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Stuttgarter unikurier Nr. 91 April 2003
Integrierte Siedlungs- und Nahverkehrsplanung in China:
Stuttgarter Know-how für die Großstadt Xuzhou 
Um integrierte Siedlungsentwicklungs- und Nahverkehrsplanung für die Großstadt Xuzhou in der baden-württembergischen Partnerprovinz Jiangsu geht es in einem gemeinsamen Forschungsprojekt Stuttgarter Wissenschaftler mit chinesischen Kollegen. Mitte Oktober 2002 trafen sich die Projektpartner in Stuttgart zum dritten Statusseminar des vom Wirtschaftsministerium Baden-Würtemberg und der Entwicklungsplanungs- kommission der Provinz Jiangsu geförderten Projekts. Dazu war eine aus elf Verwaltungsfachleuten und Planungsexperten bestehende Delegation aus Jiangsu unter Leitung des stellvertretenden Generalsekretärs der Bezirksregierung von Xuzhou nach Stuttgart gekommen. 
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Ziel des Projekts ist es, die Abhängigkeiten zwischen den für die Entscheidungen über die zukünftige Flächennutzung und Stadtplanung (Standorte von Wohn- und Gewerbegebieten sowie Infrastruktureinrichtungen wie etwa Gymnasien und Krankenhäuser) bedeutsamen, von der Nahverkehrsanbindung abhängigen, kleinräumigen Standortqualitäten einerseits und der Wirtschaftlichkeit eines schienengebundenen Kernverkehrssystems andererseits zu bestimmen; daraus werden Prioritäten für den Bau der ersten U-Bahn- oder Stadtbahnlinien sowie ein langfristig optimales Gesamtverkehrssystem entwickelt. Bis zum Frühjahr 2003 sollen die Entwürfe für ein wirtschaftliches Gesamtnetz entscheidungsreif vorliegen.

Die Projektarbeiten werden von einem aus deutschen und chinesischen Wissenschaftlern bestehenden Team mit Unterstürzung durch die Verwaltung des Regierungsbezirks Xuzhou und der Planungskommission der Provinz Jiangsu im wesentlichen in den Instituten für Raumordnung und Entwicklungsplanung (Prof. Peter Treuner) und für Eisenbahn- und Verkehrswesen (Prof. Ullrich Martin) der Universität Stuttgart durchgeführt.

Die besondere Bedeutung dieses Projektes wurde dadurch hervorgehoben, dass der für den chinesischen Fünfjahresplan und für die Weiterentwicklung der Planungsverfahren zuständige Generaldirektor in der Staatlichen Entwicklungsplanungskommission Chinas, Yang Weimin, bereits zum zweiten Mal an einem Statusseminar teilnahm. Die oberste chinesische Planungsbehörde misst dem Projekt Pilotcharakter zu; die neue Planungsmethode soll, wenn die Erstanwendung in Xuzhou zu dem erwarteten Erfolg einer effizienteren Planung insbesondere der Investitionen führt, zukünftig auch für die Stadtentwicklungs- und Verkehrsplanungen anderer chinesischer Großstädte und Verdichtungsräume Anwendung finden.

KONTAKT
Prof. Peter Treuner, 
Institut für Raumordnung und Entwicklungsplanung, Pfaffenwaldring 7, 70550 Stuttgart,
Tel. 0711/685-6333, Fax 0711/685-6965, 
e-mail: treuner@irs.uni-stuttgart.de


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Pressestelle der Universität
Stuttgart

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