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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
„Quantensprung" in der Aufzugtechnik:
Zwei in eins im KI
 
Wer im KI in der Keplerstraße 11 in den Aufzug steigt, benutzt eine Weltneuheit in der Aufzugtechnik. Im Schacht Nummer Zwei fährt nicht nur ein Aufzug, sondern gleich zwei. Die zwei Kabinen sind nicht aneinander gekoppelt, sondern fahren unabhängig voneinander. Das von Thyssen eingebaute TWIN-System stellt nach Angaben der Firma einen „Quantensprung" in der Aufzugtechnik dar.
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Jede der beiden übereinander angeordneten Aufzugkabinen besitzt einen eigenen Antrieb. Die Kabinen benutzen die gleichen Führungsschienen und können sich bis auf den Abstand von einer Haltestelle einander nähern. 
Ein vierstufiges Sicherheitskonzept sorgt dafür, dass bei der neuen Technik alles kontrolliert „drunter und drüber" geht.

Die ehemalige Aufzuganlage im KI-Gebäude mit sechs Aufzügen aus den 60er Jahren war den steigenden Benutzerzahlen nicht mehr gewachsen. Aus Platz- und Kostengründen war an den Einbau eines weiteren Aufzugschachtes allerdings nicht zu denken. Und doch verfügt das elf Stockwerke hohe Gebäude jetzt - ermöglicht durch das TWIN-System - über sieben Aufzüge. „Das Ganze hat das Land keinen Euro gekostet,"freut sich Klaus Schmiedek, Leiter des Universitätsbauamtes. Denn die Pilotanlage, die Mitte Dezember vom TÜV abgenommen wurde, ist gleichzeitig für die Firma Thyssen eine Referenzanlage. „Wir können mit unseren Kunden herkommen und die Anlage vorführen", erklärt Gerhard Thumm, Geschäftsfhrer für Technik bei Thyssen, deshalb habe die Firma die Kosten übernommen.

Neu ist auch das Steuerungssystem der Aufzuganlage, ohne das der Einsatz der Twin-Technik gar nicht möglich wäre. Zielauswahlsteuerung nennt es sich und ist anfangs vielleicht etwas gewöhnungsbedürftig. Man gibt das gewünschte Stockwerk ein und daraufhin weist einem die Steuerungstechnik eine Aufzugnummer zu. Gerhard Thumm vergleicht das System mit einem Bahnhof. Dort könne man auch nicht einfach in jeden Zug steigen, sondern man wähle erst das Ziel aus und schaue dann, welcher Zug dorthin fährt. /
Birgit Vennemann


last change: 20.07.03 / hj
Pressestelle der Universität
Stuttgart

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