätsentscheidungen sowie die Reform des europäischen Standardisierungssystems. Ein zweiter Forschungsschwerpunkt befasst sich mit strategischen Aspekten der unternehmerischen Standortwahl, insbesondere dem Einfluss der neuen Kommunikations- und Informationssysteme und damit auf die zukünftige Stadt- und Regionalentwicklung. An der Uni Stuttgart sieht er einen Schwerpunkt in der Mitarbeit am Aufbau des neuen Studienganges Technisch orientierte Volkswirtschaftslehre und hier insbesondere des fakultätsübergreifenden Faches Räumliche Ökonomik.



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Pressestelle der Universität Stuttgart

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